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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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seinem Beutel. »Wir haben gehört, hier in der Gegend soll ein Dämon wohnen, ein junger schwarzsilbern gekleideter Dämon, bleich, mit schwarzem Bart ...«
    Noch während der Mausling sprach, wich der Greis langsam zurück, verschwand im Haus und knallte die Tür zu, doch zuvor sah der Graugekleidete noch, wie den Alten jemand am Ärmel zupfte. Gleich darauf ertönte die ärgerliche Stimme eines Mädchens.
    Die Tür ging auf. Der alte Mann schrie: »... stürzt du uns alle ins Unglück!« Dann eilte ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen auf die Reisenden zu. Ihr Gesicht war hektisch gerötet, ihre Augen angstvoll geweitet.
    »Ihr müßt umkehren!« rief sie noch im Laufen. »Nur böse Wesen oder zum Untergang Verdammte steigen auf den Berg. Der Nebel verhüllt eine große schreckliche Burg. Dort oben wohnen mächtige einsame Dämonen. Und einer von ihnen ...«
    Sie hielt sich an Fafhrds Steigbügel fest. Doch dann sah sie an ihm vorbei und entdeckte Ahura, und ein Ausdruck abgrundtiefen Entsetzens erschien auf ihrem Gesicht. »Er ist es!« rief sie. »Der Schwarze Bart!« Dann sank sie zu Boden.
    Die Tür des Hauses wurde zugeknallt, und ein Querbalken rastete ein.
    Die Reisenden stiegen ab. Ahura kniete sich hastig neben dem Mädchen nieder und gab den anderen Zeichen, daß sie nur ohnmächtig sei. Fafhrd näherte sich der verriegelten Tür, die jedoch verschlossen blieb, sosehr er auch klopfte, flehte oder drohte. Schließlich löste er das Problem, indem er die Tür eintrat. Drinnen sah er den alten Mann, der in einer dunklen Ecke kauerte, eine Frau, die ein kleines Kind im Stroh zu verstecken suchte, eine Greisin auf einem Stuhl, offensichtlich blind, die sich aber erschrocken umsah, und einen jungen Mann, der zitternd eine Axt hielt. Die Familienähnlichkeit war sehr groß.
    Fafhrd wich dem unsicheren Axthieb des Jünglings aus und nahm ihm gelassen die Waffe ab.
    Der Mausling und Ahura trugen das Mädchen ins Haus. Beim Anblick Ahuras wurde neues Entsetzensgeschrei laut.
    Sie legten das Mädchen ins Stroh, und Ahura holte Wasser und begann ihr den Kopf zu kühlen.
    Inzwischen machte sich der Mausling das Entsetzen der Familie zunutze, indem er sich als Bergdämon bezeichnete, und erhielt nun einige Antworten auf seine Fragen. Zunächst erkundigte er sich nach der Steinstadt. Es handelte sich, so erfuhr er, um eine verlassene Stätte der Teufelsanbetung, um einen Ort, den man am besten mied. Ja, man hatte den schwarzen Monolithen Ahrimans gesehen, aber nur aus der Ferne. Nein, Ahriman wurde hier nicht verehrt – sahen die Fremden denn nicht den Feuerschrein, der zu Ehren seines Gegners Ormadz im Hause brannte? Aber man fürchtete Ahriman, und die Steine der Teufelsstadt besaßen ein unheimliches Eigenleben.
    Dann erkundigte sich der Mausling nach dem verhangenen Berg – doch nun kamen die Antworten nicht mehr so bereitwillig. Angeblich war der Gipfel stets nebelverhangen. Der junge Mann räumte allerdings ein, daß er einmal bei Sonnenuntergang schiefe grüne Türme und verdrehte Minarette gesehen hätte. Auf jeden Fall lauerten dort oben Gefahren, schreckliche Gefahren! Was für Gefahren? erkundigte sich der Mausling. Aber der junge Mann wußte keine Antwort.
    Der Graugekleidete wandte sich an den alten Mann. »Du hast mir erzählt«, sagte er barsch, »daß meine Bruderdämonen kein Geld für dieses Land fordern. Was für eine Steuer erheben sie dann?«
    »Sie fordern Menschenleben«, flüsterte der alte Mann, und seine Augen waren angstvoll geweitet.
    »Aha, Menschenleben? Wie viele? Und wann kommen sie ihre Opfer holen?«
    »Geholt wird niemand. Wir müssen zu ihnen gehen. Etwa alle zehn Jahre, vielleicht auch alle fünf, breitet sich ein nächtlicher gelbgrüner Schimmer auf dem Gipfel aus, und ein mächtiger Ruf liegt in der Luft. Nach solchen Nächten ist zuweilen einer von uns verschwunden, einer, der zu weit von zu Hause entfernt war, als das grüne Licht auftauchte. Wenn man mit den anderen im Haus ist, kann man dem Ruf leichter widerstehen. Ich habe das Licht nur einmal von der Haustür aus gesehen, während ein kräftiges Feuer hinter mir brannte und mich jemand festhielt. Als ich noch jung war, fiel mein Bruder den Dämonen zum Opfer. Viele Jahre danach war das Licht nicht zu sehen, so daß ich mich zu fragen begann, ob das Ereignis vielleicht eine Legende oder Illusion aus meiner Jugend war.
    Aber vor sieben Jahren«, fuhr er mit zitternder Stimme fort und starrte den Mausling an, »kamen eines

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