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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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explosionsartig in ihrem Gesichtsfeld.
    Sie flog an einem Licht vorüber, das, so schien es, von einer einzelnen Kerze stammte, und war endlich am Ziel. Ihre Gefühle in einem plötzlichen Ausbruch herausschreiend, der sich nicht länger unterdrücken ließ, drosch sie mit ihrem Schwert auf die dunklen Umrisse eines Mannes ein. Der Aufprall ihrer Klinge auf den Knochen ließ ihr Handgelenk erzittern. Das Heft brannte ihr in der Hand.
    Die Männer hinter ihr ließen im Vorüberreiten ihre Wut an den verbliebenen Wachen des Vorpostens ab. Kahlan, im Bewusstsein, dass die mächtigere Entladung ihres Verlangens noch bevorstand, hielt sie zurück. Jetzt würde ihr nichts mehr versagt bleiben.
    Die Lagerfeuer am äußeren Rand des Feldlagers flogen auf sie zu. Ihre Muskeln waren starr vor angespannter Erwartung, jeden Augenblick glaubte sie, die Beherrschung zu verlieren. Dann war sie mitten unter ihnen, endlich am Ziel! Sie trat ihnen mit ihrer ganzen Kraft entgegen, immer wieder senkte sich ihre Klinge und streckte jeden in Reichweite nieder. Die äußeren Lagerfeuer rasten mit Schwindel erregender Geschwindigkeit an den Flanken ihres Schlachtrosses vorbei; ihr Atem ging schwer.
    Die Zügel auf die andere Seite legend, riss sie ihr großes Schlachtross in einem engen Kreis herum. Es war nicht ganz so behende, wie ihr dies lieb gewesen wäre, aber es war gut ausgebildet, und für diese Aufgabe würde es genügen. Es brüllte vor Aufregung über den Beginn der Schlacht.
    Überall standen Zelte und Karren ohne jede ersichtliche Ordnung verstreut herum. Kahlan konnte das fröhliche Lachen derer hören, die noch nicht bemerkt hatten, dass der Feind sich mitten unter ihnen befand. Sie hatte einen kleinen Stoßtrupp mitgebracht, den sie auf ihrem Weg ins Lager dicht um sich scharte und eng beieinander hielt, um nicht dasselbe Höllenspektakel zu entfachen wie bei einem groß angelegten Angriff. Das hatte funktioniert. An den Feuern erblickte sie Flaschen ansetzende oder Fleisch von Spießen verspeisende Soldaten, sie sah schlafende Soldaten, deren Füße zum Zelt herausschauten, sie sah einen Mann spazieren gehen, den Arm um die Hüfte einer Frau gelegt. Im schlechten Licht konnte sie auch Männer zwischen den Beinen anderer Frauen liegen sehen.
    Das – zweifellos gegen Bezahlung – ineinander verschlungene, dahinschlendernde Paar war nicht mehr weit entfernt. Der Mann befand sich auf der anderen Seite der Frau, als Kahlan von hinten heranstürmte, daher schlug sie mit mächtigem Schwung stattdessen den Kopf der Frau herunter. Der völlig verdutzte Mann fing den kopflosen Körper auf, als dieser zu Boden zu sinken begann. Ein unmittelbar hinter Kahlan reitender Kavallerist streckte den verdutzten Soldaten nieder.
    Kahlan gab ihrem mächtigen Schlachtross die Sporen und jagte es über eine beliebige Zeltreihe mit Männern und Frauen darin hinweg. Sie spürte das Zermalmen von Knochen unter den mächtigen Hufen. Schreie erhoben sich rings um sie und ihr Pferd.
    Ein Soldat mit einem Langspieß stand plötzlich vor ihr, die Beine in der Pose unerwarteter Bestürzung leicht gespreizt. Kahlan entriss ihm den Langspieß, bohrte ihn in ein kleines Zelt, drehte ihn, bis die Zeltplane sich an seinen Widerhaken verfing, und ließ ihr Pferd, das Zelt von einem Mann und einer Frau fortreißend, zurückgehen. Die hinter ihr folgenden Soldaten erstachen das entblößte Paar, während Kahlan die Überreste des Zeltes durch ein Lagerfeuer schleifte. Kaum hatte es sich entzündet, schleppte sie die Flammen schlagende Zeltleinwand zu einem Karren und setzte dessen Plane in Brand, um die lichterloh brennenden Überreste gleich darauf über einen anderen mit Vorräten beladenen Karren zu schleudern.
    Mit einem Rückhandschlag ihres Schwertes zertrümmerte sie das Gesicht eines stämmigen Kerls, der herbeigerannt kam, um sie vom Pferd zu zerren. Bevor noch andere Soldaten nach ihr greifen konnten, gab sie ihrem Pferd erneut die Sporen und stürmte in Richtung eines weiteren Lagerfeuers davon, wo die Männer soeben im Begriff waren, aufzuspringen. Das Pferd rannte mehrere von ihnen nieder, einen weiteren brachte sie mit ihrem Schwert zur Strecke. Mittlerweile schlugen die Frauen mit ihrem Gekreische so wirkungsvoll Alarm, dass Soldaten mit Waffen in den Händen aus Zelten und Karren hervorgestürmt kamen. Das Ganze glich dem Schauplatz eines ausbrechenden Infernos.
    Kahlan ließ ihr Pferd kreisen und erstach jeden in Reichweite, von denen viele

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