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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Arbeit mit dem Schnitzmesser zurück.
    »Selbstverständlich, Lord Rahl. Wir wissen, dass Ihr uns in die Schlacht führen werdet, sobald die Zeit reif dafür ist.«
    »Ich hoffe aufrichtig, dieser Tag wird kommen, Captain. Nicht, weil ich unbedingt kämpfen möchte, sondern weil ich hoffe, dass es etwas gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt.« Richard starrte ins Feuer, seine Miene ein entmutigendes Bild der Verzweiflung. »Zurzeit ist das nicht der Fall.«
    »Nun, wohlan denn, Lord Rahl«, sagte Captain Meiffert, endlich das verlegene Schweigen brechend. »Wir werden tun, was wir für das Beste halten, bis es der Mutter Konfessor wieder besser geht und Ihr zu uns stoßen könnt.«
    Richard widersprach dem vom Captain vorgegebenen Zeitplan nicht, ein Zeitplan, auf den auch Kahlan hoffte, obwohl Richard nie behauptet hatte, dass es so bald geschehen würde. Tatsächlich hatte er ihnen beizubringen versucht, dass dieser Augenblick vielleicht niemals kommen würde. Er legte das Stück Holz in seinen Schoß und betrachtete sein Werk.
    Mit dem Daumen über die soeben geschnitzten Umrisse der Nase streichend, fragte er: »Haben die zurückkehrenden Kundschafter etwas davon erwähnt … wie es den Menschen in Anderith geht … jetzt, da sich die Imperiale Ordnung dort befindet?«
    Kahlan wusste, dass er sich mit dieser Frage nur selber quälte. Ihr wäre es lieber gewesen, er hätte die Frage nicht gestellt; es konnte ihm unmöglich gut tun, eine Antwort darauf zu erhalten.
    Captain Meiffert räusperte sich. »Nun ja, sicher, sie haben über die Zustände dort berichtet.«
    »Und …?«
    Der junge Offizier stürzte sich in einen ebenso knappen wie bedrückenden Bericht über die ihm bekannten Tatsachen. »Jagang hat das Hauptquartier seiner Truppen in der Hauptstadt Fairfield aufgeschlagen. Für sich selbst hat er das Anwesen des Ministers für kulturelle Angelegenheiten beschlagnahmt. Die Armee ist so gewaltig, dass sie sich nicht nur die gesamte Stadt einverleibt hat, sondern noch bis weit in die umliegenden Hügel reicht. Die anderische Armee leistete kaum Widerstand, sie wurde geschlossen einkassiert und hingerichtet. Die Regierung Anderiths hörte bereits in den ersten Stunden weitgehend auf zu existieren. Es gibt weder Recht noch Gesetz. Die erste Woche verbrachte die Imperiale Ordnung mit ausgelassenen Feierlichkeiten.
    Die meisten Menschen wurden aus Fairfield vertrieben und verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Viele ergriffen die Flucht, die Straßen rings um die Stadt waren völlig verstopft von Menschen, die vor den Geschehnissen in der Stadt zu fliehen versuchten. Wer die Stadt verließ, wurde meist Beute der Soldaten in den umliegenden Hügeln, die nicht mehr in die Stadt hineinpassten. Nur einem ganz spärlichen Strom von Menschen – meist sehr Alten und Kranken – gelang es, diese eiserne Umfassung zu durchbrechen.«
    Sein unpersönlicher Tonfall kam ihm abhanden. Auch er hatte eine Weile unter diesen Menschen gelebt. »Alles in allem fürchte ich, ist es schlecht für sie ausgegangen, Lord Rahl. Es kam zu einer entsetzlichen Anzahl von Morden, jedenfalls unter den Männern – in fünfstelliger Zahl. Vielleicht auch mehr.«
    »Sie haben bekommen, was sie sich selber eingebrockt haben.« Caras Stimme war so kalt wie eine Winternacht. »Sie haben sich ihr Schicksal selber ausgesucht.« Auch wenn sie es nicht offen sagte, war Kahlan derselben Ansicht. Sie wusste, dass Richard ihr ebenfalls Recht gab. Doch erfreut war keiner von ihnen darüber.
    »Und auf dem Land?«, wollte Richard wissen. »Ist etwas über die Orte außerhalb von Fairfield bekannt? Geht es den Menschen dort besser?«
    »Kein Gedanke, Lord Rahl. Die Imperiale Ordnung ging systematisch daran, das Land zu ›befrieden‹, wie sie es nennen. Die Soldaten werden von den mit der Gabe Ausgestatteten begleitet.«
    »Die bei weitem schlimmsten Berichte handeln von einer Frau, die ›Herrin des Todes‹ genannt wird.«
    »Von wem?«, fragte Cara.
    »Von der ›Herrin des Todes‹, wie sie sie nennen.«
    »Sie. Das können nur die Schwestern sein.«
    »Welche Schwestern sind das Eurer Meinung nach?«, fragte Cara.
    Richard, damit beschäftigt, dem Gesicht aus Feuerholz einen Mund zu schnitzen, zuckte mit den Achseln. »Jagang hält sowohl Schwestern des Lichts als auch Schwestern der Finsternis gefangen. Er ist ein Traumwandler, er zwingt beide, ihm zu Willen zu sein. Beide kommen in Frage, die Frau ist schlicht sein Werkzeug.«
    »Ich weiß nicht«,

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