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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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müde«, sagte er. »Die Imperiale Ordnung macht uns schon genug Ärger.« Er feuerte einen bösen Blick in Kahlans Richtung. »Aber ganz gleich, wie müde und verwirrt wir sind, wir sollten nie vergessen, dass wir alle hier auf derselben Seite stehen.«
    Kahlans Augen verrieten ihm, dass sie ihre Zweifel an dieser Feststellung hatte, doch sie sagte nichts.
    Verna wechselte das Thema. »Ich werde einige mit der Gabe zusammenrufen, die Euch bei dem Überfall begleiten werden.«
    »Danke, aber wir nehmen niemanden mit, der die Gabe besitzt.«
    »Braucht Ihr sie denn nicht zumindest, um Euch in der Dunkelheit zurechtzufinden?«
    »Die feindlichen Lagerfeuer werden uns den Weg weisen.« »Kahlan«, wandte Zedd ein, in der Hoffnung, dem Gespräch eine vernünftige Wendung zu geben, »die Imperiale Ordnung wird Personen mit der Gabe in ihren Reihen haben, darunter auch Schwestern der Finsternis. Du wirst dich gegen sie schützen müssen.«
    »Nein. Ich möchte nicht, dass uns jemand mit der Gabe begleitet. Sie erwarten, dass jeder Angriff unsererseits von diesen Personen begleitet wird. Die ihren werden nach magischen Schilden Ausschau halten; sie werden alle Reiter, die sie sehen, ohne Magie bei ihnen zu entdecken, eher vernachlässigen. Ohne die mit der Gabe werden wir tiefer eindringen und mehr Blut vergießen können.«
    Verna seufzte über diese Torheit, widersprach aber nicht. General Meiffert gefiel ihr Plan. Zedd wusste, dass sie Recht hatte, was das tiefere Eindringen anbetraf, er wusste aber auch, dass der Rückweg schwieriger werden würde, war der Feind erst einmal auf sie aufmerksam geworden.
    »Aber eine kleine Portion Magie hätte ich doch gerne, Zedd.«
    Er kratzte sich resigniert die Stirn. »Was soll ich für dich tun?«
    Kahlan zeigte auf den Boden. »Mach, dass dieser Staub leuchtet, man soll ihn im Dunkeln sehen können; außerdem muss er gut haften.«
    »Wie lange?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Bis zum Morgengrauen dürfte reichen.«
    Nachdem Zedd ein Netz über der staubigen Stelle auf dem Boden gesponnen hatte, das ihr einen grünen Schimmer verlieh, beugte Kahlan sich vor und rieb ihre Hände damit ein. Anschließend ging sie um ihr Pferd herum und versetzte ihm einen Klaps auf jede Seite, so dass ihr Händeabdruck auf beiden Hälften seines Hinterteils zurückblieb.
    »Was tust du da?«, fragte Zedd.
    »Es herrscht völlige Dunkelheit; ich will, dass sie mich sehen. Schließlich können sie mir nicht hinterher reiten, wenn sie mich im Dunkeln nicht finden.«
    Zedd seufzte ob dieses Wahnsinns.
    General Meiffert ging in die Hocke und rieb seine Hände im leuchtenden Staub. »Ich sähe es ebenfalls äußerst ungern, wenn sie mich im Dunkeln nicht fänden.«
    »Vergesst nicht, Euch gründlich die Hände zu waschen, bevor wir aufbrechen«, sagte sie.
    Nachdem sie dem frisch gebackenen General ihren Plan erläutert hatte, machten sich Kahlan, Cara und General Meiffert an ihre Aufgaben.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als Zedds leise vorgebrachte Frage Kahlan stehen bleiben ließ.
    »Hast du eigentlich eine Idee, wie wir Richard zurückbekommen können, Kahlan?«
    Sie sah ihm offen in die Augen. »Ja, ich habe auch bereits einen Plan.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, mich einzuweihen?«
    »Er ist ganz einfach. Ich habe die Absicht, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind der Imperialen Ordnung zu töten, bis ich an den letzten Überlebenden gerate, und wenn sich dieser weigert, ihn mir zurückzugeben, werde ich auch ihn noch töten.«

32. Kapitel
    Über den Widerrist ihres galoppierenden Pferdes gebeugt, richtete Kahlan den Blick durch die schwarze Leere hindurch angestrengt auf die glühenden Lichtpunkte der Feuer, während sie ihr Ross zu immer schnellerem Tempo antrieb. Die Oberschenkelmuskeln angespannt, stemmte sie ihr Gewicht in die Steigbügel und presste ihre Beine, sie wie von Sinnen anziehend und wieder streckend, in unablässigem Rhythmus gegen die fiebrige Hitze des mächtigen Leibes, jeden einzelnen stampfenden Schlag auf dem Boden spürend. Ihre Ohren waren erfüllt vom Schlagen ihres eigenen Herzens und dem Donnern der anderen Hufe hinter ihr. Vage spürte sie das Gewicht des in seiner Scheide steckenden Schwertes der Wahrheit auf ihrem Rücken, eine allgegenwärtige Erinnerung an Richard.
    Die Zügel mit einer Hand fassend, reckte sie das königlich-galeanische Schwert mit der anderen in die Höhe. Die Lichter kamen näher. Völlig unerwartet erschien das erste wie aus dem Nichts

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