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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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kommentierte Nikol Marik. »Jetzt fehlen nur noch ein Jadefalke und ein Haus-Liao-Janshi, und die ganze Innere Sphäre ist vertreten.« Sie lachte hell. »Dann könnten wir unseren eigenen Hohen Sternenbundrat gründen.«
    Julian, der die Geschichte des Ersten Sternenbunds ebenso studiert hatte wie die des unter dem Druck der Clan-Invasion gegründeten Zweiten, vermisste ihn nicht. »Ich will hoffen, die Innere Sphäre ist über die Notwendigkeit eines Sternenbunds hinausgewachsen. Historisch hat er immer mehr Probleme verursacht als gelöst.« Den Vereinigungskrieg. Den Amaris-Putsch. Selbst den Steiner-Davion-Bürgerkrieg und den Heiligen Krieg der Blakisten. Allesamt das Ergebnis von Machtkämpfen und Intrigen, die sich vom Konzept der allumfassenden Macht nicht trennen ließen.
    »Trotzdem«, bemerkte er. Sein Blick schweifte durch den Saal und über die anderen Emporen. »Von den Falken habe ich nicht viel gehört.«
    »Da hast du nichts verpasst«, erwiderte Callandre in frostigem Ton, und Tara ebenso wie Jasek verzogen bei der Erwähnung des Clans das Gesicht.
    Julian konnte es ihnen nicht verdenken. Den Berichten zufolge, die er gelesen hatte, kämpften die Truppen der Republik in Präfektur IX, unterstützt von Jaseks Sturmhammer und regulären lyranischen Einheiten, seit fast einem Jahr ohne großen Erfolg gegen eine Falken-Offensive.
    »Die Jadefalken schicken niemanden«, stellte Jasek fest. »Und Haus Liao wird aufgrund der jüngsten Angriffe zuletzt angekündigt.«
    »Noch hinter den Höllenrössern?«, fragte Lars, der den Herold Khan Gottfried Amirault vorstellen hörte. Er pfiff anerkennend. Und zwinkerte Alaric Wolf zu.
    Der zuckte die Achseln - und seine offenbar nagelneue Ledermontur knirschte protestierend. »Sie können froh sein, dass sie überhaupt eingeladen worden sind«, stellte er ohne den geringsten Versuch, diplomatisch zu sein, fest. Unter den Blicken aller anderen in der Gruppe verlagerte er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Allerdings habe ich gehört, ihre Ankunft gestern fand mit Jägergeleit und einer selbst organisierten Parade durch die Straßen Genfs statt.« Er schüttelte den Kopf. »Sie bemühen sich immer noch um Anerkennung. Für uns andere Clans ist es beinahe peinlich.«
    Bei einer so deutlichen Meinung fragte sich Julian unwillkürlich, ob Alaric seine Widerspenstigkeit nur vorgetäuscht hatte. Er warf dem Wolf einen schrägen Blick zu und schmunzelte. »Ich dachte, alle Clans sind gleich?«
    In den eisblauen Augen des Wolf-Kriegers lag kein Hauch von Belustigung. Sie waren kalt wie Gletscher. Alarics Lächeln entwickelte sich langsam und selbstsicher, und die halbmondförmige Narbe neben dem linken Auge verzog sich, was den Anschein erweckte, er zwinkere.
    »Manche«, erklärte der junge Wolf, »sind gleicher.«
    Das war eindeutig eine Auffassung, die Caleb Ha-sek-Sandoval-Davion nachvollziehen konnte, als er nach dem Tanz mit der Countess Northwind zurück zur Gruppe stieß.
    »Ganz sicher sogar, aber ist der Wolfsclan gleicher als die anderen Clans?«, fragte er, um den jungen Krieger zurechtzustutzen. Er erwartete keine Sekunde, dass der jüngere Krieger den Mut haben würde, das offen zuzugeben.
    »Gleicher als die meisten, pos«, prahlte er.
    Aber unter Lars Magnussons drohendem Blick verfiel er wieder in Schweigen, und Caleb kehrte an seinen angestammten Platz im Zentrum der Aufmerksamkeit zurück. Es überraschte den Davion-Thronfolger nicht, wie schnell Alaric zurücksteckte. Er hatte ihn längst abgeschätzt. Zehn Jahre jünger als Caleb, auch wenn er durch das kantige Gesicht und die zernarbten Knöchel den Eindruck erweckte, eine harte Schule durchlaufen zu haben. Caleb tat den jungen Burschen als Prahlhans ab.
    Stattdessen konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf die beiden neuesten Mitglieder des Zirkels. Zwei Offiziere aus Haus Kuritas Draconis-Kombinat.
    Mitglieder der Delegation, die Calebs Vater und mit ihm die gesamten Vereinigten Sonnen offen beleidigt hatten!
    Callandre Kell bemerkte, wie er die beiden anstarrte, und stellte sie einander vor.
    »Tai-sa Yori Sakamoto und Kisho Novakatze, das ist Caleb Davion, Prinz Harrisons Sohn.«
    Hasek-Sandoval-Davion, Duke of Taygeta, Kommandeur ehrenhalber der Syrtis Avengers und Thronfolger der Vereinigten Sonnen! Julians lyranische Schlampe brachte nicht einmal eine angemessene Vorstellung fertig. Statt ihm die beiden vorzustellen, wie es angemessen gewesen wäre, stellte sie ihn dieser Yori

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