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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Spezialisten, der das verifizieren soll.«
    »Dass jemand groß und stark genug sein soll, einen Riesen zu erdrosseln, ist ein erschreckender Gedanke.« Menolly zog eine Augenbraue hoch und wies mit einem Nicken auf Delilah.
    Ich wandte meinen Blick unserer blonden Göttin von einer Schwester zu. Subtile Anzeichen von Stress zeigten sich in ihrem Gesicht. Jockos Tod traf sie härter, als ich erwartet hätte. Vielleicht war sie auch nur müde, denn in ein paar Tagen würde der Mond voll sein, und sie litt vor dem Vollmond immer unter PMS – dem Prä-Mond-Syndrom. Ich berührte sie am Arm. »Trink deine Milch, Schätzchen. Die wird dich entspannen.«
    Sie griff nach ihrem Glas und nippte erst sacht daran, bevor sie einen richtigen Schluck trank.
    Menolly stützte die Ellbogen auf den Tisch und starrte Chase an. »Also, keine Vermutung, wer ihn getötet haben könnte, außer dem Dämonengeruch?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber wie gesagt, ich bin zum Hauptquartier durchgekommen, nachdem ich mit Camille gesprochen hatte. Sie sagen nicht viel dazu, aber sie haben mich gefragt, ob du vielleicht vergessen hättest, verdächtige Vorfälle zu melden, die sich in letzter Zeit in der Bar ereignet haben?«
    Menolly schnappte nach Luft – eine Geste, kein Bedürfnis nach Atemluft – und stieß ihren Stuhl zurück. »Was willst du damit andeuten, Johnson? Dass ich Mist gebaut habe... oder dass ich eine Verräterin bin?«
    Ups. Ich erkannte alle Anzeichen einer bevorstehenden Explosion. Das Letzte, was wir jetzt brauchten, war eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Menolly und Chase – zumal es ihr ein Leichtes wäre, ihn umzubringen. Ich räusperte mich. »Ich glaube nicht, dass er damit irgendetwas andeuten wollte. Die Frage kam schließlich vom Hauptquartier.« Ich warf Chase einen Blick zu, der sagen sollte: Erst nachdenken, dann Mund aufmachen .
    Er blinzelte, als ihm klar wurde, wie kurz er davorstand, zum Abendessen zu werden. »Nein, nein! Ich habe nichts dergleichen angedeutet«, sagte er. »Ich wollte dir nicht zu nahe treten.«
    »Dann ist das Hauptquartier der Meinung, dass ich Mist gebaut habe«, sagte Menolly, den Blick immer noch fest auf Chases Gesicht geheftet.
    Delilah empfand die Spannung ebenfalls deutlich. »Bitte nicht streiten! Ich mag es nicht, wenn ihr wütend werdet.« Ein angsterfüllter Ausdruck breitete sich über ihr Gesicht. Ich stieß meinen Stuhl zurück, doch ehe ich Delilah erreichen konnte, schimmerte die Luft wie eine durchsichtige Welle, Farben verzerrten sich und verschwammen miteinander. Meine Schwester fiel in sich zusammen, als würde sie kleingefaltet, ihre Glieder verkürzten sich, ihr Körper veränderte seine Gestalt. Das war ein schauderhafter Anblick, und es sah unglaublich schmerzhaft aus, obwohl Delilah behauptete, es tue nicht weh. Ein goldener Funkenregen sprühte auf.
    Dann saß auf ihrem Stuhl seelenruhig eine orangerot getigerte Katze mit einem niedlichen, etwas verdutzten Ausdruck auf dem Gesicht.

 
Kapitel 3
     
    Große Mutter, seht nur, was ihr angerichtet habt!« Vorsichtig näherte ich mich Delilah, kniete mich hin und streckte die Arme aus. »Delilah? Miez, miez, miez... komm her.«
    Chase starrte wie gebannt auf die Katze. »Heilige Scheiße.« Er hatte sie schon einmal in ihrer Katzengestalt gesehen, aber noch nie den Prozess der Verwandlung beobachtet. »Was ist passiert? Haben wir Vollmond?«
    »Nein, aber bestimmte Arten von Stress – vor allem Streit in der Familie – zwingen sie auch dazu, sich zu verwandeln. Manchmal kann sie die Gestaltwandlung kontrollieren, aber eben nicht immer.« Ich stürzte mich auf die verwunderte Katze, doch sie entwischte mir und kletterte mit ausgefahrenen Krallen den Vorhang hoch. Seufzend lehnte ich mich an den Kühlschrank. Es hatte keinen Zweck. »Menolly? Würdest du bitte?«
    Menolly schnaubte. »Gut gemacht, Johnson«, sagte sie und näherte sich langsam dem Fenster. »Delilah, Süße? Ich komme zu dir rauf. Hab keine Angst!« Langsam stieg sie in die Höhe, als stünde sie auf einem Luftkissen. Delilah miaute, versuchte aber nicht zu flüchten, als Menolly sich der Vorhangstange näherte. Entschlossen griff sie zu und packte Delilah an dem hellblauen Halsband, in das sich ihre Kleidung immer verwandelte. »Komm schon, du kleines Dummchen«, sagte sie liebevoll.
    Menolly hielt die Katze fest, bis sie wieder auf dem Boden stand, und reichte sie mir dann. Delilah schmiegte sich an meine Schulter, und ich kraulte

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