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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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schlucken. »Ich fürchte, er liegt dort.«
    Sie sah zu der Stelle, auf die Zedd zeigte, zu dem Leichnam, auf dem er, beim Versuch ihn zu heilen, eingeschlafen war. Der rostfarbene Bart war von getrocknetem Blut verklebt, seine graugrünen Augen blickten starr, der Ausdruck von Schmerz war aus ihnen gewichen. Es war ein sinnloses Unterfangen gewesen, dessen war sich Zedd bewusst, aber er hatte nicht anders handeln können, er hatte versuchen müssen, das Unheilbare zu heilen, und das mit allen Kräften, die ihm noch verblieben waren. Es hatte nicht gereicht.
    »Wer ist der nachfolgende befehlshabende Offizier?«
    »Das dürfte ich sein, meine Königin«, antwortete General Leiden, einen Schritt vortretend. »Aber als ranghöchster Offizier kann ich nicht zulassen, dass meine Männer…«
    Kahlan hob abwehrend eine Hand. »Das wäre alles, Lieutenant Leiden.«
    Er räusperte sich. »General Leiden, meine Königin.«
    Sie fixierte ihn mit unversöhnlicher Härte. »Mich einmal in Zweifel zu ziehen, Lieutenant, ist einfach nur ein Fehler, zweimal ist Verrat. Und Verräter werden bei uns hingerichtet.«
    Eine schnelle Handbewegung, und Cara hatte ihren Strafer in der Faust. »Zur Seite, Lieutenant.«
    Selbst im gespenstischen grünen und orangefarbenen Schein der Feuer konnte Zedd verfolgen, wie das Gesicht des Mannes zusehends blasser wurde. Er trat einen Schritt zurück und verstummte klugerweise – wenn auch zu spät.
    »Wer ist der nachfolgende befehlshabende Offizier?«, wiederholte Kahlan ihre Frage.
    »Kahlan«, wandte Zedd ein, »ich fürchte, die Imperiale Ordnung hat ihre mit der Gabe Gesegneten dazu benutzt, die ranghohen Offiziere auszusondern. Wir haben unser Möglichstes getan, trotzdem haben wir, glaube ich, alle unsere hochrangigen Offiziere verloren. Aber wenigstens haben sie einen hohen Preis dafür bezahlen müssen.«
    »Wer ist der nachfolgende befehlshabende Offizier?«
    Captain Meiffert sah sich um und hob schließlich seine Hand.
    »Ich bin nicht absolut sicher, Mutter Konfessor, aber ich glaube, das bin ich.«
    »Sehr gut, General Meiffert.«
    Er neigte seinen Kopf. »Mutter Konfessor«, sagte er mit ruhiger, vertraulicher Stimme, »das war nicht erforderlich.«
    »Das hat auch niemand behauptet, General.«
    Der frisch gebackene General schlug sich mit der Faust aufs Herz. Zedd und Cara billigten die Entscheidung mit einem wild entschlossenen Lächeln. Es waren die einzigen lächelnden Gesichter unter den vielen tausend, die das Geschehen verfolgten. Nicht, dass die Männer es missbilligt hätten, eher waren sie erleichtert, dass jemand so entschlossen das Kommando führte; eiserne Autorität stieß bei den D’Haranern stets auf Respekt. Da sie Lord Rahl nicht haben konnten, gaben sie sich mit seiner Gemahlin zufrieden, zumal, wenn sie so hart auftrat wie in diesem Augenblick. Vielleicht lächelten sie nicht, aber sie waren zufrieden, das wusste Zedd.
    »Ich sagte es bereits, ich werde nicht zulassen, dass sich der Feind im Gefühl des Sieges schlafen legt.« Kahlan ließ den Blick über die Gesichter vor ihr wandern. »Ich möchte, dass in einer Stunde eine Kavallerieeinheit zum Losschlagen bereit steht.«
    »Und wen beabsichtigt Ihr, mit diesem Angriff zu beauftragen, meine Königin?«, wagte Leiden zu fragen.
    Jeder wusste, was der ehemalige General mit dieser Frage meinte. Er wollte wissen, wen sie in den Tod zu schicken beabsichtigte.
    »Es wird zwei Flanken geben. Eine, die das Lager der Imperialen Ordnung unbemerkt umgehen wird, um von Süden her, wo sie es am wenigsten erwarten, einzufallen, sowie eine zweite, die sich zurückhalten wird, bis die erste ihren Einsatzort erreicht hat, um daraufhin von dieser Seite, von Norden her, anzugreifen. Ich habe die Absicht, vor dem Schlafengehen noch ein wenig Blut zu vergießen.«
    Ihr Blick wanderte zurück zu den Augen des soeben degradierten Lieutenants Leiden, dann beantwortete sie seine Frage. »Die Führung des südlichen Flügels werde ich selbst übernehmen.«
    Alle außer dem neuen General begannen Einwände vorzubringen; Leiden meldete sich erneut zu Wort: »Meine Königin, warum wollt Ihr unbedingt, dass wir unsere Männer für einen Kavallerieangriff aufstellen?« Dabei deutete er auf die Mauer aus ausschließlich berittenen Soldaten hinter ihr: ausnahmslos Galeaner, die traditionellen Feinde Keltons, der Heimat Leidens. »Wo wir doch diese Truppen haben?«
    »Diese Männer werden dabei helfen, in dieser Armee wieder Ordnung zu

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