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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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tötet mich.«
    »Erst müsst Ihr mir ein paar Einzelheiten anvertrauen.«
    »Ich werde … Euch … gar nichts erzählen.« Das Sprechen fiel ihr überaus schwer. »Nicht das Geringste. Tötet mich.«
    Nicci nahm eine blutverschmierte Klinge vom Tisch und hielt sie ihr vor die blauen Augen. »Ich denke doch.«
    Die Frau lächelte. »Nur zu. Das wird meinen Tod nur beschleunigen. Ich weiß, wie viel ein Mensch aushalten kann. Ich habe es nicht mehr weit bis in die Welt der Seelen. Aber was immer Ihr auch tut, ich werde vor meinem Tod nicht reden.«
    »Ihr missversteht. Ich verlange nicht, dass Ihr Lord Rahl verratet. Habt Ihr nicht gehört, wie Euer Inquisitor zu Boden ging? Wenn Ihr Euren Kopf ein wenig mehr zur Seite dreht, könnt Ihr vielleicht sehen, dass der Mann, der Euch dies angetan hat, nicht mehr lebt. Ich verlange nicht, dass Ihr mir irgendwelche Geheimnisse anvertraut.«
    So gut dies eben möglich war, warf die Frau einen flüchtigen Blick auf die am Boden liegende Leiche. Ihre Brauen zogen sich kurz zusammen. »Was wollt Ihr damit sagen?«
    Nicci fiel auf, dass sie nicht darum bat, befreit zu werden; sie wusste längst, dass für sie keine Hoffnung mehr bestand. Das Einzige, worauf sie jetzt noch hoffen konnte, war, dass Nicci ihrer Qual ein Ende machte. »Richard war mein Schüler. Wie er mir erzählte, war er einst Gefangener der Mord-Sith. Das ist doch wohl kein Geheimnis, oder?«
    »Nein.«
    »Darüber würde ich gerne mehr wissen. Wie lautet Euer Name?«
    Die Frau drehte ihr Gesicht fort.
    Nicci legte der Frau einen Finger ans Kinn und bog ihren Kopf zurück. »Ich möchte Euch ein Angebot machen. Ich werde nichts verlangen, was Ihr nicht erzählen dürft. Ich werde nicht verlangen, dass Ihr Lord Rahl verratet – das würde ich auch gar nicht wollen. Diese Dinge sind für mich nicht von Interesse. Wenn Ihr Euch behilflich zeigt« – Nicci hielt die Klinge abermals in die Höhe, damit die Frau sie sehen konnte – »werde ich Euch ein schnelles Ende bereiten. Das verspreche ich. Keine Folter mehr und keine Schmerzen. Nichts als die endgültige und bereitwillige Annahme des Todes.«
    Die Lippen der Frau fingen an zu zittern. »Bitte«, wimmerte sie leise, jetzt wieder einen Funken Hoffnung in den Augen. »Bitte … werdet Ihr mich töten?«
    »Wie lautet Euer Name?«, wiederholte Nicci ihre Frage.
    Meist ließ der Anblick von Gefolterten Nicci völlig kalt, in diesem Fall jedoch fand sie ihn beunruhigend. Um nicht darüber nachdenken zu müssen, was man ihr angetan hatte, vermied sie es, den Blick vom Gesicht der Frau abzuwenden und über den nackten Körper wandern zu lassen. Für Nicci war es unvorstellbar, wie diese Frau es schaffte, nicht zu schreien oder alles auszuplaudern.
    »Hania.« Die Frau war an Händen und Knöcheln mit eisernen Schellen an den Tisch gefesselt, so dass sie nicht viel mehr als ihren Kopf bewegen konnte. Sie starrte hoch in Niccis Augen. »Werdet Ihr mich töten … Bitte?«
    »Das werde ich, Hania, mein Wort darauf. Schnell und wirkungsvoll – vorausgesetzt Ihr sagt mir, was ich wissen will.«
    »Ich kann Euch nichts sagen.« In ihrer Verzweiflung schien Hania kraftlos auf den Tisch zu sacken, überzeugt, dass ihre Folter weitergehen würde. »Und ich werde es auch nicht.«
    »Ich möchte lediglich etwas über die Zeit von Richards Gefangenschaft erfahren. Wusstet Ihr, dass er einst Gefangener der Mord-Sith war?«
    »Selbstverständlich.«
    »Darüber möchte ich etwas wissen.«
    »Warum?«
    »Weil ich ihn verstehen möchte.«
    Hania wälzte ihren Kopf von einer Seite auf die andere. Sie lächelte tatsächlich. »Keine von uns hat Lord Rahl je verstanden. Obwohl er gefoltert wurde, hat er … sich nie dafür gerächt. Wir verstehen ihn nicht.«
    »Ich auch nicht, aber das wird sich hoffentlich ändern. Mein Name ist Nicci. Ich möchte, dass Ihr das wisst. Ich bin Nicci, und ich werde Euch hiervon erlösen, Hania. Erzählt mir davon. Bitte. Ich muss es wissen. Kennt Ihr die Frau, die ihn gefangen nahm? Ihren Namen?«
    Die Frau überlegte einen Augenblick, bevor sie antwortete, so als wollte sie in ihrem eigenen Verstand erst prüfen, ob diese Information in irgendeiner Weise ein Geheimnis war oder ihm schaden konnte.
    »Denna«, antwortete Hania schließlich mit leiser Stimme.
    »Denna. Richard tötete sie, um fliehen zu können – so viel hat er mir bereits selbst erzählt. Kanntet Ihr Denna vor ihrem Tod?«
    »Ja.«
    »Ich verlange doch nicht etwa irgendwelche

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