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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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habe ja solche Angst«, sagte sie weinend, drückte sich an ihn und barg ihr Gesicht in seinen großen Armen.
    »Ich weiß, ich weiß«, murmelte er und ließ ein leises Schnalzen hören, während er ihr das Haar glattstrich und sie tätschelte. »Du hast dich immer vor dem Feuer gefürchtet, ich weiß. Mach dir keine Sorgen. Quarmal wird dir vergeben, wenn ihr euch jenseits der Sterne wiedertrefft. Hör zu, meine Kleine, die Sache ist gefährlich, aber weil du der Liebling des alten Herrn warst, habe ich dich in mein Herz geschlossen. Ich habe ein schmerzloses Gift bei mir ... nur ein paar Tropfen auf die Zunge, und sofort kommen die Dunkelheit und die stürmischen Meere ... Ein weiter Sprung, gewiß, aber weitaus besser als die Strafe, die dir Flindach zumessen muß, wenn er erfährt ...«
    Sie stieß ihn von sich. »Aber Brilla – Flindach selbst hat mir befohlen, meinem Herrn nicht auf seine letzte Lagerstatt zu folgen!« sagte sie mit aufgerissenen Augen, und in ihrer Stimme lag eine leise Anklage. »Er sagte mir, die Sterne hätten anders über mein Schicksal bestimmt, und Quarmal hätte sich das auf dem Sterbebett gewünscht. Ich hatte meine Zweifel an Flindach, und ich fürchtete mich vor seinem schrecklichen Gesicht und den Augen, die so sehr denen meines Herrn gleichen – aber ich mußte gehorchen ... und nicht ohne Dankbarkeit, muß ich gestehen, mein lieber Brilla.«
    »Aber aus welchem irdischen oder überirdischen Grunde ...?« stammelte Brilla. Seine Gedanken überstürzten sich.
    Kewissa sah sich vorsichtig um. »Ich trage Quarmals Kind in mir«, flüsterte sie.
    Im ersten Augenblick steigerte diese Information Brillas Verwirrung nur noch mehr. Wie hatte sich Quarmal Hoffnung machen können, daß das Kind einer Konkubine als Herrscher des ganzen Reiches anerkannt würde, wenn es schon zwei erwachsene legitime Erben gab? Oder maß er der Sicherheit des Landes so wenig Bedeutung bei, daß er sogar einen ungeborenen Bastard am Leben ließ? Nach einiger Zeit fiel ihm ein – und sein Herz begann zu flattern bei dem Gedanken –, daß Flindach vielleicht die absolute Macht an sich reißen wollte und dazu Kewissas Kind und einen erfundenen letzten Wunsch Quarmals als Vorwand benutzte. Palastrevolutionen waren in Quarmall nicht unbekannt. Tatsächlich gab es eine Legende, wonach das jetzige Herrscherhaus vor vielen Generationen mit dem Dolch in der Hand an die Macht gekommen war – auch wenn es bei Todesstrafe verboten war, solche Gerüchte zu verbreiten.
    Kewissa fuhr fort: »Ich versteckte mich im Harem. Flindach hatte gesagt, ich wäre dort sicher. Doch dann kamen Hasjarls Soldaten in Flindachs Abwesenheit und durchsuchten die Räume. Und da setzte ich mich über alle Regeln des Anstands hinweg und floh hierher.«
    All dies ergab irgendwie einen schrecklichen Sinn, überlegte Brilla. Wenn Hasjarl ahnte, daß Flindach die Macht an sich bringen wollte, würde er sich instinktiv zu sichern suchen, indem er ihn mit in den Kampf hineinzog. Auf diese Weise mußte der Bruderzwist zu einem Dreiparteienkrieg werden, in den – o Leid! – auch der sonnenhelle Gipfel Quarmalls mit hineingezogen wurde, der bis zu diesem Augenblick vor allem Kriegsgeschrei sicher gewesen war ...
    Als hätten Brillas Ängste sofort Gestalt angenommen, sprang in diesem Augenblick die Tür des Lagerraums auf, und auf der Schwelle stand ein riesiger Mann, der alle Schrecken des Krieges zu verkörpern schien. Er war so groß, daß er mit dem Kopf an die Deckenbalken stieß; er sah ganz gut aus, hatte jedoch einen seltsam forschenden Blick; sein rotgoldenes Haar hing ihm wirr bis auf die Schultern herab; seine Kleidung bestand aus einer mit Bronzestücken besetzten Wolfsfell-Tunika; dazu trug er ein Langschwert und eine massive kurzstielige Axt, die an seinem Gürtel baumelte, und am längsten Finger der rechten Hand bemerkte Brilla – der in langen Jahren gelernt hatte, sich kein äußerliches Detail entgehen zu lassen – einen Ring, der die geballte Faust Hasjarls als Siegelzeichen trug.
    Der Eunuch und das Mädchen begannen zu zittern und umarmten sich.
    Als er sich vergewissert hatte, daß die beiden allein waren, setzte der Fremde ein Lächeln auf, das vielleicht Beruhigung ausgestrahlt hätte, wenn er nicht so groß und schwerbewaffnet gewesen wäre. Fafhrd sagte: »Sei gegrüßt, Großvater. Ich möchte, daß du und dein Mädchen mir helfen, das Sonnenlicht und die Ställe dieses nachtschwarzen Reiches zu finden. Kommt, wir

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