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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Ordnung unterstellt.«
    »Das ist doch Unsinn«, protestierte Kahlan.
    »So denkt Ihr vielleicht, er dagegen ist ehrlich davon überzeugt, dem höheren Wohl der Menschheit zu dienen. Das ist sein frommer Glaube. Für ihn und seinesgleichen ist das eine heilige, naturgegebene Wahrheit.«
    »Er glaubt allen Ernstes, dass Mord, Vergewaltigung und Sklaverei etwas mit Gerechtigkeit zu tun haben?«, fragte General Meiffert. »Dann muss er den Verstand verloren haben.«
    »Er ist unter den Priestern der Bruderschaft des Ordens aufgewachsen.« Warren hob einen Finger, um sicher zu gehen, dass alle verstanden, was er sagen wollte. »Er ist der festen Überzeugung, dass all diese Dinge, und sogar noch mehr, völlig gerechtfertigt sind. Er ist überzeugt, dass nur die nächste Welt zählt, weil wir dort im ewigen Licht des Schöpfers stehen werden. Es ist der Glaube des Ordens, dass man sich diesen Lohn in der nächsten Welt verdient, indem man seinen Mitmenschen in dieser Welt Opfer bringt. Alle, die sich dieser Erkenntnis verweigern – also wir –, müssen entweder gezwungen werden, sich den Methoden des Ordens zu unterwerfen, oder eben sterben.«
    »Dann betrachtet er es also als seine heilige Pflicht«, sagte General Meiffert, »uns zu vernichten. Er ist nicht in erster Linie auf Kriegsbeute aus, sondern will seine abwegige Vision von der Errettung der Menschheit verwirklichen.«
    »So ist es.«
    »Also schön«, seufzte Kahlan. »Was wird dieser heilige Mann der Gerechtigkeit deiner Meinung nach also tun?«
    »Ich denke, im Wesentlichen hat er zwei Möglichkeiten. Wenn er die Neue Welt erobern und die gesamte Menschheit unter der Herrschaft des Ordens vereinen will, muss er unbedingt zwei entscheidende Orte einnehmen: Aydindril, weil es der Sitz der Macht in den Midlands ist, und den Palast des Volkes in D’Hara, weil das d’Haranische Volk von dort aus regiert wird. Fallen diese beiden Orte, bricht alles andere in sich zusammen. Beide Möglichkeiten standen ihm offen; jetzt hat Kaiser Jagang seine Entscheidung getroffen, was als erstes fallen soll.
    Die Imperiale Ordnung hat es auf Aydindril abgesehen, um die Midlands zu spalten. Warum sonst sollte sie nach Norden marschieren? Wie ließe sich ein Feind besser besiegen, als ihn in zwei Hälften aufzuspalten? Hat sie Aydindril erst eingenommen, wird sie ihr Schwert gegen das isolierte D’Hara erheben. Wie ließe sich ein Feind besser demoralisieren, als ihm zuerst sein Herz herauszureißen?
    Ich will damit nicht behaupten, dies ist schicksalhaft vorherbestimmt, ich erkläre Euch nur, wie die Imperiale Ordnung ihr schauerliches Werk versieht. Zu denselben Schlüssen war auch Richard bereits gekommen. Wenn man davon ausgeht, dass wir realistischerweise nicht darauf hoffen können, ihnen Einhalt zu gebieten, halte ich es nur für klug, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, so wie sie ist, meint Ihr nicht auch?«
    Kahlan ließ den Blick auf die Karte sinken. »Ich denke, in der finstersten Stunde dürfen wir nicht den Glauben an uns selbst verlieren. Ich habe nicht die Absicht, das D’Haranische Reich der Imperialen Ordnung kampflos abzutreten. Wir müssen ihnen so wirkungsvoll wie möglich zusetzen, bis wir den Spieß herumdrehen können.«
    »Die Mutter Konfessor hat Recht«, beharrte Zedd mit leisem Nachdruck. »Der letzte große Krieg, in dem ich in meiner Jugendzeit kämpfte, schien eine Zeit lang gleichermaßen aussichtslos. Und doch haben wir gesiegt und die Eindringlinge wieder dorthin zurückgejagt, woher sie gekommen waren.«
    Keiner der d’Haranischen Offiziere sprach ein Wort, denn damals waren diese Eindringlinge D’Haraner gewesen.
    »Aber jetzt liegen die Dinge anders. Der Krieg damals war uns von einem böswilligen Herrscher aufgezwungen worden.« Zedd sah General Meiffert, Captain Zimmer und den anderen d’Haranischen Offizieren in die Augen. »In jedem Krieg gibt es auf beiden Seiten sowohl gute als auch schlechte Menschen.
    Als der frisch ernannte Lord Rahl hat Richard diesen guten Menschen Gelegenheit gegeben sich zu bewähren.
    Wir müssen uns in dieser Auseinandersetzung unbedingt durchsetzen. So schwer es zurzeit auch sein mag, das zu glauben, auch in der Alten Welt gibt es rechtschaffene Menschen, die weder unter die Stiefel der Imperialen Ordnung geraten noch einen Krieg um die Ziele des Ordens vom Zaun brechen wollen. Nichtsdestoweniger müssen wir ihnen Einhalt gebieten.«
    »Und wie«, wandte Kahlan ein und zeigte dabei auf die vor Warren

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