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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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schnell ich konnte. In Ilthmar traf ich auf Essedinex und seine Truppe, die für die Nebensaison nach Norden zog. Zum Glück war gerade eine Stelle für die Hauptrolle frei, und meine Talente befriedigten den alten Seddy.
    Doch zugleich schwor ich einen Eid auf den Morgenstern, daß ich den Tod Vilis und Hinerios rächen würde. Und das werde ich eines Tages tun! Sorgfältig geplant, mit tüchtigen Helfern und in einer neuen Maske. Die Mächtigen der Diebeszunft werden es am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, wenn sich eine Schnur langsam enger um den Hals zieht!
    Aber das alles ist kein schönes Thema für einen kosigen Morgen, mein Liebling, und ich habe auch nur davon gesprochen, um dir zu zeigen, warum du dich nicht mit einem verdorbenen Mädchen wie mir einlassen darfst.«
    Damit wandte sich Vlana um, lehnte sich gegen Fafhrd und küßte ihn vom Mundwinkel bis zum Ohrläppchen ab, aber als er diese Liebesbezeugung erwidern wollte, lenkte sie seine zugreifenden Hände ab, stützte sich auf seine Arme, so daß er sie nicht mehr bewegen konnte, richtete sich halb auf, blickte ihn rätselhaft an und sagte: »Liebster Junge, es wird langsam hell, und bald geht die Sonne auf, und du mußt mich jetzt verlassen – oder spätestens nach einem weiteren Zusammensein. Geh nach Hause, heirate das liebe Baummädchen – ich bin sicher, daß es kein Junge war – und lebe dein vernünftiges, gradliniges Leben weitab von den Fallstricken und Gerüchen der Zivilisation. Unsere Truppe packt übermorgen früh zusammen und zieht weiter, und ich habe meine unschöne Bestimmung, der ich folgen muß.
    Wenn sich dein Blut abgekühlt hat, wirst du nur Verachtung für mich empfinden. Nein, streite es nicht ab – ich kenne doch die Männer! Obwohl ich eine winzige Chance sehe, daß du mich – weil du es bist – doch mit ein wenig Freude in Erinnerung behalten wirst. In welchem Falle ich dir nur eines raten kann: Sprich niemals zu deiner Frau davon!«
    Fafhrd erwiderte ihren rätselhaften Blick und sagte: »Prinzessin, ich bin Pirat gewesen, ein Dieb, der oft Leute heimsucht, die so arm sind wie deine Eltern. Wir Barbaren nehmen es noch mit jedem Übelgeruch der Zivilisation auf. Nicht eine Bewegung in unserem frostbelasteten Leben tun wir ohne die Gesetze eines verrückten Gottes, die wir Sitten und Gebräuche nennen, und begleitet von düsterem Widersinn, vor dem man nicht fliehen kann. Mein eigener Vater wurde zum Tode durch Zerschellen verurteilt von einem Gerichtshof, den ich nicht zu nennen wage. Sein Vergehen: Er hat einen Berg bestiegen. Und es gibt Morde, Diebstähle und Überfälle und ... Oh, was ich dir alles erzählen könnte, wenn ...«
    Er brach ab, hob die Hände und umfaßte sie zärtlich unter den Achseln, hielt sie über sich, so daß sie sich nicht aufzustützen brauchte. »Laß mich mit dir nach Süden kommen, Vlana«, sagte er eifrig, »sei es nun als Mitglied deiner Truppe oder allein – obwohl ich ein singender Skalde bin, obwohl ich Schwerttanzen und mit vier Dolchen jonglieren kann und mit dem Messer auf zehn Schritte ein fingernagelgroßes Ziel treffe. Und wenn wir in die Stadt Lankhmar kommen, vielleicht als Nordische verkleidet, denn du bist groß, dann laß mich dein Rachearm sein. Ich vermag auch an Land zu stehlen, glaub mir, und ein Opfer durch Gassen zu verfolgen, möchte ich annehmen, so unsichtbar und leise wie in den Wäldern. Ich kann ...«
    Vlana, von seinen Händen getragen, legte die Finger auf seine Lippen, während ihre andere Hand ihm langsam unter das lange Haar im Nacken fuhr. »Liebling«, sagte sie. »Ich bezweifle nicht, daß du für einen Achtzehnjährigen mutig und treu und geschickt bist. Und deine Liebespraktiken sind für dein Alter auch in Ordnung – jedenfalls ausreichend für dein weißbepelztes Mädchen und vielleicht ein paar andere Abenteuer, wenn dich danach gelüstet. Aber trotz deiner wilden Worte – verzeih mir meine Offenheit – spüre ich in dir Ehrlichkeit und sogar Edelmut, ein Gefühl für Fairneß und einen Haß vor Quälereien jeder Art. Der Helfer, den ich mir für meine Rache wünsche, muß grausam und verräterisch und heimtückisch wie eine Schlange sein, während er sich zumindest wie ich in den Wirrnissen der großen Städte und alten Zünfte auskennen muß.
    Ganz offen: Er muß so alt sein wie ich – und du bist fast um so viele Jahre jünger, wie ich Finger an beiden Händen habe. Also komm und küß mich, mein Junge, und genieße mich noch einmal und

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