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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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dass Ihre hiesigen Geheimdienstquellen selbst
    Terras freie Presse bei der Sammlung und Analyse von Fakten in den Schatten stellen.«
    Keiner der beiden Männer gab irgendetwas zu, aber Julian spürte, wie sich seine Kaumuskulatur leicht anspannte, und wusste, dass er sich damit verraten hatte.
    »Nein«, gab Tara zu, und nahm sich einen Appetithappen von einem der vorbeikommenden Tabletts. Die beiden Männer folgten ihr em Beispiel. »Die noch verbliebenen Senatoren scheinen momentan damit zufrieden zu sein, abzuwarten. Was mir Sorgen bereitet, ist das Geschehen im Rest der Republik. Nach der Invasion der Konföderation sind uns schon zwei Senatoren abgesprungen. Ich fürchte, die Auflösung des Senats wird noch weitere Desertionen zur Folge haben.«
    Julian probierte den Happen, zwei pfeffergefüllte Oliven auf einem Silberspieß, und genoss den heißen, salzigen Geschmack. Besonders das Brennen in der Stirnhöhle. »Sie finden, der Exarch hätte noch warten sollen?«
    »Oder hat er eher schon zu lange gewartet?«, kam Lars Taras Antwort zuvor. »Als sich Clan Geisterbär mit der Freien Republik Rasalhaag verband, standen wir vor ähnlichen Problemen mit einigen der älteren Adelshäuser. Die Strategie der Zurückhaltung hat dabei kein einziges Mal funktioniert.«
    »Ich schätze, wir werden abwarten müssen, was daraus wird«, meinte Tara, die sichtlich zögerte, Zweifel an ihrem Exarchen zu äußern. Aber so viel zumindest gestand sie sich zu: »Unter dem Druck, den Haus Liao auf Präfektur V ausübt, und der eisernen Hand, mit der die Jadefalken ihre Eroberungen festhalten, scheint es allerdings schon so, dass Exarch Levin eine dritte Front in der Heimat eröffnet hat, die wir uns kaum leisten können.«
    »Es war schon vorher ein Schlachtfeld«, bemerkte Jasek, der mit Sandra im Arm von der Tanzfläche zurückkehrte. Er reichte sie mit einem freundlichen Nicken an Julian weiter. »Wenigstens habt ihr jetzt Truppen an Ort und Stelle.« Die dunkelblauen, fast indigofarbenen Augen und die dunkle Haut verliehen dem Mann ein exotisches Äußeres. Sein Akzent jedoch kündete von reinster Skye-Aristokratie, mit einem Hauch terranischem Mittelmeer.
    Tara übernahm die notwendigen Vorstellungen, mit einer seltsamen Mischung aus Vergnügen und Verlegenheit. Lars und Jasek schüttelten sich die Hand. Jetzt hielten sie zu fünft Hof, wobei Tara Campbell nur auf Grund ihres um wenige Jahre höheren Alters und des höheren Adelstitels den Vorsitz führte.
    Obwohl dabei natürlich auch Taras Rolle als Liebling der Medien mitschwang, der ihr in Julians Augen offensichtlich in die Wiege gelegt worden war.
    Nicht, dass er es bedauerte, gemeinsam mit Sandra in den Hintergrund treten und nur beobachten zu können. Immerhin drängten sich im Saal inzwischen die Gesichter, die er aus den vielen Geheimdienstbesprechungen erkannte, zu deren Teilnahme Harri-son ihn gedrängt hatte. Durch irgendein geheimes Signal - oder möglicherweise auch nur einem Gesetz gegenseitiger Faszination entsprechend - hatte sich die Südostempore zu einem Magneten für die jüngeren Besucher entwickelt. Paladin Gareth Sinclair erschien, Dame Christine Sandoval am Arm. Eine Cousine Erik Sandoval-Grölls, soweit Julian sich erinnerte, aber keine Freundin des SchwertschwurOffiziers. Anson Mariks Sohn Kenyan streifte wie ein Hai auf Suche nach Beute durch das Areal. Allein. Bereit, augenblicklich zuzuschlagen. Selbst Caleb endete irgendwann hier, nachdem er sich im eigenen Interesse - oder dem seines Vaters - mit einigen der Fürsten der Inneren Sphäre unterhalten hatte.
    Die meisten der jungen Adligen umkreisten einander mit vorsichtigen Worten und misstrauischen Blicken, von den jeweiligen Geheimdiensten trainiert, nichts preiszugeben. Von Diplomaten darin instruiert, niemanden zu beleidigen. Aber nicht alle hier kümmerten sich um so etwas. Caleb traf ein, als gerade die sonore Stimme eines der Herolde über der Musik und dem konstanten Raunen hunderter Gespräche das Eintreffen des dritten Generalhauptmanns verkündete, diesmal des Regulaners.
    Caleb lachte offen und gab sich keine Mühe, seine Verachtung zu verbergen. »Wie viele Generalhauptmänner sind nötig, um ein zerbrochenes Leuchtelement zusammenzusetzen?«
    »Nur einer«, antwortete eine Frauenstimme hinter ihm und zog die Blicke auf sich. Sie hatte dunkelrot schimmerndes Haar und leuchtende, jadegrüne Augen, deren Farbe zu ihrem dezent geschnittenen Abendkleid passte. »Aber erst müssen sie

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