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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geheiratet, die als Mutter Konfessor bekannt ist. Sie ist schwer verletzt, und dort oben in den Bergen verstecken sie sich.«
    Jetzt erinnerte sich Nicci wieder, was Richard für sie empfunden hatte und auch wie sie hieß: Kahlan. Dass Richard verheiratet war, ließ alles in einem neuen Licht erscheinen. Das besaß Sprengkraft, die Niccis Pläne vereiteln konnte. Oder aber…
    »Sonst noch etwas, Sergeant?«
    »Der Mann sagte, Lord Rahl und seine Gemahlin würden von einer dieser Frauen, dieser Mord-Sith, bewacht.«
    »Was tun sie dort oben? Warum sind Lord Rahl und die Mutter Konfessor nicht bei ihrer Armee? Oder unten in Aydindril? Oder, was das anbelangt, in D’Hara?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dieser Bote war nur ein einfacher Soldat, der schnell reiten konnte und sich darauf verstand, die örtlichen Gegebenheiten zu deuten. Er wusste nicht mehr, als dass sie sich dort oben aufhalten und vollkommen auf sich gestellt sind.«
    Diese Entwicklung verwirrte Nicci.
    »Sonst noch etwas? Irgendwas?« Er schüttelte den Kopf. Sie legte dem Mann eine Hand auf den Rücken, zwischen die Schulterblätter. »Danke, Sergeant Wetzel. Ihr wart eine größere Hilfe, als Ihr jemals wissen werdet.«
    Als er daraufhin zu grinsen begann, entfesselte Nicci einen Strom ihrer Kraft, der durch sein Rückgrat nach oben schoss und das Hirn in seinem Schädel augenblicklich zu Asche verglühen ließ. Krachend schlug er auf den harten Boden, während die Luft mit einem Stöhnen aus seinen Lungen entwich.
    Nicci hielt die Karte, die sie sich bereits eingeprägt hatte, in die Höhe und setzte sie mit ihrer Gabe in Brand. Das Papier knisterte und verfärbte sich schwarz, als das Feuer über all die sorgfältig eingezeichneten Flüsse, Städte und Gebirge vorrückte, bis die heiße Glut den blutigen Fingerabdruck über einer Stelle im Gebirge einzukreisen schien. Als das Stück Papier in einer Wolke aus Rauch endgültig vernichtet wurde, ließ sie es aus ihren Händen aufsteigen. Die Asche rieselte herab wie schwarzer Schnee und legte sich auf den Leichnam zu ihren Füßen.
    Vor dem Zelt, in dem die Mord-Sith gefangen gehalten wurde, prüfte Nicci mit einem aufmerksam über das umliegende Feldlager schweifenden Blick, ob sie beobachtet wurde. Niemand schenkte den Vorgängen in den Folterzelten irgendwelche Beachtung. Sie schlüpfte durch die Zeltöffnung hinein.
    Nicci zuckte innerlich zusammen, als sie die ausgestreckt auf dem Holztisch liegende Frau gewahrte. Schließlich zwang sie sich, Luft zu holen.
    Ein Soldat, die Hände von der Arbeit rot verschmiert, bedachte Nicci mit einem finsteren Blick. Sie gab ihm gar nicht erst Gelegenheit zu protestieren, sondern kommandierte schlicht: »Berichtet.«
    »Aus ihr ist nichts rauszubekommen«, knurrte er.
    Nicci nickte, dann legte sie ihre Hand auf den breiten Rücken des Soldaten. Die Hand war ihm unheimlich, daher machte er Anstalten, ihr auszuweichen, jedoch zu spät. Der Mann brach tot zusammen, noch bevor er wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte. Hätte sie mehr Zeit gehabt, sie hätte ihn zuvor noch leiden lassen.
    Nicci musste sich überwinden, an den Tisch zu treten und in die blauen Augen zu blicken. Der Kopf der Frau zitterte leicht.
    »Gebraucht Eure Kraft … und tut mir weh, Hexe.«
    Der Anflug eines Lächelns kam über Niccis Lippen. »Ihr würdet bis zum bitteren Ende kämpfen, hab ich Recht?«
    »Gebraucht Eure Magie, Hexe.«
    »Ich denke, das werde ich nicht tun. Ich weiß nämlich ein wenig über Euch Frauen, müsst Ihr wissen.«
    In den blauen Augen blitzte unverhohlene Verachtung auf. »Ihr wisst überhaupt nichts.«
    »Aber ja, Richard hat es mir selbst erzählt. Ihr dürftet ihn als Lord Rahl kennen, eine Zeit lang jedoch war er mein Schüler. Ich weiß, dass Frauen wie Ihr die Fähigkeit besitzen, die Kraft derer mit der Gabe einzufangen, wenn diese Kraft gegen Euch eingesetzt wird. Anschließend könnt Ihr sie dann gegen uns richten. Ihr seht also, ich werde auf keinen Fall so unklug sein, meine Kraft gegen Euch zu benutzen.«
    Die Frau wandte den Blick ab. »Dann foltert mich von mir aus, falls Ihr deshalb hergekommen seid. Ihr werdet nichts aus mir herausbekommen.«
    »Ich bin nicht gekommen, um Euch zu foltern«, versicherte ihr Nicci.
    »Was wollt Ihr dann?«
    »Erlaubt, dass ich mich vorstelle«, erwiderte Nicci. »Ich bin die Herrin des Todes.«
    Die blauen Augen der Frau wandten sich abermals herum und verrieten zum ersten Mal einen Funken Hoffnung. »Gut, dann

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