Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
durfte ihnen keinesfalls in jedem Punkt ihren Willen lassen.
    »Dasss hat seinen Preisss, musst du wissen.«
    Ann nickte. »Ist mir bekannt.«
    Sie hatte bereits alles versucht; nichts hatte etwas genützt. Ihr blieb keine andere Wahl, jedenfalls keine, die ihr eingefallen wäre. Sie war sich längst nicht mehr sicher, ob es sie kümmerte, was geschah, ob es ihr etwas ausmachte, ob sie jemals aus dem Redcliff-Wald wiederkehrte.
    Längst war sie nicht mehr sicher, ob sie in ihrem ganzen Leben jemals etwas Gutes bewirkt hatte.
    »Nun?«, fragte sie in die lautlosen Schatten hinein.
    Irgendwo blitzte etwas auf, hinten, jenseits der Bäume, im Schatten unter den niedrigen Felsvorsprüngen, wie um sie aufzufordern, den Pfad weiterzugehen, tiefer hinein in die verschlungene Bergschlucht. Sich die von den längst verheilten Verbrennungen noch immer schmerzenden Knöchel reibend, folgte sie dem Pfad und dem Geraschel im Unterholz. Kurz darauf gelangte sie an eine Stelle, wo sich eine Lücke zwischen den Bäumen auftat. Durch diese Lücke konnte sie die Öffnung einer Höhle erkennen.
    Augen beobachteten sie aus diesem dunklen Schlund.
    »So trete sssie doch ein«, zischelte die Stimme.
    Sich in das Unabänderliche fügend, verließ Ann seufzend den Pfad und trat ein in einen Ort, den sie niemals aus ihrer Erinnerung hatte streichen können, sosehr sie es auch versucht hatte.
    Kahlans Haar peitschte nach vorn und klatschte ihr ins Gesicht. Es mit einer Hand vor ihrer gepanzerten Schulter raffend, bahnte sie sich einen Weg durch das hektische Feldlager. An der Ostseite des Tales stießen die Unwetter heftig mit den Bergen zusammen, schleuderten Blitz und Donner und bescherten ihnen immer wieder aufs Neue einsetzende Regengüsse. Vereinzelte Böen beugten die Bäume, deren Blätter schimmerten, so als zitterten sie aus Angst vor diesen wütenden Naturgewalten.
    Gewöhnlich ging es im Lager vergleichsweise ruhig zu, damit man dem Feind nicht ungewollt irgendwelche Informationen lieferte. Verglichen damit herrschte jetzt, da das Lager abgebrochen wurde, ein geradezu Nerven aufreibender Lärm. Der Krach allein genügte, ihren Puls zu beschleunigen. Wenn das nur alles wäre.
    Während Kahlan durch das Chaos eilte, das dem ungeübten Auge wie eine Massenpanik erscheinen musste, stieß Cara in ihrer roten Lederkleidung Soldaten beiseite, um der Mutter Konfessor einen deutlich erkennbaren Pfad zu bahnen. Kahlan war klug genug, die Mord-Sith nicht davon abhalten zu wollen. Die meisten Soldaten gingen ihr auch ohne Caras Zutun aus dem Weg, wenn sie die Mutter Konfessor in ihrer Lederrüstung mit dem d’Haranischen Schwert an ihrer Seite und dem Heft des Schwertes der Wahrheit, das hinter ihrer Schulter hervorlugte, erblickten.
    Ganz in der Nähe bäumten sich Pferde auf, die vor einen Wagen gespannt werden sollten. Unter wüstem Gerufe und Gefluche versuchten Soldaten, das Gespann unter Kontrolle zu bekommen, doch die Tiere protestierten mit heftigem Gebrüll. Andere Soldaten rannten, über Lagerfeuer und Gerät hinwegsetzend, quer durchs Lager, um Nachrichten zu überbringen. Männer sprangen aus dem Weg, als Wagen, Schlamm und Wasser spritzend, vorüberrasten. Eine lange, fünf Mann starke Kolonne aus Lanzenträgern marschierte bereits aus dem Lager und verschwand in der Unheil verkündenden Düsterkeit. Die Bogenschützen, die ihnen Schützenhilfe leisten sollten, waren hektisch bemüht, mit ihnen Schritt zu halten.
    Der Pfad hinauf zur Hütte war mit Steinen ausgelegt, sodass niemand, der sich dorthin begab, durch Schlamm waten musste, der Spießrutenlauf durch die Mückenplage jedoch blieb niemandem erspart. Sie waren gerade bei der Tür angelangt, als sie ein peitschender Regenguss überraschte. Zedd war dort, zusammen mit Adie, General Meiffert und verschiedenen seiner Offiziere, sowie Verna und Warren. Alle hatten sich zwanglos um den in die Mitte des Raumes geschobenen Tisch versammelt; ein halbes Dutzend Karten lag kunterbunt übereinander auf dem Tisch.
    Die Stimmung im Raum war angespannt.
    »Wie lange ist das her?«, erkundigte sich Kahlan, auf jede Begrüßung verzichtend.
    »Vielleicht ein paar Minuten«, antwortete General Meiffert. »Sie lassen sich mit dem Abbruch des Lagers Zeit. Sie ordnen sich nicht etwa für einen Angriff, sondern formieren sich für einen Abzug.«
    Kahlan rieb sich mit den Fingerspitzen über die Stirn. »Liegen irgendwelche Informationen vor, was ihre Marschrichtung anbelangt?«
    Der General

Weitere Kostenlose Bücher