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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Mausling? Bei Idun, das waren die Worte einer Frau aus den Schneelanden! Wir dürfen keine Sekunde länger verweilen! Wir werden Met riechen, bevor das Jahr um ist. Bei Frigg, was für eine Frau! Mausling, der du für deine Größe ein braver Mann bist, hast du gemerkt, wie hübsch sie sich ausgedrückt hat?«
    Nun brach eine Zeit großer Geschäftigkeit an, und es gab keinen Ausweg (jedenfalls nicht im Augenblick, obwohl der Mausling verzweifelt nachdachte). Die Truhe mit den Aphrodisiaka, der Kelch und das zerrissene Leichentuch wurden wieder auf den Rücken das Kamels gepackt, das noch immer die Stute beäugte und mit seinen ledrigen Lippen schmatzte. Und Fafhrd sprang brüllend herum und schlug dem Mausling auf den Rücken, als wären sie nicht in einer uralten verlassenen Steinstadt, als läge nicht ein lebloser Adept auf dem Boden und erwärmte sich langsam in der Sonne.
    Kurze Zeit später trabten sie bereits durch das Tal, wobei Fafhrd lautstark von Schneestürmen und Jagdtouren und Ungeheuern sang, die so groß wie Eisberge waren, und von Riesen, die die Größe verschneiter Berge erreichten, während sich der Mausling mürrisch ausmalte, wie er unter den Händen einer zu liebevollen, allzu ›großen breithüftigen Frau‹ lustvoll sein Leben aushauchte.
    Bald wurde die Gegend weniger kahl. Buschdickicht und der Hang des Tals ließen die Stadt hinter den Reisenden verschwinden. Als der letzte steinerne Wächter aus dem Blickfeld des Mauslings verschwand – besonders der schwarze Monolith, der neben dem toten Adepten aufragte –, durchlief ihn eine Welle der Erleichterung, die er aber kaum zur Kenntnis nahm. Sein Interesse galt den Dingen, die vor ihnen lagen – ein konischer Berg, der den Ausgang des Tals versperrte und der eine dichte Nebelkappe trug – eine unsichtbare Bergspitze, die seine Phantasie zu herrlichen Türmen und Zinnen werden ließ.
    Plötzlich wurden seine verträumten Gedanken unterbrochen. Fafhrd und Ahura hatten ihre Tiere gezügelt und starrten auf etwas – auf ein niedriges fensterloses Holzhaus, das sich im Gestrüpp erhob und hinter dem einige gepflegte Felder lagen. Die grob geschnitzten Wachgeister an den vier Ecken des Dachs und auf den Giebeln schienen persischen Ursprungs zu sein, doch ohne jeden südlichen Einfluß – altpersisch.
    Und altpersisch wirkten auch die hageren Züge, die gerade Nase und der schwarze Bart des alten Mannes, der sie verstohlen von der Schwelle der niedrigen Tür aus beobachtete. Dabei schien ihn Ahuras Gesicht besonders zu fesseln, obwohl Fafhrd vor sie geritten war und sie fast ganz verdeckte.
    »Sei gegrüßt, Vater!« rief der Mausling. »Ist heute nicht ein schöner Tag zum Reiten und euer Land nicht ein schönes Land zum Durchreisen?«
    »Ja«, erwiderte der alte Mann in einem kaum verständlichen Dialekt. »Aber hier kommen keine oder nur sehr wenige Reisende durch.«
    »Nur gut, wenn man außerhalb der schlimmen und übelriechenden Städte wohnt«, schaltete sich Fafhrd herzlich ein. »Kennst du den Berg, der vor uns liegt, Vater? Gibt es einen leichten Weg um ihn herum, der nach Norden führt?«
    Als das Wort ›Berg‹ fiel, duckte sich der alte Mann. Er antwortete nicht.
    »Stimmt etwas nicht mit dem Weg, den wir einschlagen wollen?« fragte der Mausling hastig. »Oder ist der neblige Berg von einer bösen Macht umgeben?«
    Der Greis wollte die Achseln zucken, behielt die Schultern aber oben und sah die Reisenden noch einmal an. In seinem Gesicht schienen Freundlichkeit und Angst miteinander zu kämpfen – und die Freundlichkeit siegte, denn er beugte sich vor und sagte hastig: »Ich warne euch, meine Söhne. Reitet nicht weiter. Was nützt euch der Stahl eurer Schwerter und das Tempo eurer Reittiere, wenn ... aber wohlgemerkt ...« Er hob die Stimme. »Ich beschuldige niemanden.« Hastig blickte er nach links und rechts. »Ich kann gar nicht klagen. Für mich ist der Berg ein großer Vorteil. Meine Vorväter sind wegen des Landes hierher zurückgekehrt und weil Diebe und ehrliche Menschen diese Gegend gleichermaßen meiden. Hier werden keine Steuern gezahlt – jedenfalls nicht als Geld. Ich beklage mich nicht.«
    »Also gut, Vater, ich glaube nicht, daß wir weiterreiten«, seufzte der Mausling listig. »Wir sind nur Müßiggänger, die durch die Welt reisen. Und manchmal riechen wir eine interessante Geschichte. Dabei muß ich an eine Sache denken, bei der du uns ein bißchen helfen könntest.« Er klimperte mit den Münzen in

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