Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
ihre Schwerter blank zogen. Sie riss ihr Pferd mit den Vorderhufen hoch und reckte ihr Schwert in die Höhe.
    »Feiglinge seid ihr, alle miteinander! Nie werdet ihr mich fangen oder überwältigen! Feiglinge, die ihr seid, werdet ihr alle durch die Hand der Mutter Konfessor sterben!«
    Als ihr Pferd wieder auf dem Boden landete, hämmerte sie mit ihren Stiefeln gegen seine Rippen. Cara unmittelbar neben sich, schoss das Pferd davon, so schnell es konnte, dicht gefolgt von ihren einhundert Soldaten, denen einige Tausend aufgebrachte Kavalleristen der Imperialen Ordnung unmittelbar auf den Fersen folgten, während unablässig immer mehr auf ihre Pferde sprangen.
    Sie befanden sich am Rand des Feldlagers der Imperialen Ordnung und hatten bis zum Verlassen des Lagers und dem Erreichen des offenen Landes keine weite Strecke zurückzulegen. Noch im Davonjagen ergriff Kahlan die Gelegenheit, jeden zu töten, der sich zeigte. Es war zu dunkel, um zu erkennen, ob es Männer waren oder Frauen, zumal es ohnehin keine Rolle spielte, sie wünschte allen den Tod. Jeder Kontakt ihres Schwertes, wenn es Muskeln durchtrennte oder Knochen zertrümmerte, erschien ihr wie ein köstliches Gefühl der Befreiung.
    In höchstem Tempo dahinfliegend, vorbei an den Lagerfeuern, tauchten sie unvermittelt ein in die schwarze Leere tiefdunkler Nacht. Während sie in westlicher Richtung dahingaloppierten, beugte Kahlan sich in der Hoffnung, dass der Boden keine Löcher aufwies, vorne über den muskulösen Hals ihres Pferdes. Traten sie in eins hinein, wäre dies das Ende, nicht nur für ihr Pferd, sondern höchstwahrscheinlich auch für sie.
    Sie war mit diesem Land, mit seinen sanft geschwungenen Hügeln und den weiter vorne liegenden steilen Klippen, bestens vertraut. Selbst im Dunkeln wusste sie, wo sie sich befand; sie wusste, wohin sie ritt, und zählte darauf, dass der Feind dies nicht wusste. In der die Sinne verwirrenden, grenzenlosen Dunkelheit würden sie die Augen nicht von den leuchtenden Handabdrücken auf dem Hinterteil ihres Pferdes lassen und glauben, einem ihrer mit der Gabe Gesegneten sei es gelungen, das Pferd für sie zu markieren. Die freudige Erwartung, sie sei ihren Schwertern hilflos ausgeliefert, hätte sie blind gemacht.
    Kahlan klatschte ihrem Pferd die flache Seite ihres Schwertes gegen die Flanke, spornte es an, versetzte es peitschend in einen Zustand wilder Panik. Mittlerweile hatten sie das Schlachtgetümmel hinter sich gelassen und befanden sich draußen in der einsamen Weite des offenen Landes. Pferde hatten entsetzliche Angst davor, von Raubtieren angefallen zu werden, vor allem in der Dunkelheit. Sie bestärkte ihres noch in seinem Glauben.
    Ihre Männer befanden sich unmittelbar hinter ihr, ritten jedoch auf ihren Befehl ein wenig seitlich, so dass eine Gasse entstand, die es dem Feind erlaubte, die leuchtenden Male auf ihrem Pferd deutlich zu erkennen. Als Kahlan fürchtete, nicht näher heranreiten zu dürfen, gab sie mit einer Pfeife ein Signal. Ein Blick über ihre Schultern zeigte ihr, wie ihr Geleitschutz, ihre Männer, ausscherten, in das Dunkel der Nacht hinein. Sie würde sie erst bei ihrer Rückkehr in das d’Haranische Feldlager Wiedersehen.
    Kahlan hatte den Vorteil, dass sie die fernen Feuer im Lager der Imperialen Ordnung in ihrem Rücken sah, daher konnte sie die feindliche Kavallerie dicht hinter ihnen als Umriss ausmachen; sie kam in vollem Tempo herangestürmt, die gierigen Blicke zweifellos auf die leuchtenden Handabdrücke auf den Flanken ihres Pferdes gerichtet, das Einzige, was sie in diesem völlig offenen Gelände in einer mondlosen Nacht erkennen konnten.
    »Wie weit noch?«, rief Cara dicht neben ihr.
    »Es dürften noch…«
    Kahlans Worte wurden abrupt abgeschnitten, als sie für einen kurzen Augenblick gewahrte, was sich unmittelbar vor ihnen befand.
    »Jetzt, Cara!«
    Kahlan zog ihr Bein gerade noch im rechten Augenblick hoch, als Cara ihr Pferd herüberlenkte und sie rammte; die beiden gewaltigen Tiere drängten gefährlich gegeneinander. Kahlan warf ihren Arm um Caras Schultern, diese bekam Kahlans Hüfte mit dem Arm zu fassen und zog sie mit einem Ruck von ihrem Pferd und zu sich herüber. Kahlan versetzte ihrem Pferd einen letzten Schlag mit der flachen Seite ihres Schwertes. In panischer Angst schnaubend raste das Tier in vollem Galopp weiter in die Dunkelheit.
    Kahlan schwang ihr Bein über das Hinterteil von Caras Pferd und schob ihr Schwert in die Scheide, dann hielt sie

Weitere Kostenlose Bücher