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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Jockos Tod mit Schattenschwinge in Verbindung steht.«
    Menolly stand auf. »Wenn ich auf die Jagd gehen soll, mache ich mich jetzt lieber fertig.«
    »Nicht so schnell«, hielt ich sie zurück. »Warte bis nach Mitternacht, dann sind nicht mehr so viele Leute unterwegs. Außerdem hast du mir etwas versprochen.«
    Sie kniff die Augen zusammen, starrte mich einen Moment lang an und wandte sich dann Delilah zu. »He, Kätzchen, weißt du, wo Camille mich heute hinschleifen will?«
    Delilahs Fingernägel bedurften plötzlich einer gründlichen Inspektion. »Ich brauche dringend eine Maniküre. Meine Nägel wachsen schon wieder viel zu schnell.« Sie begann zu pfeifen.
    Menolly räusperte sich. »Ich habe dich etwas gefragt.«
    »Und ich habe dir nicht geantwortet!«, rief Delilah und sprang von ihrem Stuhl auf. »Sei nicht böse auf mich, Menolly – das war allein Camilles Idee!«
    »Verräterin!«, schrie ich ihr nach und lachte, als sie die Treppe hinaufrannte. Ich wandte mich wieder Menolly zu, die mich drohend anstarrte. »Hol deinen Mantel, wir gehen.«
    »Ich brauche keinen Mantel. Mir wird nicht kalt«, erwiderte sie trocken.
    »Aber nass wirst du schon, und es schüttet da draußen.« Ich schlüpfte in meinen Abendmantel und griff nach den Schlüsseln. Menolly folgte mir schweigend zum Auto. Als ich den Motor anließ, legte sie eine CD ein, und wir brausten die Straße entlang, begleitet vom Geheul von Gobsmack.
    ∗∗∗ Unser Ziel war der Keller einer alten Schule, die zum Gemeindezentrum umfunktioniert worden war. Ich bekam eine Gänsehaut, als wir die Treppe hinuntergingen, und Menolly zischte mir ins Ohr: »Was wird das hier? Wo bringst du mich hin?«, fragte sie wohl zum hundertsten Mal, seit wir das Haus verlassen hatten.
    »Würdest du bitte einfach die Klappe halten, bis wir da sind?« Ich wusste, dass sie dann erst recht sauer sein würde. »Du wirst schon sehen. Bitte, geh einfach mit. Mir zuliebe.«
    Sie seufzte leise. »Schon gut, schon gut. Aber du schuldest mir was.«
    »Und ich weiß, dass du mich pflichtbewusst daran erinnern wirst.« Ich grinste sie an, und sie verdrehte die Augen. Als wir den Fuß der Treppe erreichten, standen wir vor einer Flügeltür, an der ein Poster klebte. Im trüben Lichtschein konnte man gerade noch lesen: A.B.-Treffen 22 Uhr.
    »Das ist doch hoffentlich nicht, was ich denke –«, begann sie, aber ich schob bereits die Türflügel auf. Wir betraten den Raum, und während ich einen raschen Blick in die Runde warf, stieß Menolly ein lautes Stöhnen aus. »Heilige Scheiße. Camille, was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    »Hörst du jetzt auf zu jammern und siehst es dir wenigstens einmal an?«, entgegnete ich. »Such uns bitte zwei Plätze, aber unbedingt nebeneinander. Ich fühle mich hier ohne dich nicht sicher.«
    »Geschieht dir recht«, brummte sie, nahm mich aber beim Arm und blickte sich um. »Da sind noch zwei Plätze in der dritten Reihe. Du setzt dich besser an den Gang. Du bist das Filetstück in diesem Saal, das ist dir doch hoffentlich klar?«
    Ich wusste, dass sie recht hatte, aber sie wäre niemals allein hierhergekommen, wenn ich ihr nur davon erzählt hätte.
    Der Raum war etwa neun mal neun Meter groß, mit vier Stuhlreihen vor einem Rednerpult, das mit einem blutroten Tuch bedeckt war. Auf einem Klapptisch an der Wand standen Flaschen, die offenbar warmes Blut enthielten. Es gab auch einen Teller Kekse und ein paar Kannen Kaffee für die Angehörigen. Der Kellerraum hatte keine Fenster, aber einen Notausgang direkt hinaus zur Straße, was vermutlich eine gute Idee war, wenn man sich den Zweck dieses Treffens vor Augen hielt.
    Die anderen Gäste schlenderten durch den Raum. Ein paar schwebten unter der Decke und wirkten beinahe wie in Trance. Soweit ich sehen konnte, waren alle hier so leichenblass wie Menolly. Manche waren schmutzig und verkommen und rochen, als bräuchten sie dringend ein Bad. Andere waren peinlich sauber.
    Eine Frau mit auffälligem, silbrigem Haar und einer Figur, für die man sterben könnte, trug ein schwarzes Kleid von Yves St. Laurent Rive Gauche, dazu Ballett-Pumps von Chanel mit Bändern, die sich um ihre Beine wanden. Sie sah umwerfend aus – scharf war auch der Kontrast zwischen ihren scharlachroten Lippen und Fingernägeln und ihrem bleichen Teint. Ich blinzelte überrascht. Das war Sassy Branson, die ein wenig rätselhafte Society-Lady, über die das Seattle Magazine vergangenen Monat berichtet hatte. Ich las

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