Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
planen das so, daß ihr mir den Weg zeigt, ohne euch dabei in Gefahr zu bringen.« Mit schnellem Schritt trat er auf sie zu, leise trotz seiner Größe, und den Blick interessiert auf Kewissa gerichtet, als sähe er erst jetzt, daß sie kein Kind mehr war.
    Kewissa spürte seinen Blick, und obwohl ihr das Herz bis zum Halse schlug, richtete sie sich mutig auf: »Wage es nicht, mich zu vergewaltigen! Ich trage das Kind eines toten Mannes!«
    Fafhrds Lächeln gefror. Vielleicht hätte er sich geschmeichelt fühlen sollen, weil die Mädchen nun schon an Vergewaltigung dachten, kaum daß sie ihn zu Gesicht bekamen; trotzdem war er ein wenig ärgerlich. Hielten sie ihn keiner zivilisierten Regung für fähig, nur weil er Felle trug und kein Zwerg war? Er konnte sie schnell eines Besseren belehren.
    Der wabbelig-fette Großvater – der, wie Fafhrd jetzt erkannte, weder groß noch Vater genannt werden konnte, sagte furchtsam-schrill: »Sie sagt die Wahrheit, o Herr. Aber es wäre mir eine Freude, dir nach besten Kräften zu helfen ...«
    In diesem Augenblick ertönten hastige Schritte im Durchgang, gefolgt von dem harten Geräusch von Stahl, der an eine Mauer stieß. Wie ein Tiger fuhr Fafhrd herum. Zwei Männer in den schwarzen Panzern der Hasjarlschen Wache drängten in den Raum. Das gezogene Schwert des einen war gegen die Türfüllung gekommen, während ein Dritter jetzt hinter ihnen rief: »Nehmt euch den Verräter aus dem Norden aufs Korn! Erschlagt ihn, wenn er sich wehrt! Ich kümmere mich um Quarmals Konkubine.«
    Die beiden wachen wollten sich auf Fafhrd stürzen, doch der, einem Tiger ähnlicher denn je, war schneller. In Windeseile zerrte er Graywand aus der Scheide, ließ die Klinge seitwärts hochschnellen und wehrte das Schwert des ersten Angreifers ab; im gleichen Augenblick trat Fafhrd kräftig zu und nagelte den Fuß des Mannes fest. Aus der gleichen Angriffsbewegung heraus ließ er Graywands Griff gegen das Kinn des Mannes knallen, der auf seinen Begleiter fiel. Währenddessen war Fafhrds Axt aus dem Gürtel in seine linke Hand geschnellt, und im Nahkampf hieb er damit auf seine Angreifer ein, schob die fallenden Körper von sich, nahm seine Axt über den Kopf und schleuderte sie dem dritten an den Schädel. Der Kampf schien vorüber; doch da waren Schritte eines vierten und vielleicht auch fünften zu hören, die sich hastig entfernten.
    Fafhrd sprang knurrend auf die Tür zu, blieb stampfend stehen, kehrte hastig zurück und zeigte mit blutigem Finger auf Kewissa, die an der Riesengestalt Brillas Schutz suchte.
    »Du bist das Mädchen des alten Quarmal? Und trägst ein Kind von ihm?« schnappte der Nordling, und als sie hastig nickte, schluckte er trocken und sagte: »Dann kommst du mit. Und zwar sofort. Der Kastrierte auch.«
    Er schob Graywand wieder in die Scheide, zerrte seine Axt aus dem Schädel des dritten Soldaten, nahm Kewissa am Oberarm und eilte auf die Tür zu. Mit heftiger Kopfbewegung bedeutete er Brilla, ihm zu folgen.
    »Hab Gnade, Herr! Ich verliere sonst noch mein Kind«, sagte Kewissa.
    Brilla setzte sich gehorsam, wenn auch kopfschüttelnd in Bewegung. »Freundlicher Herr, wir können dir gar nichts nützen und behindern dich nur auf deinem Wege. Wir versprechen dir ...«
    Fafhrd blieb abrupt stehen, fuhr herum, schüttelte die blutige Axt und sagte heftig: »Wenn du glaubst, ich wüßte nicht, welchen Tauschwert ein ungeborener Thronanwärter hat, dann ist dein Gehirn gedankenleer – und das bezweifle ich eigentlich. Und was dich angeht, Mädchen«, fügte er grob hinzu, »wenn deine grünen Löckchen etwas anderes als Stroh verdecken, dann weißt du, daß du bei einem Fremden sicherer bist als bei Hasjarls Söldnern, und daß es besser wäre, dein Kind würde tot geboren, als daß es ihnen in die Hände fiele. Komm, ich trage dich.« Mit schneller Bewegung nahm er sie auf die Arme. »Und du folgst uns, Eunuch; setz deine dicken Beine in Bewegung, wenn du das Leben liebst.«
    Und er marschierte durch den Korridor; schwerfällig folgte ihm Brilla, der schon keuchende Atemzüge machte, da er vermutete, daß die Flucht nicht ganz einfach sein würde. Kewissa legte ihre Arme um Fafhrds Hals und schaute zu ihm auf. Er ließ zwei Bemerkungen hören, die er sich offenbar für einen ruhigen Augenblick aufgehoben hatte.
    Die erste, bitter, sarkastisch: »... wenn er sich wehrt, ist er dran!«
    Der zweite, von Wut auf sich selbst bestimmt: »Diese verfluchten Flügel scheinen mich taub zu

Weitere Kostenlose Bücher