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Schwertgesang

Schwertgesang

Titel: Schwertgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Boden und stampfte auf seinem Schritt herum, während mein Schild einen Schwertstreich von links abfing. Ich trat über den Mann hinweg, dessen Schritt ich zu Brei zertrampelt hatte, und hatte nun die Schutzmauer des Walls auf meiner Rechten, wo ich sie haben wollte, und vor mir waren die Feinde. Ich warf mich auf sie. »Uhtred!«, brüllte ich, »Uhtred von Bebbanburg!« Ich forderte den Tod heraus. Weil ich allein angriff, war der Feind bald auch hinter mir, aber in diesem Moment war ich unsterblich. Die Zeit hatte sich verlangsamt, die Feinde bewegten sich wie Schnecken, und ich war so schnell wie der Blitz auf meinem Umhang. Ich brüllte immer noch, als sich Schlangenhauch in das Auge eines Mannes bohrte, bis mein Schwert auf die Knochen der Augenhöhle traf, und dann schwang ich es nach links, um einen Streich auf mein Gesicht abzuwehren, und mein Schild hob sich, um einen Axthieb aufzuhalten, und Schlangenhauch senkte sich und ich stieß kraftvoll vorwärts, um die Lederweste des Mannes zu durchdringen, dessen Schwertstreich ich gerade abgewehrt hatte. Ich drehte dabei die Klinge, damit sie nicht in seinem Wanst steckenblieb, während sie Blut und Eingeweide aus ihm herausbohrte, und dann trat ich einen Schritt nach links und rammte den Eisenbuckel meines Schildes gegen den Axtkämpfer.
    Er taumelte rückwärts. Schlangenhauch fuhr aus dem Körper des Schwertkämpfers, beschrieb einen weiten Bogen und krachte gegen das nächste Schwert. Ich folgte meiner Klinge, immer noch brüllend, und sah das Entsetzen auf dem Gesicht des Feindes, und ein entsetzter Feind erzeugt Grausamkeit. »Uhtred!«, schrie ich und starrte ihn an, und er sah den Tod vor sich, und er versuchte, vor mir zurückzuweichen, aber da behinderten ihn andere Männer von hinten beim Rückzug, und ich lächelte und zog ihm Schlangenhauch durchs Gesicht. Blut sprühte in den Morgenhimmel, und beim Rückschwung schlitzte ich ihm die Kehle auf, und zwei Männer schoben sich an ihm vorbei, und den einen wehrte ich mit dem Schwert ab und den anderen mit meinem Schild. Diese beiden Männer waren keine Narren. Ihre Schilde berührten sich, während sie auf mich zukamen, und sie wollten mich gegen die Festungsmauer drängen und mich dort mit ihren Schilden festnageln, sodass ich Schlangenhauch nicht benutzen konnte. Wenn sie mich einmal so weit hätten, würden sie andere Männer auf mich einstechen lassen, bis ich so viel Blut verloren hätte, dass ich nicht mehr stehen konnte. Diese beiden wussten, wie sie mich töten konnten, und jetzt wollten sie es tun.
    Doch ich lachte nur. Ich lachte, weil ich wusste, was sie vorhatten, aber sie schienen so langsam zu sein, und ich rammte ihnen meinen eigenen Schild entgegen, und sie dachten, sie hätten mich in der Falle, weil ich nicht hoffen konnte, zwei Männer auf einmal von mir wegzuschieben. Sie duckten sich hinter ihre Schilde und warfen sich nach vorn, und da machte ich einfach einige Schritte nach hinten und zog meinen eigenen Schild zurück, sodass sie ins Stolpern kamen, weil mein Gegendruck unversehens fehlte. Während sie stolperten, senkten sie leicht ihre Schilde, und da stieß Schlangenhauch vor wie eine Viper, und die blutige Spitze meiner Klinge bohrte sich in die Stirn des Mannes auf der linken Seite. Ich fühlte, wie sein Knochen brach, sah seinen Blick glasig werden, hörte, wie sein Schild polternd zu Boden fiel, und ich schwang Schlangenhauch nach rechts, und der zweite Mann fing meinen Hieb ab. Er rammte mir seinen Schild entgegen, weil er hoffte, mich aus dem Gleichgewicht bringen zu können, aber genau in diesem Moment ertönte von links lautes Gebrüll. »Für Jesus Christus und Alfred!« Es war Pater Pyrlig, und hinter ihm schwärmten meine Männer über das weitläufige Bollwerk. »Du verdammter heidnischer Narr!«, schrie mich Pyrlig an.
    Ich lachte nur. Pyrligs Schwert fuhr in den Arm meines Gegners, und Schlangenhauch schlug ihm den Schild aus der Hand. Ich erinnere mich daran, wie er mich darauf ansah. Er hatte einen guten Helm, an dessen Seiten Rabenflügel befestigt waren. Sein Bart war goldfarben, seine Augen waren blau, und in diesen blauen Augen stand das Wissen von seinem bevorstehenden Tod, während er sich mühte, mit dem verwundeten Arm sein Schwert zu heben.
    »Halt dein Schwert gut fest«, sagte ich zu ihm. Er nickte.
    Pyrlig tötete ihn, doch das sah ich nicht. Ich war schon an dem Mann vorbei, um die übrigen Feinde anzugreifen, und an meiner Seite schwang Clapa seine

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