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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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verlangt Klöten aus Stahl. Die Art Eier eben, die so einer Aufgabe gewachsen sind. Aber es wurde auch Zeit. Das haben die Senatoren bewiesen.«
    Der Exarch zuckte noch immer unbehaglich die Achseln, und plötzlich erkannte Julian zwei Seelen, die im Herrscher der Republik miteinander rangen. Den Krieger, der verbissen an seinen Befehlen und am Status Quo festhielt, und den Visionär, der gezwungen war, mit einem Reich und einer Regierung im Fluss fertig zu werden. Obwohl er nur einen blassen Hauch davon verstand, was in Jonah Levin vorgehen musste, war er stolz auf Harrison, der da die kalten Fakten auf den Tisch legte, so wie er sie sah.
    Levin schien es zu schätzen. »Ich vermute mal, Sie wären nicht bereit, das auch öffentlich zu wiederholen?«, fragte er. Aber es war wohl kaum eine ernsthafte Frage. Zumindest klang es nach einem Witz.
    Und Harrison antwortete im selben Tonfall. »Wenn sich der Teufel taufen lässt«, versprach er. »In der Öffentlichkeit muss ich Sie leider beschimpfen. Sie verstehen.«
    Was wohl heißen sollte: Politik.
    So verstand der Exarch es auch. »Was ist heutzutage nicht politisch?«, fragte er.
    Eine offensichtlich rhetorische Frage, auch wenn Julian bemerkte, dass Levins Blick einen schnellen Pulsschlag lang zu ihm herüberschwenkte.
    »Und, was wird es?«, fragte er den Prinzen. »Diktatorische Unterdrückung der Bürgerrechte?«
    Harrison grinste breit und wild. »Ich hatte mehr an so etwas gedacht wie ... Millionen Menschen die Repräsentation verweigern, die einst, unter der Davi-on-Herrschaft, gewohnt waren, ihre Stimme frei zu erheben.« Er machte eine kurze Pause und ließ sich das auf der Zunge zergehen. »Ja, doch. Das gefällt mir.«
    »Es ist auch gut. Und zu Hause wird es bestens ankommen. Ihre Markfürsten werden es lieben.«
    »Wir halten Ihnen die Sandovals vom Leib«, versprach Harrison für Julian mit. »Aber viel Zeit haben Sie nicht. Wenn man der Geschichte glauben darf, ist es besser, zügig zu handeln, wenn man einmal einen solchen Wendepunkt erreicht hat.«
    »Dann mache ich mich besser wieder an die Arbeit.« Levin stand auf. Harrison und Julian erhoben sich ebenfalls. »Erster Prinz.« Er schüttelte Harrison die Hand, dann Julian. »Lord Davion. Noch einmal, willkommen auf Terra und in der Republik. Und mit etwas Glück, werden beide auch Ihre Abreise noch erleben«, setzte er hinzu.
    Es gibt deutliche Hinweise, dass Gefechte nun auch jenseits der Republikgrenzen stattfinden, Anzeichen für Scharmützel auf Neuhessen und jetzt auch auf Demeter. Da sich der Erste Prinz auf Terra aufhält, können diese Ereignisse schwerlich unbemerkt oder unkommentiert bleiben.
    - Terra heute, Terra, 16. April 3135
    Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre
    17. April 3135
    Tara steuerte ihren Tomahawk aus den Trümmern des eingestürzten Ladenlokals und benutzte das Titanbeil des Mechs dazu, zerfetztes Blech und zerbrochene Balken aus dem Weg zu räumen. Gräulich grünes Kühlmittel leckte aus dem geborstenen Wärmetauscher hinter einem klaffenden Riss in der linken Seite der Maschine und spritzte auf die breiten Metallfüße des Mechs.
    Tara beugte sich vor und wartete einen Schwin-
    delanfall ab. Sie schmeckte Blut, hatte sich auf die Zunge gebissen.
    Vor ihren Augen tanzten dunkle Punkte. Unscharfe schwarze Flecken. Doch ihre Sicht klarte schnell wieder auf, als Laser ringsum aufzuckten, Holz in Brand setzten und die dünnen Blechbögen aus der Ladenwand zerschnitten. Ein blutroter Lichtspeer tanzte über ihren rechten Mecharm und brannte eine lange Wunde in das Kompositmetall.
    Nichts schärfte die Sinne so effektiv wie eine umkämpfte Gefechtszone.
    »Terra-Eins ist zurück auf Raster.«
    Das stimmaktivierte Mikro des Neurohelms gestattete ihr die Kommunikation, ohne die Hände einsetzen zu müssen. Zum Glück, denn die waren vollauf an den Steuerknüppeln beschäftigt, den angreifenden Greif anzuvisieren. Die schwere Autokanone auf der linken Schulter ihres Tomahawk schleuderte eine lange, donnernde Salve, die Granaten hämmerten in die rechte Schulter des Greif. Ein zweiter Feuerstoß erwischte den Feindmech mittig. Beide trafen ihn gefährlich am Kopf und Cockpit.
    Nahe genug, um Sir Cray Stansill, den neuesten > Schwarzen Ritter < der Republik, zurückzudrängen. Sie nahm sich vor, ihm diesen Titel in ihrem nächsten Interview zu verleihen. Vorausgesetzt, sie überlebte.
    Jetzt rannte der Greif zurück zur Straße, verfolgt von einem SM1 -Panzerzerstörer, der

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