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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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hellen Nachmittags auf ausgemergelten Pferden zwei Männer angeritten – ein junger Mann und ein alter Mann, vielleicht waren es auch nur Scheinbilder eines Jünglings und eines Greises. Ich hatte mich hinter meine geschlossene Tür gehockt und starrte durch eine Ritze und wußte sofort, daß die beiden Dämonen waren, die in das Nebelschloß zurückkehrten. Der alte Mann war kahl wie ein Geier und hatte keinen Bart. Der junge Mann trug einen seidigen schwarzen Bart, der noch sehr kurz war. Seine Kleidung war schwarzsilbern und sein Gesicht sehr bleich. Sein Gesicht sah aus wie ...« Sein angstvoller Blick richtete sich auf Ahura. »Er saß steil im Sattel, sein schlanker Körper schwankte hin und her. Er wirkte irgendwie leblos.
    Die beiden ritten weiter auf den Berg zu, ohne mein Haus zu beachten. Doch seit dieser Zeit glüht das grüngelbe Licht fast jede Nacht auf dem Gipfel, und viele von unseren Tieren sind seinem Ruf gefolgt – auch die wilden Tiere, deren Zahl immer mehr abnimmt. Wir haben uns sehr vorgesehen und bleiben immer in der Nähe des Hauses. Allerdings ist vor etwa drei Jahren mein Sohn verschwunden. Er kam bei der Jagd zu weit vom Wege ab und wurde von der Dunkelheit überrascht.
    Wir haben den schwarzbärtigen Mann sehr oft gesehen, normalerweise aus der Ferne, wenn er über die Hügel ritt oder dastand und in irgendeine Felsspalte starrte. Einmal war meine Tochter unten am Fluß beim Wäschewaschen. Als sie aufblickte, sah sie seine toten Augen durch das Schilf starren. Und einmal stieß mein ältester Sohn, der einen verwundeten Schneeleoparden in ein Dickicht scheuchte, auf den Unheimlichen, der mit der Bestie sprach. Und ein andermal, als ich früh aufstand, um zur Ernte zu gehen, sah ich ihn am Brunnen sitzen und auf unsere Tür starren, obwohl er mich anscheinend nicht herauskommen sah. Den alten Mann haben wir auch zu Gesicht bekommen, allerdings nicht so oft. Und in den letzten zwei Jahren haben wir die beiden wirklich kaum bemerkt, bis ...« Und wieder starrte er hilflos auf Ahura.
    Das junge Mädchen war langsam wieder zu sich gekommen. Jetzt war ihr Entsetzen vor Ahura nicht mehr so stark. Sie konnte der Geschichte des alten Mannes nichts hinzufügen.
    Die Gruppe bereitete den Weiterritt vor. Der Mausling bemerkte die bösen Blicke, die die anderen Familienmitglieder dem jungen Mädchen zuwarfen, besonders die Frau mit dem Kind, die sich zu ärgern schien, daß man die Fremden hatte warnen wollen. Der Graugekleidete machte an der Tür halt und sagte: »Wenn ihr dem Mädchen nur ein Haar krümmt, kehren wir mit dem Schwarzbärtigen zurück, und das grüne Licht wird uns leuchten und unsere Rache erleichtern.«
    Er warf einige Goldmünzen auf den Boden und verschwand.
    (So kam es, daß das Mädchen – obwohl oder gerade weil ihre Familie sie für eine Verbündete der Dämonen hielt – von nun an ein geschütztes Leben führte und sich bald für etwas Besonderes hielt. Schamlos nutzte sie die Angst der anderen vor dem Mausling und Fafhrd und dem Schwarzbärtigen aus und ließ sich schließlich alle Goldmünzen geben und kaufte damit verführerische Kleidung, nachdem sie in eine ferne Stadt gereist war, wo sie durch geschicktes Auftreten zur Frau eines Satrapen wurde und ihr Leben in Reichtum beendete – wie es so oft das Schicksal romantischer Menschen ist, wenn sie nur romantisch genug sind.)
    Als der Mausling aus dem Haus trat, war Fafhrd bemüht, seine frühere miese Stimmung wieder anzuheizen. »Beeil dich, du Dämonenschüler!« begrüßte er seinen Freund. »Wir haben ein Rendezvous mit den Schneeländern und dürfen nicht lange verweilen!«
    Als sie losritten, erwiderte der Mausling gutmütig: »Aber was ist mit dem Kamel, Fafhrd? Du kannst es doch nicht in den Norden mitnehmen? Es wird an Erkältung sterben.«
    »Warum soll der Schnee für Kamele nicht so erträglich sein wie für Menschen?« erwiderte Fafhrd. Dann erhob er sich im Sattel, winkte zum Haus zurück und rief: »Junge! Du mit der Axt! Wenn du bald mal eine seltsame Sehnsucht in den Knochen spürst, wende das Gesicht nach Norden. Dort liegt ein Land, in dem du ein echter Mann werden kannst!«
    Aber im Innern wußten beide, daß dieses Gerede nur eine Selbsttäuschung war, daß andere Konstellationen ihr Horoskop bestimmten – besonders ein Stern, der ein grüngoldenes Licht verstrahlte. Als sie durch das Tal ritten, das nun recht unheimlich wirkte, weil hier absolute Stille herrschte und jedes Leben abgestorben zu

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