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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Minus Eins!«
    Der Mund des Alten geriet bei dieser Beleidigung in Bewegung, doch er brachte kein Wort heraus. Gwaay erwiderte freundlich: »Würden nur drei meiner getreuen Magier ihre Zauberkräfte von ihrem Ziel abwenden, müßten die bösen. Verwünschungen meines Bruders Hasjarl aus den Oberen Regionen zu uns durchbrechen und mich mit allen schlimmen Krankheiten der Welt belegen, und mit einigen anderen Plagen, die nur in Hasjarls schillernder Phantasie existieren und ich müßte auf grausame Weise aus diesem Leben scheiden.«
    »Wenn neun von zwölf Zauberern dich ständig bewachen müssen, bekommen sie ja kaum Schlaf«, bemerkte der Mausling mit lauter Stimme.
    »Die Zeiten sind nicht immer so unruhig«, erwiderte Gwaay leise. »Manchmal erzwingen die Tradition oder mein Vater einen Waffenstillstand. Manchmal kommt der wilde Kampf auch so zum Stillstand. Doch heute lassen gewisse Anzeichen darauf schließen, daß ein schwerer Angriff auf meine Leber und Augen, auf das Blut und die Knochen meines Körpers im Gange ist. Der liebe Hasjarl hat eine doppelte Anzahl von Zauberern zur Verfügung, die meinen kaum nachstehen; sie sind zwar Zauberer Zweiten Ranges, doch in ihrer Kunst sehr weit fortgeschritten. Außerdem treibt er sie ständig an. Und, o Grauer Mausling, ich bin meinem Bruder Hasjarl so widerlich wie der menschliche Kot unseren Lippen. Überdies stellt heute nacht mein Vater Quarmal das Horoskop im Turm der Burg, hoch über Hasjarls Oberen Regionen; da ist es nur natürlich, daß ich alle Rattenlöcher bewache.«
    »Wenn dir nur Zauberkräfte fehlen und nichts anderes«, erwiderte der Mausling kühn, »dann habe auch ich einen kleinen magischen Spruch zur Hand, der die Hexen und Zauberer deines älteren Bruders zum Verschwinden bringt!« Und tatsächlich bewahrte der Mausling in seinem Beutel, auf knisterndem Pergament geschrieben, einen Zauberspruch, den er liebend gern ausprobiert hätte. Sein Zauberfreund, der Augenlose Sheelba, hatte ihm das Dokument überlassen.
    Gwaay antwortete ihm, doch diesmal so leise, daß der Mausling nichts mehr verstanden hätte, wenn er auch nur einen Meter weiter entfernt gewesen wäre. »Deine Aufgabe ist es, meinen Leib vor allen physischen Schwertstreichen zu schützen, insbesondere vor denen des großen Kämpfers, den Hasjarl angeblich in seine Dienste genommen hat. Meine Zauberer Ersten Ranges werden Hasjarls magische Attacken abweisen. Jedem, was ihm zusteht.« Leise klatschte er in die Hände. Ein schlankes Sklavenmädchen erschien lautlos in dem dunklen Torbogen hinter ihm. Ohne sie anzusehen, befahl Gwaay leise: »Starken Wein für unseren Krieger.« Sie verschwand.
    Der alte Mann hatte endlich die schwarzen und weißen Spielfiguren in ihre Ausgangspositionen gebracht, und Gwaay musterte ihn nachdenklich. Doch ehe er den Eröffnungszug machte, rief er dem Mausling zu: »Wenn dir die Zeit zu lang wird hier unten, dann solltest du dir schon die Belohnung aussuchen, die du mitnehmen kannst, wenn deine Arbeit getan ist. Und vergiß bitte bei deiner Suche auch das Mädchen nicht, das dir den Wein bringt. Es heißt Ivivis.«
    Das brachte den Mausling zum Schweigen. Er hatte sich bereits mehr als ein Dutzend kostbare und hübsche Objekte aus Gwaays Schubladen und Nischen ausgesucht und in einer unbenutzten kleinen Kammer eingeschlossen, die er zwei Stockwerke tiefer entdeckt hatte. Notfalls hatte er sich damit herausreden wollen, daß er in aller Unschuld eine Vorauswahl traf, aus der er dann sein endgültiges Geschenk bestimmen wollte, doch Gwaay mochte ihm das nicht recht glauben, und er hatte scharfe Augen, wenn man danach ging, wie er den Zwischenfall mit dem schlechten Pilz und andere Dinge bemerkt hatte.
    Der Mausling war bisher noch nicht auf den Gedanken gekommen, sich ein oder zwei Mädchen zu reservieren und in seiner Kammer einzuschließen, obwohl ihm der Gedanke nicht wenig gefiel.
    Der alte Zauberer räusperte sich krächzend und sagte: »Lord Gwaay, soll der ehrgeizige Schwertkämpfer seine magischen Tricks doch ausprobieren! Soll er sie an mir versuchen!«
    Der Mausling spürte, wie seine Kampfeslust erwachte, doch Gwaay hob nur die Hand, schüttelte leicht den Kopf und zeigte mit dem Finger auf das Spielfeld, woraufhin der Alte gehorsam eine Figur in Bewegung setzte.
    Der Mausling ließ sich apathisch zurücksinken. Er begann sich sehr einsam zu fühlen in dieser düsteren Unterwelt, wo sich alle nur flüsternd verständigten. Gewiß, als Gwaays

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