Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
Heulepisode oben auf dem Monddeck wachte ich in meinem prächtigen unterirdischen Schlafzimmer aus Gold und Silber (ja, echtes Gold und Silber) auf und stellte fest, dass ich Gesellschaft hatte.
    Zuerst dachte ich, ich hätte die Musikanlage den ganzen Tag über laufen lassen. Manchmal zieht es mich unter die Erde (mit der Sonne gibt es kein Verhandeln), bevor ich die häuslichen Schotten für den Tag dicht machen kann, und wenn ich mich wieder erhebe, plärrt die Fernsehanlage noch, oder der Audioreceiver spuckt gerade eine politische Talkshow aus. Ist es denn zu glauben, dass es so was immer noch gibt? Aber woher auch immer diese Musik da kam, ihr Klang war bezaubernd schön.
    Ich setzte mich auf, noch immer nackt, und sah Niven. Er saß in einem Sessel am Fuß meines Bettes, klimperte auf einer Akustikgitarre und sang dazu. Immer wenn er über die Saiten strich, liefen mir Wellen der Lust wie ein Wasserfall über den Körper. Seine Stimme fühlte sich an wie eine geisterhafte Hand, die meine noch unentdeckten erogenen Zonen erforschte.
    Er sah von seiner Gitarre auf und schenkte mir ein jungenhaftes Lächeln, das sein schönes Gesicht nur noch anziehender wirken ließ.
    Mir gingen diverse Gedanken durch den Kopf, die allesamt in die Kategorie »Was zur Hölle?« fielen. Dass er meine verborgene Zuflucht gefunden hatte, war schlichtweg unmöglich. Noch kein Mensch hatte je meinen Tagesruheplatz entdeckt, denn der war nicht nur schwer zu finden, sondern auch noch durch mächtige Vampirzauber unsichtbar gemacht. Nein, ich musste halluzinieren. Erst losheulen, und jetzt das. Ich hatte schon Geschichten über Vampire gehört, die nach vielen Jahrtausenden am Ende den Verstand verloren hatten. Das musste es sein. Nun war ich an der Reihe, als eine Unabsichtlich-Gehirn-Abgesaugte zu enden.
    Als ich mich aufsetzte, und meine aufregenden Brüste mit mir, hörte Niven mit seiner Darbietung auf. Sein Unterkiefer sackte langsam herab, bis er mit offenem Mund – er war kurz vorm Sabbern – auf meine erstaunlichen Möpse starrte.
    »Was machst du hier? Wie hast du mich gefunden?« Mein Tonfall war mehr als unfreundlich. In diesem Augenblick war ich mir noch immer nicht sicher, ob er wirklich da saß oder ob ich gerade irgendeine Wahnvorstellung anblaffte oder gar nur in meinem eigenen wahnsinnigen Gehirn herumkeifte.
    Er stellte die Gitarre ab, stand auf, kam zum Bett und setzte sich dort neben mich auf den Rand. Sein langes Haar fiel wie ein dunkler Schleier über sein »Born Again Druid«-T-Shirt, und an der Silberkette um seinen Hals hing ein kunstvolles Medaillon, das mir entfernt bekannt vorkam. Er roch wundervoll. Ich machte mehrere verschiedene Duftnoten aus, eine aufregender als die andere. Von seinem seidig glänzenden Haar ging ein leichter Blumenduft aus, und beim Duschen musste er eine Seife mit Kräutern benutzt haben. Über all dem schwebte noch ein Duftschmankerl Marke ätherische Öle. Irgendetwas Sinnliches mit Moschusnote. Ich geriet fast selbst ins Sabbern.
    »Ich weiß nicht so recht, wie ich hierhergekommen bin.« Er schüttelte seinen umwerfend schönen Kopf. »Heute Morgen bin ich wieder aus diesem Traum aufgewacht. Nur dieses Mal sprach der Mann, den du Jeran genannt hast, mich an und sagte: ›Komm.‹ Das ist das Letzte, woran ich mich erinnere, bevor ich mich hier vor diesem Haus wiederfand. Ich habe keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist, dass ich in deinem Zimmer bin und dir beim Schlafen zusehe. Oder beim Totsein oder wie immer man das auch nennt.«
    Er schien fasziniert von meinen Möpsen zu sein, denn sein Blick wechselte ständig zwischen ihnen und meinem Gesicht hin und her. Also beschloss ich, ihn aus seiner Not zu erlösen und mir gleichzeitig zu bestätigen, dass er wirklich da war: Ich nahm seine Hand und legte sie auf die Brust, die ihm am nächsten war. Er gab ein glucksendes Geräusch von sich, hob die Augenbrauen und kniff mich sachte in den Nippel, während sein Gesicht einen Ausdruck von Entzücken annahm.
    Nun, wie sich herausstellte, war Niven zwar immun gegen meinen Blick, aber dafür umso empfänglicher für den Lockruf meiner Glocken. Das musste ich mir merken – konnte vielleicht noch nützlich werden.
    Okay, offenbar war Niven tatsächlich körperlich hier, und mein Psychoradar sagte mir, dass er in Bezug auf Jeran und sein mysteriöses Erscheinen hier nicht log. Wie immer, wenn ich es mit etwas Komplexem und Verwirrendem zu tun habe, ignorierte ich das erst mal und

Weitere Kostenlose Bücher