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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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verschleierte Frauen. Zusehends gewannen sie an Substanz.
    Entsetzt duckte er sich zusammen. Bei dieser Bewegung verklemmte sich der Beutel an seinem Gürtel zwischen Schenkel und Bauch. Er spürte eine schwache Wärme.
    Hastig sprang er auf und raste den Weg zurück, den er gekommen war. Mit schnellen Bewegungen riß er die Plane von der Ladefläche des Schlittens. Er packte die acht verbliebenen Raketen und steckte sie nacheinander mit ihren Leithölzern in den Schnee, ihre Spitzen auf die gewaltigen Eisgestalten gerichtet.
    Dann langte er in seinen Beutel, nahm den Feuertopf heraus, verschüttete die graue Asche, neigte die rote Glut auf eine Seite der Schale und berührte damit in schneller Folge die Zünder der Raketen.
    Das vielfältige Sprühen und Zischen der Zünder begleitete ihn, als er in den Schlitten sprang.
    Vlana rührte sich nicht, obwohl er sie streifte. Doch sie ließ ein leises Klimpern hören. Sie schien von einem durchsichtigen Umhang aus Eiskristallen umschlungen, die sie festhielten. Das Mondlicht schimmerte auf der Erscheinung.
    Er packte die Zügel, die wie eisiges Metall an seinen Fingern schmerzten. Sie ließen sich nicht bewegen. Das Eisnetz ringsum hatte nun auch die Pferde eingefangen. Sie waren ein Teil davon, gewaltige Statuen, in einen größeren Kristall eingeschlossen. Eines der Tiere stand auf vier Hufen, das andere hatte gerade furchtsam gescheut. Die Eiswände rückten näher.
    Es gibt eine Hexenkälte, die dir folgen kann ...
    Die erste Rakete dröhnte auf, dann die zweite. Er spürte ihre Wärme. Er hörte das gewaltige Klirren, als sie hangaufwärts ihre Ziele trafen.
    Die Zügel bewegten sich, klatschten auf die Pferderücken. Ein Zerspringen wie von Glas war zu hören, als sie vorwärtsstürmten. Er zog den Kopf ein, sammelte die Zügel in der Linken, schwang den rechten Arm hoch und zerrte Vlana neben sich auf den Sitz. Ihr Eisumhang klirrte und verschwand. Vier, fünf ...
    Ein ständiges Klimpern und Sirren ertönte mit jedem Schritt der Pferde durch das Eisnetz. Kristalle rieselten ihm auf den eingezogenen Kopf und glitten ab. Das Klirren wurde leiser. Sieben, acht ...
    Und dann blieb das eisige Element zurück. Die Hufe trommelten auf der Straße. Ein gewaltiger Nordwind fuhr auf und machte der Stille ein Ende. Vor dem Schlitten zeigte sich die erste Morgenröte am Himmel. Hinter ihm rötete sich der Himmel von der Glut der Piniennadeln, die von den Raketen in Brand gesteckt worden waren. Fafhrd meinte durch den Nordwind das Brüllen mächtiger Flammen zu hören.
    Er rief: »Gnamph Nar! Klurg Nar, das große Kvarch Nar – wir werden das alles sehen! All die Städte des Waldlandes! Und das Land der Acht Städte!«
    Neben ihm regte sich Vlana warm in seinem Arm und nahm seinen Ruf auf: »Sarheenmar, Ilthmar, Lankhmar! Die Städte des Südens! Quarmall! Horborixen! Tilsilinilit mit seinen schlanken Türmen! Das Hohe Land!«
    Es kam Fafhrd vor, als erfüllten Visionen aller dieser unbekannten Städte und Länder den heller werdenden Horizont. »Reisen, Lieben, Abenteuer, die Welt!« rief er und drückte Vlana mit dem rechten Arm an sich, während seine Linke die Zügel auf die Pferderücken klatschen ließ.
    Doch er fragte sich, warum, obwohl seine Phantasie in hellen Flammen stand wie der Cañon hinter ihm, die Kälte aus seinem Herzen noch immer nicht gewichen war.

II. Der unheilige Gral
The Unholy Grail (1962)
    Drei Dinge machten den Zauberlehrling darauf aufmerksam, daß etwas nicht stimmte: zunächst die tiefen Abdrücke beschlagener Hufe auf dem Waldpfad – er spürte sie durch seine Stiefel, noch ehe er sich bückte und im Dunkeln ertastete; dann das unheimliche Summen einer Biene, die unnatürlicherweise in der Nacht unterwegs war; und schließlich ein schwacher, aromatischer Brandgeruch.
    Maus rannte los, wobei ihn ein fledermausartiger Sinn für zurückgeworfene Schallwellen davor bewahrte, gegen Baumstämme zu laufen oder über verkrümmte Wurzeln zu stolpern; außerdem kannte er sich gut in der Gegend aus. Graue Beinkleider, Umhang, spitze Kapuze und wehender Mantel ließen den Jungen, der in langjähriger Askese abgemagert war, wie einen dahinfliegenden Schatten erscheinen.
    Die freudige Erregung, die Maus angesichts des erfolgreichen Abschlusses seiner langen Reise und der triumphalen Rückkehr zu seinem Zaubermeister Glavas Rho erfüllt hatte, wich jetzt einer Angst, die er nicht recht in Gedanken zu kleiden wagte. Sollte etwa dem großen Zauberer, dessen

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