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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zurückgeeilt, an jedem vom Gewicht gestreckten Arm einen großen Eimer. Einige Schwestern trippelten hastig neben ihr her.
    »Also gut«, keuchte die Prälatin völlig außer Atem. »Gehen wir.«
    Kahlan langte nach den Eimern. »Ich werde…«
    Verna riss sie zurück. »Könnt Ihr mir verraten, wie ihr reiten und dabei gleichzeitig dieses Zeug ausstreuen wollt? Das ist zu viel. Außerdem kennt Ihr die Eigenschaften des Glases nicht.«
    »Verna, ich werde auf keinen Fall zulassen, dass Ihr…«
    »Hört auf, Euch wie ein halsstarriges Kind zu benehmen. Reiten wir los.«
    Cara schnappte sich einen der Eimer. »Verna hat Recht, Mutter Konfessor. Ihr könnt Euch unmöglich auf dem Pferd festhalten, diesen Glasstaub freisetzen und gleichzeitig noch beide Eimer schleppen. Ihr beide nehmt den einen, und ich diesen hier.«
    Mit einem schnellen Schritt stand die gertenschlanke Schwester Philippa neben Cara und nahm den Eimer auf. »Herrin Cara hat Recht, Prälatin. Ihr und die Mutter Konfessor könnt unmöglich beide Eimer nehmen. Ihr nehmt den einen, und Herrin Cara und ich werden den anderen übernehmen.«
    Für einen Streit mit drei fest entschlossenen Frauen war keine Zeit. Niemand konnte Kahlan davon abbringen, was sie tun musste, und wahrscheinlich empfanden sie ganz genauso. Außerdem hatten sie nicht ganz Unrecht.
    »Also gut«, sagte Kahlan, ihre Handschuhe überstreifend.
    Sie schnürte den Pelzüberwurf, den sie über ihrem Umhang trug, fest um ihren Körper; sie wollte nicht, dass irgendetwas im Wind flatterte. Er verdeckte das Heft ihres Schwertes, allerdings rechnete sie nicht damit, dass sie es brauchen würde. Hinter ihrer Schulter ragte zudem das Heft von Richards Schwert in die Höhe, ihre allgegenwärtige Erinnerung an ihn – als ob es derer bedurft hätte.
    Verna warf eine Hand voll des flockig trockenen Schnees in die Höhe, um zu sehen, woher der Wind kam. Seine Richtung war unverändert, er wehte leicht, aber gleichmäßig. Wenigstens das sprach zu ihren Gunsten.
    »Ihr zwei reitet zuerst«, sagte Kahlan an Cara gewandt. »Verna und ich werden etwa fünf Minuten warten, damit der von Euch freigesetzte Glasstaub Zeit hat, zum Feind hinüberzuwehen, und wir nicht selbst hineingeraten. Anschließend folgen wir Euch quer durchs Tal; auf diese Weise stellen wir sicher, dass sich unser Staub mit Eurem überschneidet und keine Lücken bleiben. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass sichere Passagen entstehen, durch die die Imperiale Ordnung vordringen könnte. Vernichtung und Panik müssen so gleichmäßig und weit verbreitet wie möglich sein.«
    Schwester Philippa hatte mitbekommen, was Kahlan getan hatte und verschnürte ebenfalls ihren Umhang fest an Hals und Hüften. »Klingt vernünftig.«
    »Eine solche Verdoppelung wäre auf jeden Fall wirkungsvoller«, bestätigte Verna.
    »Ich schätze, wir haben keine Zeit mehr, gegen diese Torheit anzugehen«, murrte Zedd, packte Spinnes Mähne und zog sich hoch, bis er mit dem Bauch quer über dem Pferderücken lag. Er schwang ein Bein über Spinnes Hinterteil und richtete sich auf. »Lasst mir ein oder zwei Minuten Vorsprung, damit ich Warren Bescheid geben kann; anschließend werden wir der Imperialen Ordnung ein paar echte Zauberkunststücke zeigen.«
    Er lenkte sein Pferd herum und feixte; es war ermutigend, ihn endlich wieder lächeln zu sehen.
    »Ich kann nur hoffen, dass nach dieser ganzen Plackerei auf der anderen Seite des Passes dort oben jemand mit einem Abendessen auf mich wartet.«
    »Und wenn ich es eigenhändig für dich zubereiten muss«, versprach Kahlan.
    Der Zauberer winkte ihr noch einmal munter zu, dann verschwand er galoppierend in der Dunkelheit.

39. Kapitel
    Kahlan zwängte einen Stiefel in den Steigbügel, ergriff den Knauf und zog sich schwungvoll in den Sattel. Das kalte Leder knarzte, als sie sich zur Seite beugte und Verna eine Hand entgegenstreckte, um ihr heraufzuhelfen. Kaum hatte sich die Prälatin dicht hinter Kahlan geschmiegt, reichten ihr zwei Schwestern behutsam den schweren Holzeimer hinauf. Cara und Schwester Philippa saßen bereits auf ihrem Pferd bereit; die Schwester balancierte den Eimer auf den Oberschenkeln.
    »Schafft die Kinder über den Pass«, befahl Verna.
    Schwester Dulcinias grauer Haarschopf bewegte sich heftig auf und ab.
    »Ich werde mich darum kümmern, Prälatin.«
    »Was immer Ihr noch bis zum Aufbruch der Mutter Konfessor und mir an zusätzlichem Glasstaub fertigstellen könnt, solltet ihr zur

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