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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wir wieder zur Sache kommen?« Ich blickte auf und bemerkte, dass Chase Delilah anstarrte, mit einem rätselhaften Ausdruck in den dunklen Augen. Ich deutete auf sein Notizbuch und fragte: »Was hast du sonst noch für uns?«
    Er schlug das Heft auf. »Eine Sache noch. Der Agent, mit dem ich beim AND gesprochen habe, hat seinen Posten für einen Moment verlassen, und jemand anders hat auf einmal seinen Platz eingenommen. Ein Kerl mit pechschwarzer Haut und silbernem Haar – sah ziemlich gefährlich aus. Er hat mir eine Nachricht für dich persönlich mitgegeben, Camille.« Chase schluckte. »Er hat gesagt, er würde mir die Eier abreißen, wenn du sie nicht bekommst.«
    Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar, aber ich konnte mir nicht einmal ein Lächeln abringen. Mein Herz begann zu rasen, und Bilder flackerten in meinem Kopf auf, dunkel und leidenschaftlich. Mist! Ich wusste genau, von wem Chase da sprach.
    »Trillian arbeitet für den AND? Das ist unmöglich. Die würden ihn nie einstellen.« Ich warf einen Blick auf Menolly und Delilah, die beide die Stirn runzelten.
    Chase starrte mich ebenfalls finster an. »Du weißt, wer dieser Kerl ist?« Ohne meine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Er hat gesagt, ich zitiere: ›Gerüchten zufolge herrscht Aufruhr in den unteren Tiefen. Es soll einen neuen Herrscher geben, der wesentlich mehr Ambitionen hat als der Biesttägger. Verlass dich nicht auf Unterstützung von zu Hause.‹«
    Ich bekam eine Gänsehaut an den Armen. »Nach allem, was ich zuletzt gehört habe, hat der Biesttägger in den Unterirdischen Reichen geherrscht. Beförderungen gibt es da unten nur über die Leiche des Vorgesetzten, also hat der Biesttägger vermutlich Bekanntschaft mit dem Messer eines Meuchelmörders gemacht. Hat Trillian sonst noch etwas gesagt?« Einerseits betete ich darum, er möge mir auch eine persönlichere Nachricht geschickt haben – andererseits wäre jeder Schritt in Richtung dieses finsteren Pfuhls, aus dem ich mich mit Mühe und Not befreit hatte, keine so kluge Idee.
    Chase lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und steckte die Hände in die Taschen. »Ja. Er hat gesagt: ›Richte Camille aus, dass Schattenschwinge die Macht an sich gerissen hat und dass er auf dem Kriegspfad ist.‹ Sagt dir das irgendetwas?«
    »Schattenschwinge?« Menolly sog scharf den Atem ein, und Delilah stieß ein ängstliches »Oh« aus. Ich erwiderte Chases gespannten Blick. »Bist du sicher?«
    Er nickte. »Was habt ihr denn? Ihr schaut drein, als hättet ihr ein Gespenst gesehen.« Er schnitt eine Grimasse. »Das nehme ich zurück. Vermutlich seid ihr eng mit einem befreundet.«
    Ich ließ mich auf meinem Stuhl zurücksinken. Die Gedanken an Trillian waren mir vergangen. Der Name Schattenschwinge war in der Anderwelt nur allzu bekannt. Er war ein mächtiger Dämonenherr, der seinen Aufstieg durch die Ränge der unteren Tiefen mit unbegreiflicher Gnadenlosigkeit vorangetrieben hatte. Nichts konnte ihm lange im Weg stehen. Er verfolgte das, was er wollte, bis er es bekam, und er versagte nie. In der Anderwelt fürchtete man seinen Namen schon seit Hunderten von Jahren, wenn auch aus sicherer Entfernung.
    Nach allem, was ich über Schattenschwinge gehört hatte, tat er unmissverständlich seine Meinung kund, dass die Menschheit ausradiert werden sollte. Vater hatte uns erzählt, dass der AND Hof und Krone seit Jahren anflehte, der wachsenden Unruhe dort unten mehr Aufmerksamkeit zu widmen, doch die Königin war zu tief in ihre Opiumträume versunken, um sich darum zu scheren. Nun, da Schattenschwinge an die Macht gelangt war, schwebten sowohl Erdwelt als auch Anderwelt in Gefahr.
    »Ich glaube, der AND würde daran nicht einmal denken wollen, aber meint ihr, es besteht die Chance, dass Jockos Tod etwas mit Schattenschwinges Aufstieg zu tun hat?« Ich verzog das Gesicht, als ich meine Schwestern ansah.
    »Scheiße.« Menolly ließ sich auf ihrem Stuhl zurücksinken. »Das ist das Letzte, worüber ich nachdenken möchte.«
    Delilah blinzelte. »Vielleicht reagieren wir völlig übertrieben? Vielleicht ist das nur die willkürliche Tat irgendeines bescheuerten Dämons, der es geschafft hat, erdseits steckenzubleiben?«
    Ich starrte sie an. »Hast du die Nachricht denn nicht gehört, die Trillian uns geschickt hat?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sie war von Trillian . Was soll ich dazu sagen?«
    Ich ließ das Thema fallen. Keine meiner Schwestern mochte meinen Ex, aber eine Stimme in meinem Inneren

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