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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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flüsterte mir zu, dass wir auf der Spitze des Eisbergs standen und einen Feind anstarrten, der viel gewaltiger war als alles, womit der AND es je zu tun gehabt hatte. Nachdem wir einen merklich gedämpften Chase hinausgeleitet hatten, setzten wir uns wieder an den Tisch und dachten gründlich über die ganze Situation nach. Wenn Schattenschwinge in den Unterirdischen Reichen tatsächlich das Ruder übernommen hatte, dann war unser Job soeben wesentlich gefährlicher geworden. Ganz zu schweigen davon, dass für mich noch eine persönliche Angelegenheit hinzukam: Trillian war wieder da, und er hatte ausgerechnet mir eine Botschaft gesandt. Wie war er überhaupt zum AND gekommen? Die akzeptierten Svartaner ebenso wenig als Mitarbeiter, wie meine Familie ihn damals akzeptiert hatte.
    Mein Magen knurrte vor Hunger. Ich schob meinen Stuhl zurück, ging zum Kühlschrank und holte einen Laib Vollkornbrot heraus, eine Packung Hühnerbrust in Scheiben, Schweizer Käse und eine Schüssel Tomaten. Delilah wurde wieder munter, als ich zwei große Sandwiches machte und ihr eines davon reichte.
    »Also, wir müssen ein paar Entscheidungen treffen«, sagte ich und setzte mich wieder an den Tisch. »Ich weiß, dass Jockos Mörder entweder ein Dämon war oder engen Kontakt mit einem Dämon hatte. Dieser Riemen ist völlig von dem Gestank durchdrungen.«
    Menollys Augen wurden schmal. »Die Frage ist, hat Schattenschwinge die Hand im Spiel, oder ist der Dämon ein Einzelgänger? Und sind vielleicht auch Sterbliche in die Sache verwickelt? Menschen, Feen, irgendjemand, der mit dem Status quo unzufrieden ist?«
    »Hat in den letzten paar Nächten jemand im Wayfarer eingecheckt, so unwahrscheinlich er als Verdächtiger auch sein mag? Vielleicht ein Gestaltwandler?«
    Sie runzelte die Stirn und trommelte mit ihren langen Fingernägeln auf der Tischplatte herum. »Ein paar, aber die waren in der Überprüfung sauber, alle eindeutig aus der Anderwelt. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie nur gut und anständig sind. Zu Hause gibt es schon ein paar ziemlich zwielichtige Gestalten... «
    Ich nickte. Die größten und bösesten Scheusale hausten zwar in den Unterirdischen Reichen, aber die Anderwelt hatte auch ihre Nörgler und Aufrührer, und nicht alle passten in das friedliche Bild. »Hatte Jocko denn hier irgendwelche Freunde?«, fragte ich.
    »Freunde?« Menolly schnaubte. »Er war sehr beliebt bei den Frauen . Er war riesig bestückt, und anscheinend waren die VBM-Frauen verrückt nach ihm. Ich weiß, dass er mit einer von ihnen besonders viel Zeit verbracht hat. Sie heißt... Moment, ich komme gleich darauf«, sagte sie nachdenklich. »Ach ja, Louise. Louise Jenkins.«
    »Weißt du, wo sie wohnt?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.« Menolly schüttelte den Kopf.
    »Okay, wir tun Folgendes. Delilah, du bist die Privatdetektivin. Finde so viel wie möglich über diese Jenkins heraus. Wo sie wohnt, mit wem sie befreundet ist, und ob sie irgendjemand in den vergangenen Tagen mit Jocko gesehen hat. Alles, was dir auch nur im Geringsten von Bedeutung zu sein scheint.«
    Delilah grinste. Manchmal glaubte ich, dass ihr der Job als Detektivin, der eigentlich nur Fassade war, viel mehr Spaß machte als ihre richtige Arbeit für den AND. »Mach ich, Chefin«, sagte sie.
    Menolly sah mich erwartungsvoll an. »Und was soll ich tun?«
    »In den Gassen hinter der Bar treiben sich eine Menge Gangmitglieder und andere seltsame Gestalten herum. Ich finde, du solltest später heute Nacht mal bei denen vorbeischauen und zusehen, was du in Erfahrung bringen kannst.« Ich warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Sie wusste, was ich meinte.
    Ein Lächeln breitete sich langsam über ihr Gesicht. »Ich habe Hunger«, sagte sie leise.
    »Nimm nur so viel, wie du brauchst, um deinen Durst zu stillen«, ermahnte ich sie. »Und bei den anderen löschst du die Erinnerung aus. Wir wollen keine Leichen so nah am Schauplatz eines Mordes, denn sonst haben wir Chase am Hals.«
    Sie nickte lachend, und die Elfenbeinperlen an ihren Zöpfen klapperten wie tanzende Knochen. »Und du? Was wirst du tun?«
    »Das Einzige, was mir einfällt.« Ich schloss die Augen. »Ich werde Großmutter Kojote einen Besuch abstatten.«
    Menolly und Delilah starrten mich mit offenen Mündern an, doch ich würgte jeglichen Protest mit erhobener Hand ab. »Ich weiß, ich weiß – die Ewigen Alten sind gefährlich, aber uns bleibt keine andere Wahl. Großmutter Kojote kann uns vielleicht sagen, ob

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