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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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abgestellt. Der Motor des Sportwagens röhrte im Leerlauf laut genug, um es mit einem LaderMech aufzunehmen, der Frachtpaletten auf einen wartenden Tieflader verbrachte. Ein paar der Hafenarbeiter warfen ihm feindselige Blicke zu, weil er sie bei der Arbeit behinderte, aber Calebs goldener Staatsbesucherpass und die vier in der Nähe wartenden Sicherheitsleute in ihren dunklen Anzügen und mit den noch dunkleren Brillen im Gesicht sorgten dafür, dass es bei ärgerlichen Blicken blieb.
    Sie machten einen weiten Bogen um den jungen Adligen, als er mitten auf der breiten Rampe zur drei Stockwerke höheren Luke stieg.
    Zu seiner Überraschung erschien plötzlich Danai am Kopf der Rampe. Die dunkelhaarige Schönheit trat aus dem Schatten des Frachtraums in den Weg eines Zollbeamten, der sie mit einsatzbereitem Compblock anhielt. Sie winkte ihn mit einer kurzen Geste zurück in den Laderaum und schickte ihn mit einem Nicken voraus, blieb dann aber stehen, um mit in die Hüften gestützten Händen die nahe Stadt zu begutachten. Ein Stirnrunzeln trat auf ihre exotisch elfengleichen Züge.
    Ein halbes Dutzend gemeinsame Abendessen in ebenso vielen Sonnensystemen, und immer noch hatte Caleb keine Ahnung, wer sie eigentlich war. Nur, dass sie eine der selbstbewusstesten Frauen zu sein schien, die ihm je begegnet waren. Obwohl sie sich in der Umgebung von Geld und Macht hervorragend auskannte, schienen ihr Ränge und Titel gleichgültig zu sein. Tatsächlich hatte sie nicht ein Wort über seine Identität verloren, falls sie denn herausgefunden hatte, wer er war. Einmal hatte er sie mit einem ca-pellanischen Offizier essen sehen. Am nächsten
    Abend war sie mit einem Journalisten über das Gravdeck geschlendert. Er hatte sie sogar einmal zufällig im kleinen Fitnessraum der Stargazer bemerkt, wo sie mit drei Besatzungsmitgliedern des Schiffes witzelte, denen sie sich angeschlossen hatte.
    Es war eine der schwersten Entscheidungen seines Lebens gewesen, keinen der drei Männer im Schiffskorridor hinterher zu fragen, wer diese verdammte Frau eigentlich gewesen war! Und eine noch schwerere, keinen seiner Sicherheitsleute auf sie anzusetzen. Hätte er es verlangt, sie hätten es gewiss in Erfahrung gebracht.
    Aber das hatte er eben nicht getan.
    Dazu war er viel zu stolz.
    Allerdings nicht zu stolz, aus seinem Landungsschiff der Triumph-Klasse auf kürzestem Weg zur Argent Beauty zu fahren, in der Hoffnung, noch einen letzten Blick auf sie zu erhaschen, bevor sie nach Genf und danach Gott-weiß-wohin aufbrach.
    »Falls Sie sich fragen, wo die besten Restaurants sind«, rief er, immer noch mindestens ein Stockwerk unter ihr, zu ihr hinauf, »ich könnte mich überreden lassen, diese Information mitzuteilen.«
    Danai riss sich von der Stadt los. In ihren roten Reithosen und der dazu passenden Wildlederjacke wirkte sie sehr modisch. Ihre Ohrringe reichten fast bis zu den Schultern. Goldene Sonnen, in deren Mitte ein Yin-Yang-Symbol eingraviert war.
    Irgendetwas an diesem Design war ihm seltsam vertraut...
    »Eigentlich«, antwortete sie und legte den Kopf etwas zur Seite, als ein weiteres dumpfes Wummern über den Platz rollte, »bin ich eher an dem interessiert, was hier vorgeht, als daran, wo ich etwas zu essen finde.« Sie wartete, offenbar, ob er verstand, was sie meinte. Schließlich bemerkte sie: »Das ist Geschützfeuer, Caleb.«
    »Natürlich ist es das«, versuchte er, die Peinlichkeit zu überspielen.
    Es war tatsächlich Geschützfeuer. Wie hatte ihm das entgehen können? Er stieg zu ihr hinauf und schaute ebenfalls nach Annemasse. Viel gab es nicht zu sehen. Und der Kampflärm schien von jenseits der Stadt zu kommen, aus der Richtung, in der Genf lag.
    »Das braucht uns nicht zu kümmern«, erklärte er.
    »Meinen Sie?«
    Er zuckte die Achseln und nahm die Sonnenbrille ab. Nachdem er seine Augen hinter den dunklen Gläsern versteckt hatte, wirkte das Sonnenlicht schmerzhaft grell, aber er wollte einfach, dass sie seine Augen sah. Hellbraun mit goldenen Einsprengseln. Sie gehörten zu seinen attraktivsten Eigenschaften. Das sagten alle. »Nicht, solange Sie kein Militär der Republik sind.«
    Ein misstrauischer Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Ein dünnes Lächeln, das es nicht ganz bis zu den Mandelaugen schaffte. »Nein. Ich komme nicht aus der Republik. Weder Bürgerin noch Bewohnerin.«
    So viel wusste er auch. Und in Anbetracht der
    Route des Linienschiffs konnte sie aus den Vereinigten Sonnen, der Konföderation

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