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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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die sind sehr wild.« Dann, verächtlich: »Erinnern? Prinz Hasjarl von Marquall – Quarmall. Schiffsreise. Ein Berg Goldstücke. Erinnern!«
    Der andere blieb stehen und fügte hinzu: »Fünfundzwanzig Rilks. Aber nur, wenn Sie sofort mit mir aufs Schiff kommen und meinem Prinz einen Tag zu Diensten sind. Danach tritt die Vereinbarung in Kraft, die Sie und er miteinander treffen.«
    Er setzte einen abgezählten Stapel Goldmünzen auf den Tisch.
    »Na, herrlich!« sagte Fafhrd, schnappte sich das Geld und taumelte auf die Füße. Er legte fünf Münzen auf den Tisch und schob den Rest in seinen Beutel, wobei ihm noch drei Goldstücke zu Boden fielen und davonrollten. Er verkorkte den dritten Krug Wein und nahm ihn ebenfalls an sich. Dann kam er hinter dem Tisch hervor und sagte: »Zeigen Sie mir den Weg, Kamerad!« Er schob den hageren Mann mit mächtiger Bewegung auf die Seitentür zu und folgte ihm hinaus.
    In der letzten Nische schürzte Alyx die Einbrecherin ihre Lippen und schüttelte tadelnd den Kopf.

II. Die Herren von Quarmall
The Lords Of Quarmall (1964)
    Der Raum lag im Dämmerlicht; er war erschreckend dunkel für einen Menschen, der die helle Sonne und eine klare Sicht liebte. Die wenigen Wandfackeln, die die einzige Beleuchtung darstellten, waren mehr Lichtfäden als Flammen, wenn sie auch einen angenehmen Geruch verbreiteten. Man hatte das Gefühl, daß die Bewohner dieser Räume das Licht scheuten und nur ein Minimum dieses unerwünschten Elements hereinließen, um damit Besucher zufriedenzustellen.
    Trotz seiner Größe schmiegte sich der Raum ringsum in dunkles gewachsenes Gestein – ein glatter Fußboden, polierte gebogene Wände und eine Kuppeldecke –, entweder eine natürliche Höhlung, von Menschenhand erweitert, oder ein Raum, der ganz und gar in den Fels gehauen war, obwohl sich diese Arbeit dem Vorstellungsvermögen entzog. In zahlreichen tiefen Nischen zwischen den Fackeln schimmerten Metallstatuen und Masken und juwelenbesetzte Objekte.
    Durch den Raum wehte ein ständiger kühler Luftzug, der die schwachen blauen Fackelflammen bewegte und einen scharfen Geruch nach frischem Erdboden und feuchtem Fels in den Raum trug – einen Duft, den auch der würzige Geruch der Fackeln nicht ganz verdrängen konnte.
    Das einzige Geräusch im Raum war ein gelegentliches Kratzen, wenn ein Stück Stein über Holz bewegt wurde – dort am anderen Ende des Tisches, wo ein Spiel im Gange war, ein Spiel mit schwarzen und weißen Spielfiguren aus Stein. Außerdem war von außerhalb noch das Schlagen der großen Flügel zu hören, die die frische Luft das letzte Stück des langen Weges von der fernen Oberwelt ansaugten und durch die Region trieben ... und das immerwährende Platschen nackter Sklavenfüße auf den schweren ledernen Antriebsriemen, die die großen Holzpropeller bewegten ... und dazu das Keuchen dieser Sklaven.
    Wenn man sich erst wenige Tage oder auch nur ein paar Stunden in dieser Region aufhielt, schien das Schlagen der Belüftungsflügel und das leise Patschen der Füße und das Atmen der Sklaven ein Lautsymbol für den Namen des Landes zu sein, schien ständig zu wiederholen:
    »Quarmall ...«, sang es. »Quarmall ... Quarmall ist das All ...«
    Der Graue Mausling, auf dessen Sinne diese Eindrücke und Vorstellungen eingewirkt hatten und der nun Muße hatte, sich damit zu beschäftigen, war ein stämmiger kleiner Mann. In graue, unregelmäßig gewobene Seide gekleidet, machte er einen unruhigen und gefährlichen Eindruck.
    Mißtrauisch betrachtete er eine große Platte voller seltsamer Pilze aller Arten und Farben, die ihm wie eine Süßigkeit präsentiert worden waren, und kostete vorsichtig von einem Gebilde, das ihm einigermaßen normal vorkam. Der süßliche Geschmack, der eine seltsame Bitterkeit überdeckte, gefiel ihm nicht. Er spuckte den Bissen unauffällig in seine Hand, ließ sie unter den Tisch sinken und schnipste die zerkauten Bruchstücke unter den Tisch. Während er dann angewidert seine Zunge im Mund herumwandern ließ, begannen seine beiden Hände langsam am Griff seines Schwertes Skalpell und seines Dolches Katzenklaue zu spielen, während sein Geist den Fragen nachhing, die ihn seit einiger Zeit beschäftigten.
    Aufgereiht an den Längsseiten des langen schmalen Tisches, in großen hochlehnigen Holzstühlen, die weit auseinander standen, saßen zwölf hagere alte Männer, völlig kahl und bartlos, und jeder trug als einziges Kleidungsstück einen weißen Lendenschurz.

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