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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Wutschrei wechselte dieser die Waffe in seine linke Hand, sprang vor und schlug erneut zu.
    Aus dem Gleichgewicht gebracht, konnte sich Vellix noch im letzten Moment vor dem zischenden Stahlrund in Sicherheit bringen, das im Mondlicht aufblitzte. Und doch war er sofort wieder leichtfüßig auf den Beinen. Hringorl kam jetzt vorsichtiger heran, die Axt hoch erhoben und ein wenig vorgestreckt, zu kurzen Hieben bereit.
    Vlana stand im Schlitten auf, Stahl blitzte in ihrer Hand. Sie machte eine Bewegung, als wolle sie das Messer schleudern, und hielt unsicher inne.
    Hrey richtete sich hinter seinem Busch auf, einen Pfeil angelegt.
    Fafhrd hätte ihn töten können, notfalls durch einen Wurf mit seinem Schwert, doch das Gefühl der Todesgestalt neben sich lähmte ihn noch immer, und das Gefühl, sich in der ausweglosen Falle der großen Weißen Eisspinne zu befinden. Außerdem, was empfand er denn wirklich für Vellix oder etwa Nalgron?
    Die Bogensehne summte. Vellix erstarrte mitten in einem Abwehrschlag. Der Pfeil hatte ihn neben dem Rückgrat getroffen, und die Spitze ragte vorn dicht unter dem Brustbein heraus.
    Mit einem gewaltigen Axthieb schlug Hringorl dem Sterbenden das Schwert aus der Hand. Wieder stieß er ein lautes, hartes Lachen aus. Er wandte sich dem Schlitten zu.
    Vlana schrie auf.
    Ehe er sich der Bewegung überhaupt bewußt wurde, hatte Fafhrd lautlos das Schwert aus der gutgeölten Scheide gezogen und sich damit auf dem weißen Hang abgestoßen. Seine Skier sangen schrill auf dem verkrusteten Schnee.
    Der Tod stand nicht länger neben ihm. Der Tod war in seinen Körper getreten. Es waren die Füße des Todes, an die seine Skier geschnallt waren. Es war der Tod, der die Falle der Weißen Spinne als sein Zuhause empfand.
    Hrey wandte sich um und kam damit Fafhrd entgegen, der ihm mit einem Streich die Seite des Genicks aufschlitzte – ein Schnitt, der ihm sowohl die Gurgel als auch die Halsschlagader durchtrennte. Sein Schwert war schon weitergehuscht, ehe es von Blut benetzt werden konnte und natürlich ehe Hrey seine großen Hände hob, in dem vergeblichen Bemühen, den tödlichen Blutsturz aufzuhalten.
    Es war alles ganz mühelos. Seine Skier hatten den Schlag geführt, sagte sich Fafhrd, nicht er. Seine Skier, die ein eigenes Leben, das Leben des Todes hatten, und ihn auf eine höchst gefährliche Reise trugen.
    Auch Harrax war mit dem Abschnallen seiner Skier fertig und richtete sich wie eine Marionette der Götter in dem Augenblick auf, als Fafhrd zustieß – ein Hieb aus dem Ducken nach oben, durch den Magen, so wie der Pfeil, der Vellix getroffen hatte – nur in umgekehrter Richtung.
    Das Schwert knirschte gegen Harrax' Rückgrat, ließ sich jedoch leicht wieder herausziehen. Fafhrd huschte hangabwärts davon, ohne sich umzusehen. Harrax starrte mit weit aufgerissenen Augen hinter ihm her. Der Mund des grobschlächtigen Mannes war weit geöffnet, doch er ließ keinen Laut hören. Wahrscheinlich hatte der Stoß eine Lunge und auch sein Herz durchschnitten.
    Und jetzt war Fafhrds Schwert auf den Rücken Hringorls gerichtet, der eben Anstalten machte, in den Schlitten zu steigen. Die Skier trugen die Klinge schneller und immer schneller voran.
    Vlana starrte über Hringorls Schulter, und es war, als sähe sie den Tod persönlich herannahen, und sie schrie.
    Hringorl schwang herum und hob augenblicklich seine Axt, um Fafhrds Schwert zur Seite zu schlagen. Sein breites Gesicht trug den Ausdruck eines Mannes, der dem Tod oft ins Auge gestarrt hat und sich durch das plötzliche Auftauchen des Allgegenwärtigen nicht mehr überraschen läßt.
    Fafhrd bremste und drehte die Skier herum, so daß er, langsamer werdend, um das rückwärtige Ende des Schlittens herumfuhr. Sein Schwert strebte die ganze Zeit zuckend auf Hringorl zu, ohne ihn ganz zu erreichen. Er wich dem Hieb aus, den Hringorl vollführte.
    Dann erblickte Fafhrd unmittelbar vor sich den Körper Vellix' im Schnee. Er machte eine hastige Wendung, bremste sofort und stieß auch noch sein Schwert in den Schnee, damit er nicht über die Leiche stolperte; die Klinge traf auf Gestein und ließ Funken sprühen.
    Aus der gleichen Bewegung heraus warf er sich herum, soweit seine noch in den Skiern gefangenen Füße das ermöglichten, und er erhaschte noch einen Blick auf Hringorl, der sich aus dem aufgestäubten Schnee auf ihn stürzte und mit gewaltigem Axtschlag Fafhrd das Genick durchtrennen wollte.
    Fafhrd parierte den Schlag mit dem Schwert.

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