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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erkennen, bekam wieder den maskenhaften Ausdruck von Autorität.
    »Nun, doch, da ist in der Tat etwas.«
    »Und das wäre?«
    »Ihr könntet mich allein lassen, damit ich arbeiten kann.«
    Kahlan seufzte. »Versprecht mir nur eins.« Verna zog die Brauen hoch, so als sei sie gewillt, aufmerksam zuzuhören. »Könntet Ihr, wenn der Angriff erfolgt, und Ihr dieses Spezialglas einsetzen müsst, vorher die Kinder von hier fortschaffen? Bringt sie zur Nachhut, von wo aus sie über den Pass und in Sicherheit gebracht werden können.«
    Verna lächelte erleichtert. »In diesem Punkt sind wir uns einig, Mutter Konfessor.«
    Während Verna sich wieder eilig an ihre Arbeit machte, gingen Kahlan und Cara zurück, vorbei an jener Stelle, wo Holly das Glas für die mit der Gabe gesegneten Frauen präparierte. Kahlan konnte nicht anders, sie blieb auf ein Wort stehen.
    »Wie kommst du voran, Holly?«
    Als das Mädchen den Stößel gegen die Seitenwand des Fasses lehnte, betrachtete Cara, der jeder Hang zur Magie abging, das schwach leuchtende Metall mit einem argwöhnischen Stirnrunzeln. Als Holly ihre kleinen Hände von dem Metall löste, verblasste das grünliche Leuchten, so als hätte man einen magischen Docht heruntergedreht.
    »Ganz gut, Mutter Konfessor; mir ist bloß kalt. Mittlerweile bin ich es schrecklich leid, immerzu zu frieren.«
    Freundlich lächelnd strich Kahlan Holly mit zarter Hand über ihr feines Haar. »Genau wie wir alle.« Kahlan ging neben dem Mädchen in die Hocke. »Sobald wir drüben im nächsten Tal sind, wirst du dich an einem gemütlichen Feuer wärmen können.«
    »Das wäre großartig.« Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihren stählernen Stößel. »Ich muss wieder an die Arbeit, Mutter Konfessor.«
    Kahlan konnte nicht widerstehen, das Mädchen an sich zu ziehen und ihr einen Kuss auf die eisig kalte Wange zu drücken. Nach anfänglichem Zögern gab Holly allen Widerstand auf und schlang Kahlan ihre dünnen Ärmchen um den Hals.
    »Ich hab solche Angst«, meinte sie leise.
    »Ich auch«, erwiderte Kahlan ebenso leise, während sie das Mädchen fest an sich drückte. »Ich auch.«
    Holly richtete sich auf. »Wirklich? Habt Ihr auch Angst, dass diese schrecklichen Männer uns umbringen könnten?«
    Kahlan nickte. »Manchmal fürchte ich mich auch, aber ich weiß trotz allem, dass wir eine Menge tapferer Menschen haben, die uns sicher behüten werden. Sie arbeiten, genau wie du, so hart sie können, damit wir uns eines Tages sicher fühlen können und keine Angst mehr zu haben brauchen.«
    Das Mädchen steckte ihre Hände unter ihren Fellüberwurf, um sie zu wärmen. Sie senkte den Blick auf den Boden vor ihren Füßen. »Ann fehlt mir auch.« Sie sah wieder auf. »Ist Ann in Sicherheit?«
    Kahlan suchte nach einem Wort des Trostes. »Es ist noch nicht lange her, dass ich Ann gesehen habe; da ging es ihr gut. Ich glaube, du brauchst dir um sie keine Sorgen zu machen.«
    »Sie hat mich gerettet. Ich hab sie lieb und vermisse sie sehr. Wird sie bald wieder bei uns sein?«
    Kahlan legte eine Hand an die Wange des Mädchens. »Ich weiß es nicht, Holly. Sie hatte wichtige Geschäfte zu erledigen, aber ich bin sicher, dass wir sie Wiedersehen werden.«
    Erfreut über diese Neuigkeiten und scheinbar erleichtert darüber, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein war, machte Holly sich mit wiedergewonnener Entschlossenheit an ihre Arbeit.
    Kahlan und Cara waren gerade dabei, ihre Rösser abzuholen, als sie hörten, wie sich ein Pferd im Galopp näherte. Bevor sie den Reiter erkennen konnte, sah Kahlan den schwarzen Klecks auf seinem Hinterteil und erkannte ihn. Als er sie winken sah, ließ Zedd Spinne zu ihr zurücktraben.
    »Sie kommen«, verkündete der Zauberer ohne Vorrede.
    Verna hatte Zedd heranreiten sehen und kam herbeigestürzt. »Es ist noch zu früh! So früh sollten sie gar nicht hier sein!«
    Er starrte sie offenen Mundes an. »Verdammt, Frau, soll ich ihnen vielleicht erzählen, dass uns ein Angriff im Augenblick etwas ungelegen käme, und sie bitten, sich noch ein wenig zu gedulden und uns später umzubringen?«
    »Ihr wisst genau, was ich meine«, fuhr sie ihn an. »Wir haben noch nicht genug Glas hergestellt.«
    »Wie lange wird es noch dauern, bis sie hier sind?«, fragte Kahlan.
    »Zehn Minuten.«
    Diese winzige Zeitspanne war alles, was sie noch vom sicheren Untergang trennte. Kahlan glaubte ihr Herz bis zum Hals schlagen zu fühlen, als sie sich schlagartig an das Gefühl

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