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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Enkeln.
    »Simone, ja. Gavin ist untergetaucht. Hoffentlich nur aus Protest dagegen, wie wir das Begräbnis seines Großvaters politisch ausschlachten.« Jonah zuckte die Achseln. »Kitsune hat ebenfalls formell protestiert«, erwähnte er Victors Sohn aus erster Ehe, »aber ohne großes Aufsehen deswegen zu machen.«
    »Ich gehe davon aus, dass nichts davon die Pläne für Victors Staatsbegräbnis tangiert?«
    »Nein. Alles wird ablaufen wie geplant. Aber ich wollte Sie darauf vorbereiten, für den Fall, dass es deswegen Schwierigkeiten bei Ihnen zu Hause gibt.«
    Harrison fuhr sich mit den Fingern durch den schwarzen Bart. »Nicht annähernd so viele wie hier. Ihre Senatoren werden nun jede Möglichkeit benutzen, die übrigen Paladine in ein übles Licht zu tauchen.«
    »Genau deswegen halten sich die meisten von ihnen zur Zeit im All auf.« Levin hob vier Finger. »Ich habe nur eine Handvoll meiner Besten auf Terra behalten. Die anderen kümmern sich um die verzweifelte Lage der Jadefalken und Capellaner oder sind auf der Jagd nach Senatoren mit Unabhängigkeitsfantasien.«
    Julian hatte seine eigene Meinung zu diesem Thema, doch er behielt sie für sich. Diese Angelegenheit erschien ihm zu gewichtig. Harrison allerdings wirkte entschlossen, ihn vorzuführen.
    »Julian und ich haben uns auf dem Anflug darüber unterhalten. Sie haben sich da ein ziemlich großes Problem aufgehalst, Jonah. Wie hast du es genannt, mein Junge? >Politik der harten Hand    »Was ich damit sagen wollte ...«
    Aber Levin winkte ab. »Entschuldigen Sie sich nicht dafür, dass Sie die Wahrheit sagen, Lord Davion. Das ist in den höheren Ebenen des Staates ein seltenes und kostbares Geschenk.«
    »Spricht da persönliche Erfahrung, Exarch?« Harrison rutschte nach vorn und legte die breiten Hände auf die Knie. »Haben Sie jetzt schon eine Titte in die Mangel gedreht?«
    »Ich habe über Dinge geredet«, erwiderte Levin zögernd und wählte seine Worte sichtlich bedacht, »Befehle erteilt und Ratschläge eingeholt, die ich lieber nicht zu den Akten geben möchte. Und ich habe Leuten ins Gesicht gelächelt, von denen ich wusste, dass ich sie aufs Schlachtfeld in den Tod schicken oder politisch ruinieren muss, sobald sie ihren Wert für die Republik verloren haben. Ganz ehrlich, Harrison, es ist mir ein Rätsel, wie jemand diese Arbeit so lange durchhalten kann wie Sie oder Vincent Kurita.«
    »Jemand muss es tun. Und wenn Sie sich diese Fragen stellen, Jonah, dann zeigt das nur, dass Sie möglicherweise doch der richtige Mann für diesen Job sind.« Harrison warf Julian einen vielsagenden Blick zu. Doch falls darin eine Botschaft enthalten war, fing der sie nicht auf. »Sie sind gleich zu Anfang ins tiefe Wasser gestürzt«, sprach der Prinz weiter. »Redburn hat Ihnen einen glorreichen Schlamassel hinterlassen. Und in Ihrer Position, angesichts der kurzen Geschichte der Republik und der Kräfte, die sich gegen Sie formieren ...«
    Er ließ die Worte verklingen, und Julian vermutete, dass er das so weitgehende Lob nun bedauerte. Aber Harrison Davion überraschte seinen Champion nicht zum ersten Mal.
    »Ich hätte genau dasselbe getan«, erklärte der Prinz und nickte.
    Levin lächelte, glaubte ihm aber sichtlich nicht. »Tatsächlich?«
    »Das Lyranische Commonwealth hat sein Regierungssystem einmal radikal umgeworfen ... Julian?«
    Julian beugte sich vor und rieb sich mit einem Finger das Kinn. »2375«, grub er in seinem Geschichtswissen. »Vor der Steiner-Herrschaft. Damals hat Archon Robert Marsden die acht anderen Archonten abgesetzt und das Commonwealth in ein von einem einzelnen Monarchen regiertes Reich verwandelt. Und es heißt, dass Haus Liao die Konföderation Capella an einem Tag erschaffen habe, als Franco Liao sein eigenes Leben zum Pfand gab und einer kleinen Gruppe verbündeter Regierungen die Gewalt entriss.«
    »Genau genommen«, bemerkte Levin, »war es seine Frau, die Francos Leben einsetzte, soweit ich weiß, aber ich verstehe, was Sie sagen wollen.« Er nickte. »Ich kann Dutzende ähnlicher Situationen zitieren, bis zurück in die frühe terranische Geschichte, als die neue amerikanische Nation nach nur einem Jahr ihre Konföderationsakte verwarf und eine neue Verfassung schrieb.«
    »Es war eine harte Entscheidung, den Senat aufzulösen«, bestätigte Harrison. »Genau genommen müssen Sie jetzt das gesamte Regierungssystem reformieren. Das

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