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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Unterfangen war, denn in der morastigen Jahreszeit schwollen kleine Bäche zu unpassierbaren Fluten an. Man konnte seine Vorratskarren verlieren, wenn sie eine Kolonne bildeten, und der Verlust von Vorratskarren hatte einen langsamen Tod durch Verhungern zur Folge. Kavallerie war im Morast nahezu nutzlos, Stürze während eines Kavallerieangriffs kosteten wertvolle Reittiere, von den Männern ganz zu schweigen. Natürlich konnte die Infanterie einen Angriff durchführen, doch ohne die Unterstützung der nicht kämpfenden Einheiten drohte ein solcher Angriff in ein Blutbad ohne echten Nutzen auszuarten.
    Jagang hatte den Morast des Frühlings ausgesessen. Seine Günstlinge hatten die Zeit genutzt und derweil die Kunde von ›Jagang, dem Gerechten‹ verbreitet. Kahlan geriet außer sich, als Wochen später Berichte von so genannten ›Gesandten des Friedens‹ sie erreichten, die in verschiedenen Städten überall in den Midlands aufgetaucht waren und Reden darüber gehalten hatten, sie wollten die Welt zum Wohle der gesamten Menschheit vereinen. Sie versprachen Frieden und Wohlstand, wenn man sie in den Städten willkommen hieß.
    Jetzt, da der Sommer sie endlich eingeholt hatte, ließ Jagang seinen Feldzug erneut anlaufen. Offenbar beabsichtigte er jetzt, seine Truppen in jene Städte einmarschieren zu lassen, die seine Gesandten bereits aufgesucht hatten.
    Die Tür flog auf, und es war nicht der Wind, sondern Rikka. Die MordSith sah aus, als hätte sie seit Tagen nicht geschlafen. Rikka trat Kahlan gegenüber an den Tisch und warf zwei Strafer auf die dort liegende Karte.
    Kahlan schloss für einen Moment die Augen, dann blickte sie hoch in Rikkas wütende blaue Augen. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht, Mutter Konfessor. Ich fand ihre Köpfe auf Lanzen aufgespießt. Die Strafer waren an den Lanzen festgebunden.«
    Kahlan hielt ihren Zorn im Zaum. »Seid Ihr jetzt zufrieden, Rikka?«
    »Galina und Solvig sind einen Tod gestorben, wie ihn Mord-Sith sich wünschen.«
    »Galina und Solvig sind für nichts gestorben, Rikka. Nach den ersten vier wussten wir, dass es nicht funktionieren würde. Solange der Traumwandler in ihrem Verstand weilt, sind die mit der Gabe für Mord-Sith nicht so verwundbar, wie dies sonst der Fall wäre.«
    »Es hätte auch etwas anderes sein können. Wenn wir ihre mit der Gabe Gesegneten dort aufgreifen, wo die Mord-Sith an sie herankommen, gelingt es uns vielleicht, sie auszuschalten. Das Risiko lohnt sich. Die mit der Gabe können mit einer einzigen Handbewegung tausende von Soldaten niederstrecken.«
    »Ich habe Verständnis für Euren Wunsch, Rikka, aber der Wunsch allein macht es nicht möglich. Wir haben bereits sechs tote Mord-Sith zu beklagen, was uns zeigt, wie die Wirklichkeit aussieht. Wir werden nicht auch noch das Leben von weiteren fortwerfen, nur weil wir die Realität nicht wahrhaben wollen.«
    »Ich bin trotzdem der Meinung…«
    »Wir haben wichtige Entscheidungen zu treffen; für so etwas habe ich jetzt keine Zeit.« Kahlan stemmte ihre Fäuste auf den Tisch und beugte sich hinüber zu der Frau. »Ich bin die Mutter Konfessor und die Gemahlin des Lord Rahl. Entweder Ihr tut, was ich sage, oder Ihr verlasst die Truppe. Habt Ihr verstanden?«
    Rikkas blaue Augen wechselten zu Cara. Schließlich sah Rikka Kahlan wieder an und seufzte schwer.
    »Ich möchte bei unseren Streitkräften bleiben und weiter meine Pflicht erfüllen.«
    »Ausgezeichnet. Und jetzt besorgt Euch etwas zu essen, solange Ihr noch Gelegenheit dazu habt. Ihr müsst bei Kräften bleiben.«
    Für eine Mord-Sith kam Rikkas knappes Nicken einem förmlichen Salut so nahe, wie dies möglich schien. Als sie gegangen war, machte Kahlan der Moskitoplage mit ein paar gezielten Schlägen ein Ende und richtete ihr Augenmerk wieder auf die Karte.
    »Also«, begann sie, die beiden Strafer von der Karte nehmend, »wer hat irgendwelche Vorschläge?«
    »Ich würde sagen, wir müssen sie weiter am äußeren Rand attackieren«, meinte Zedd. »Einer direkten Auseinandersetzung mit ihnen können wir uns ganz offensichtlich nicht stellen. Wir haben keine andere Wahl, als sie auf dieselbe Weise zu bekämpfen wie bisher.«
    »Derselben Ansicht bin ich auch«, meinte Verna.
    Sich das Kinn reibend, blickte General Meiffert angestrengt auf die Karte, die ausgebreitet vor ihnen auf dem Tisch lag. »Wir werden uns über ihre Größe Gedanken machen müssen.«
    »Nun, natürlich müssen wir uns über die Größe der Armee der

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