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Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei

Titel: Schwerter-Zylus 02 - Schwerter und Teufelei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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zwölf – und das Sprühen wurde zu einem flammenden Schweif und war vorbei.
    Er setzte den Feuertopf im Schnee ab, nahm die beiden verbleibenden Raketen auf, klemmte sich die dicken Zylinder unter die Arme und stemmte ihre Starthölzer in den Schnee, testete ihre Haltbarkeit. Die Holzstangen waren so starr wie Skistöcke.
    Er hielt die beiden Raketen parallel in einer Hand, blies hart in die Glut seines Topfes und hob sie an die beiden Zünder.
    Mara kam aus der Dunkelheit herbeigerannt und sagte: »Liebling, ich bin ja so froh, daß dich meine Leute nicht erwischt haben!«
    Der Schimmer des Feuertopfes enthüllte ihre Schönheit.
    Fafhrd starrte sie an und sagte: »Ich verlasse Schneewinkel. Ich verlasse den Schnee-Clan. Ich verlasse dich.«
    Mara sagte: »Das kannst du nicht.«
    Fafhrd setzte den Feuertopf und die Raketen ab.
    Mara streckte ihm die Hände entgegen.
    Fafhrd nahm seine silbernen Armbänder ab und legte sie in Maras Hände.
    Mara umklammerte sie und sagte: »Die will ich nicht. So etwas will ich überhaupt nicht. Du bist der Vater meines Kindes. Du gehörst mir!«
    Fafhrd riß sich die schwere Silberkette vom Hals, legte sie über ihre Handgelenke und sagte: »Ja! Du bist auf ewig mein, und ich bin dein. Dein Sohn gehört mir. Ich werde niemals eine andere Frau des Schnee-Clans heiraten. Wir sind verheiratet.«
    Mit diesen Worten nahm er die beiden Raketen wieder auf und hielt ihre Zünder an den Feuertopf. Sie begannen gleichzeitig zu sprühen. Er setzte sie ab, schloß den Feuertopf und verstaute ihn hastig in seinem Beutel. Drei, vier ...
    Mor starrte Mara über die Schulter und sagte: »Ich habe deine Worte gehört, mein Sohn. Halt!«
    Fafhrd packte die sprühenden Raketen und stemmte sich mit den Starthölzern den Hang hinab. Sechs, sieben ...
    Mara schrie: »Fafhrd! Mann!«
    Mor rief: »Er ist nicht mein Sohn!«
    Wieder half Fafhrd mit den zischenden Raketen nach. Kalte Luft peitschte ihm ins Gesicht. Er spürte sie kaum. Der mondhelle Abgrund war jetzt ganz nahe. Er spürte die Aufwärtsbewegung des Hanges. Dahinter, Dunkelheit. Acht, neun ...
    Mit wilder Bewegung klemmte er sich die Raketen unter die Arme und flog durch die Dunkelheit. Elf, zwölf ...
    Die Raketen zündeten nicht. Das Mondlicht offenbarte ihm die jenseitige Cañonwand, die mit unvorstellbarer Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Seine Skier waren auf eine Stelle unmittelbar unter dem Schluchtrand gerichtet, und dieser Punkt verlagerte sich ständig weiter nach unten. Er neigte die Raketen nach unten und klemmte sie ganz fest.
    In diesem Augenblick zündeten sie. Es war, als hielte er sich an zwei gewaltigen Armen fest, die ihn nach oben zogen. Ellbogen und Rippen wurden ihm warm. In dem plötzlichen Lichtschimmer war die Felswand ganz nahe, doch lag sie jetzt unter ihm. Sechzehn, siebzehn ...
    Sanft setzte er auf der glatten Schneekruste auf, die die Alte Straße bedeckte, und ließ die Raketen fallen. Es ertönte ein doppelter Donnerschlag, und weiße Sterne umflogen ihn. Einer verbrannte ihm die Wange. Ihn durchzuckte der Gedanke: Ich verschwinde mit Blitz und Donner.
    Dann blieb ihm keine Zeit mehr für Gedanken, denn er mußte sich auf seine Schußfahrt auf der Alten Straße konzentrieren, die jetzt hell im Mondlicht vor ihm lag, unterbrochen von pechschwarzen Windungen, die der Mond nicht erreichte; Kurven und Geraden, Abgründe zur Rechten, Abgründe zur Linken. Hingeduckt bemühte er sich, die Skier zusammenzuhalten und nur mit den Hüften zu steuern. Gesicht und Hände wurden ihm taub. Die Alte Straße, die sich ihm entgegenschleuderte, war die Wirklichkeit. Winzige Unebenheiten wurden zu gewaltigen Erschütterungen. Schwarze Abhänge bedrohten ihn.
    Ganz tief im Innern ging es nicht ohne Gedanken ab. Selbst während er sich bemühte, alle Aufmerksamkeit auf die Schußfahrt zu richten, ließen sie ihn nicht in Ruhe.
    Idiot, du hättst dir mit den Raketen ein paar Skistöcke schnappen sollen. Aber wie hättest du die beim Wegwerfen der Raketen gehalten? Auf dem Rücken? Da würden sie dir jetzt nichts nützen. Du hättest bei Mara bleiben sollen. Du wirst nie wieder so ein liebliches Mädchen kennenlernen. Aber du willst doch Vlana. Oder nicht? Wie denn, wenn Vellix dabei ist?
    Wenn du nicht so gut wärst, hättest du Vellix im Stall getötet, anstatt dich selbst ... Hast du dich wirklich selbst umbringen wollen? Was hast du jetzt vor? Sind Mors Zaubersprüche schneller als deine Skier? Waren die Raketen wirklich Nalgrons

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