Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
4 befand: Ich schenkte ihm ein Lächeln wie das der Mona Lisa, trat einen Schritt zurück und sagte: »Dann geh jetzt zurück an die Arbeit. Wir sehen uns wieder.«
    Er sah erleichtert aus, verwirrt und – enttäuscht. Dank meiner ausgezeichneten Fähigkeiten im Gedankenlesen war es einfach für mich, festzustellen, was gerade durch seinen Kopf ging: Er hatte befürchtet, ich würde ihn wie einen Käfer zerquetschen, und war nun heilfroh, dass das nicht eingetroffen war. Gleichzeitig hatte er all seine Chuzpe zusammengenommen, um jeder wie auch immer gearteten Herausforderung von mir zu begegnen, und jetzt war das gar nicht nötig.
    »Wartest du drinnen auf mich, bis ich fertig bin?«, fragte er.
    Ich konnte gar nicht begreifen, warum er keine Angst vor mir hatte. Mit den Schwingungen, die ich noch vor ein paar Minuten ausgestrahlt hatte, konnte ich eigentlich jeden Menschen leicht auf ein Häufchen Elend am Fuß der Mauer reduzieren. Was für eine Kuriosität.
    »Nein.« Ich machte eine Handbewegung, als wollte ich eine Fliege verscheuchen. »Nicht heute Nacht. Ich muss über vieles nachdenken.«
    Was ich ihm nicht sagte, war, dass ich plötzlich Lust auf eine gute Portion Blut und Sex verspürte und vorhatte, mir ein paar willige Teilnehmer zu besorgen.
    »Kann ich dich küssen, bevor du gehst?«
    Tja, wie hätte ich das ablehnen können? Aber die eigentliche Frage war: Sollte ich ihn wissen lassen, wie nahe ich dran war, ihn auf den Boden zu nageln und über ihn herzufallen?
    Sollte ich mich beherrschen, oder sollte ich mich gehen lassen? Immer diese drängenden Fragen.
    Aber irgendetwas an Nivens einzigartigen Qualitäten hielt wohl meine primitiven Gelüste im Zaum, also kam ich auf ihn zu, schlang ihm die Arme um den Nacken und schenkte ihm einen innigen und tiefen Kuss.
    Was er gab, war so gut wie das, was er bekam. Ich fing schon an, mich zu fragen, ob ich etwa langsam nachließ, als ich merkte, wie seine Knie weich wurden. Ich fing ihn auf, bevor er zu Boden fiel. Schließlich muss man auf eine Erfahrung mit mir schon angemessen vorbereitet sein. Er konnte vielleicht dem Zauber meiner Augen widerstehen, aber noch kein Kerl war je in der Lage gewesen, sich dem Lustgefühl zu entziehen, das ich in ihm wecken kann, wenn ich mal mit Lippen und Seele dabei bin. Und dann war da noch die Sache mit der Mordslatte, die einem so ein Kuss von mir beschert.
    Niven wachte abrupt aus seiner Trance auf, entdeckte seine beeindruckende Erektion und sah gerade noch, wie ich direkt vor seinen Augen verschwand, und das alles innerhalb von Sekunden.
    Ich teleportierte mich zu einem Tanzklub in Denver, wo sich immer ein ganzer Stall voll Freiwilliger für jede Beschäftigung, nach der mir gerade der Sinn stand, finden ließ. Mit einem Lächeln drehte ich meine Aura auf »kommt her und holt es euch« hoch, stolzierte hinüber an die Bar und sah zu, welche Kandidaten da von allen Seiten auf mich zukamen.
    Da ich inzwischen die Nase voll davon hatte, mir immer neue Entsorgungsmöglichkeiten für die Leichen all der Bedauerlicherweise-Gehirn-Ausgesaugten auszudenken, beschloss ich, mir zwei Typen auf einmal zur Unterhaltung anzulachen: einen für den Sex und einen für das Blut. Ja, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist das nicht annähernd so befriedigend. Und die Kontrolle über mich selbst zu behalten war schon immer eine der größten Herausforderungen für mich. Aber wenn sie danach noch aus eigener Kraft das Weite suchen konnten, machte das mein Leben entschieden einfacher.
    Es dauerte nicht lange, und ich war umringt von einem kleinen Haufen gutaussehender Kerle in ihren Zwanzigern. Ich war gerade dabei, mir zwei davon herauszupicken, um mit ihnen an einen privateren Ort zu verschwinden, als ich einem der heißen Kandidaten über die Schulter guckte und jemanden sah, der unmöglich hier sein konnte.
    »Jeran?«
    Mein hinreißender Schöpfer warf mir ein atemberaubendes Lächeln zu und verschwand.
    Was zur Hölle ging da vor?
    Ich verpasste meinen Eroberungen für diesen Abend einen massiven Zauber mittels Ich-schau-dir-in-die-Augen-Voodoo. Anders als Niven, bei dem mein überirdischer Vampirblick nicht gewirkt hatte, waren diese niedlichen jungen Kerle augenblicklich weggetreten und würden so lange auf der Stelle stehen bleiben, bis ich kommen und sie für die bevorstehenden Festlichkeiten einsammeln würde.
    Dann drehte ich noch eine Runde durch den Klub und hielt Ausschau nach diesem gewissen sinnlichen,

Weitere Kostenlose Bücher