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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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gesenktes Gesicht geworfene Widerschein von den Lampen am Fuße des Schachts war viel schwächer geworden – beides Anzeichen der zunehmenden Tiefe des Schachts. Und wirklich ließen nun schon andere Arbeiter Bretter für eine zweite Stützschicht nach unten, nachdem die erste fest mit Verbindungsstücken vernagelt worden war und kleine, schmiedeeiserne Stifte die verschiedenen Längen des auf der Reifinsel so kostbaren Holzes zusammenhielten.
    Der Einbruch schrecklichen Winterwetters hatte nicht nachgelassen, sondern sich noch verstärkt, denn ein starker, stetiger Nordwind hatte eingesetzt und die bittere Kälte der Nacht verschärft. An der Nordseite des Kochfeuers, die Öffnung diesem zugewandt, war ein Halbzelt aufgestellt worden, so daß das Feuer vor dem Wind geschützt war und das Zelt erwärmt wurde. Hier schliefen unter anderem auch Klute und Mara, die von ihrer Arbeit im Loch unten recht erschöpft waren, denn wie Skor erklärt hatte: »Nach Kohle oder Knollenfrüchten zu graben und sogar nach Gold und Schätzen, das ist eine Sache; nach einem Menschen jedoch, von dem man hofft, er sei (wie auch immer!) noch am Leben, eine ganz andere, und es erschöpft einen zutiefst.«
    Die Entdeckung des Kapuzenmantels des Mauslings sieben Fuß unter der Erde hatte Fafhrd und Cif veranlaßt, Skor und die Mädchen bei der Grabe- und Kontrollarbeit abzulösen, voll Eifer, die Rettung des kleinen Grauen zu beschleunigen. Doch nach zwei Stunden wütender Arbeit hatten sie ihre Plätze wieder abgegeben, diesmal erneut an Skor und an Gale, deren kleiner Mädchenkörper einen besonderen Vorteil bedeutete, als das Loch noch zusätzlich von den Arbeitern bevölkert wurde, die die zweite Stützschicht unterhalb der ersten anbrachten.
    Nachdem sie mit Hilfe der leiterartig in den Schacht eingelassenen großen Pflöcke nach oben geklettert waren und gespürt hatten, wie kalt der Nordwind blies, waren Cif und Fafhrd zum Kochfeuer gegangen, wo es heißen, schwarzen Gahveh und Suppe gab. Danach schloß Cif sich einer kleinen Gruppe von Diskutierenden auf der anderen Seite des Feuers an, während Fafhrd sich mit der Erklärung, er habe keine Lust zum Reden, in den Schutz des Halbzeltes zurückzog und, einen dampfenden, mit Branntwein versetzten Becher Gahveh in der Hand, vorsichtig auf dem Fußende des Feldbetts niederließ, wo Klute und Mara sich im Schlaf wärmesuchend umarmt hielten.
    Auf der entgegengesetzten Seite des Feuers besprach man eine Frage, zu der Cif eine ausgeprägte Meinung vertrat: den angemessenen sofortigen Gebrauch (falls überhaupt) und die endgültige Unterbringung der Trophäe, die Pshawri aus dem Mahlstrom emporgebracht hatte, des gitterartigen Goldwürfels mit der darin verkeilten, eisenharten Fackelschlacke, der den Namen Wirbeltöter trug, seit der Graue Mausling sich seiner beim Zurückschlagen der Flotte der Sonnenlauf-Mingols vor beinahe zwei Jahren auf magische Weise bedient hatte.
    Afreyt war der Meinung, er solle als Erinnerungsstück an den jüngsten Sieg der Reifinsel über ihre Feinde im Mondtempel aufbewahrt werden.
    Mit dem inselüblichen Materialismus argumentierte der barsche Groniger, das Kleinod solle nach Entfernung des verunstaltenden Schlackestücks – eines bedenklichen Gegenstandes, den die Mondpriesterinnen gerne haben konnten – in die Schatzkammer zurückgebracht werden und dort seinen rechtmäßigen Platz unter den goldenen Symbolen der Vernunft einnehmen, als der Würfel der Ehrlichkeit.
    Mutter Grum jedoch behauptete, die Hinzufügung der Fackelschlacke habe den Würfel in eine magische Waffe verwandelt, die dem von ihr geleiteten Hexenkreis anvertraut werden müsse, unter dem sich zufällig auch mehrere Mondpriesterinnen befänden.
    Rill kam ihr zur Hilfe: »Ich habe die Schlacke gehalten, als sie noch eine an Lokis Feuer entzündete Fackel war, und ihre Flamme bog sich zur Seite und wies uns damit den Pfad zum neuen Aufenthaltsort des Gottes im rückwärtigen Teil der Höhlen am Fuß des Vulkans Dunkelfeuer. Sollte der Schlackerest jetzt nicht etwas Ähnliches bewirken können und uns den Weg zu Kapitän Mausling zeigen, nun, da er unter der Erde weilt?«
    »Wir sollten damit nach dem Mausling pendeln«, fiel Cif eifrig ein. »Den Wirbeltöter an eine Schnur hängen, ihn über das Loch halten und beobachten, was geschieht. Daraus sollten wir erkennen können, ob er vielleicht nicht mehr ganz nach unten sinkt wie der Schaft, und in welche Richtung er davonzieht. Was meint ihr

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