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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Rolle über dem Griff des Kübels, der halb gefüllt an der einen Wand des Schachts stand. Skor und Gale standen dicht an je eine der anderen Wände gelehnt, die schattigen Gesichter – das eine groß, das andere klein – nach oben gewandt, das eine von schütteren roten Locken umrahmt, das andere von vollen blonden Strähnen. An der vierten Wand standen zwei Leviathantran-Lampen. Ihr weißes Licht fiel hell auf den schmalen Gegenstand, der flach in der Mitte des Schachtgrundes lag. Ihn hätte Fafhrd überall erkannt.
    »Es ist Kapitän Mauslings Dolch, Kapitän«, rief Skor nach oben. »Er liegt genau so da, wie wir ihn aufgedeckt haben.«
    »Ich habe ihn beim Wegräumen der Erde nicht im geringsten bewegt«, bestätigte Gale mit ihrer hellen Stimme.
    »Kluges Mädchen«, rief Fafhrd nach unten. »Laßt ihn so liegen. Und bewegt euch nicht von der Stelle, alle beide. Ich komme runter.«
    Was er mittels der Leiter aus dicken, aus der Stützwand herausragenden Pflöcken auch flink ausführte, abwechselnd mit Hand und Haken greifend. Als er auf dem engen Schachtgrund ankam, kniete er sich sofort bei Katzenklaue nieder und untersuchte die Waffe mit gebeugtem Kopf aufs genaueste.
    »Die Scheide haben wir nirgends gefunden«, berichtete Gale überflüssigerweise.
    Er nickte. »Hier unten wird der Boden kalkig«, bemerkte er. »Hat jemand von euch einen Kreideklumpen gefunden?«
    »Nein«, antwortete Gale schnell. »Aber ich habe hier einen Klumpen gelber Umbererde.«
    »Die tut es auch«, erwiderte er und streckte die Hand aus. Als sie das Stück aus ihrer Hüfttasche herausgewühlt und ihm gegeben hatte, peilte er sorgfältig der Schneide des Dolches entlang und rieb ein großes goldgelbes Zeichen an den Fuß der Stützwand, um festzuhalten, in welche Richtung die Waffe gezeigt hatte.
    »Vielleicht brauchen wir diese Einzelheit noch einmal«, erklärte er knapp. Er nahm das flach daliegende gefährliche Messer auf, drehte es um und untersuchte es von der Spitze bis zum Knauf, konnte aber auch auf der anderen Seite keine Zeichen, keinerlei Art von Botschaft erkennen.
    »Was habt ihr gefunden, Fafhrd?« rief Cif von oben.
    »Es ist Katzenklaue. Ich lasse dir den Dolch hochbringen«, rief er zurück. Er gab Skor das Messer. »Ich übernehme jetzt für eine Weile die Arbeit hier unten. Ruh du dich etwas aus.« Er nahm von seinem Korporal den kurzstieligen Spaten entgegen, der nun statt der Axt zum Graben verwendet wurde. »Du hältst dich wacker, Skor.« Der andere nickte und stieg die Pflockleiter hinauf.
    »Ich komme hinunter, Fafhrd. Jetzt bin ich mit Helfen an der Reihe«, verkündete Afreyt von oben.
    Fafhrd blickte auf Gale. Aus der Nähe sah man, daß ihre goldenen Haarsträhnen schweißverklebt waren und sich Schmutzstreifen auf ihrer hellen Haut abzeichneten. Das bleiche Gesicht und die dunklen Ringe unter den blauen Augen straften den Anschein lächelnder Bereitschaft, den das Mädchen von sich gab, Lügen. »Du brauchst auch eine Ruhepause. Und Schlaf, hörst du? Aber erst, wenn du einen Becher heiße Suppe gegessen hast.« Er nahm ihr Handfeger und Schippe aus der Hand. »Du hast deine Sache gut gemacht, Kind.«
    Während sie müde, aber dennoch widerstrebend die Pflockleiter nach oben stieg und Afreyt sie gleichzeitig von oben zu mehr Eile drängte, trieb Fafhrd am Rande des Lochs den Spaten in die Erde und fuhr fort, weiter lotrecht nach unten zu graben.
    Nachdem Afreyt in die Grube geklettert war, um sich Fafhrd bei der Arbeit anzuschließen, führte die Hure Rill die erschöpfte Gale zum Kochfeuer auf der anderen Seite des Schutzzeltes. Cif folgte ihnen fast wie eine Schlafwandlerin, den Blick fest auf das Messer geheftet, das Skor ihr übergeben hatte, und nach einer Weile wurden auch die anderen wieder vom Feuer angezogen. In der Kälte herumstehen und anderen Leuten beim Graben zuschauen, nützt auf Dauer nicht viel.
    Rill drängte Gale, den Becher Brühe auszutrinken, den sie ihr eingeschenkt hatte.
    »Trink das schnell, solange es noch warm ist. So ist es schön. Na hör mal, du fühlst dich ja noch immer wie ein Eisklumpen an! Du gehörst unter die Decke. Und du mußt schlafen, du bist völlig fertig. Komm schon, keine Widerrede.«
    Und sie führte die durchaus bereitwillig Folgenden zum Schutzzelt.
    Cif blickte noch immer sinnend auf des Mauslings Messer, drehte es immer wieder um und ließ die Scheide im Licht des niedrigen Feuers blitzend aufleuchten.
    Grüblerisch sagte der alte Ourph: »Als

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