Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
dass sie selbst daran kam. Sie würde zwei Fleischmahlzeiten und drei Schüsseln meiner flüssigen Spezialmischung pro Tag bekommen, bis ihr mehr Zähne wuchsen.
    Kaum hatte ich mich mit meinem Becher Tee am Tisch niedergelassen, da kam Menolly in die Küche, dicht gefolgt von Trillian. Sie ließ forschend den Blick über mich gleiten, dann über ihn, und schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube ja immer noch, dass du verrückt bist«, sagte sie. »Trillian, nimm es mir nicht übel, aber du bist eine einzige schlechte Nachricht auf zwei Beinen. Ist nicht persönlich gemeint.«
    Er schnaubte. »Selbstverständlich nicht, meine Liebe. Ich weiß schon, was ich von diesem Urteil zu halten habe – aus dem Mund eines Vampirs .«
    »Das reicht, ihr beiden.« Ich hob meinen Becher. »Wir haben morgen einen langen Tag vor uns, und ich brauche dringend Schlaf, aber vorher will ich dir erklären, was wir vorhaben, weil du ja nicht mitkommen kannst, Menolly.«
    Sie setzte sich mir gegenüber und griff nach meiner Hand. Ihre Finger waren kalt und blutlos, aber sie war meine Schwester, also machte mir das nichts aus.
    Als ich ihr tief in die Augen sah, dachte ich an früher, als wir noch jung gewesen waren; wie oft hatten wir spät in der Nacht noch lange miteinander geflüstert, manchmal kichernd und aufgeregt, dann wieder ernst und weinend, weil wir die Beleidigungen nicht verstehen konnten, die uns wegen unserer menschlichen Abstammung an den Kopf geworfen wurden. Nun blühte ihr viel Schlimmeres. Vampire waren nirgendwo gut angesehen, außer in den Unterirdischen Reichen. In der Anderwelt wurden niedere Vampire höchstens toleriert. Und in der Erdwelt fürchtete man sie.
    Ich drückte ihre Hand. Vampir hin oder her, ich mochte sie sehr und war froh, sie immer noch bei mir zu haben. Der Elwing-Clan hätte sie auch sterben lassen können. Vielleicht wäre das besser gewesen, aber das würden wir nie erfahren. Sie war hier, und das war alles, was zählte.
    Trillian beobachtete uns schweigend. Nach ein paar Augenblicken beugte er sich vor. »Sollen wir sie auf den letzten Stand der Dinge bringen?«
    Ich holte tief Luft, erzählte ihr alles, was geschehen war, und zeigte ihr das Messer und das Notizbuch. »Wir haben einen Fellgänger am Hals – das könnte allerdings auch ein Zufall sein. Und irgendjemand, der von den Geistsiegeln weiß, streicht um unser Haus herum. Es gefällt mir gar nicht, dich hier allein zu lassen, während wir nach Tom Lane suchen.«
    »Tja, ich kann euch kaum begleiten«, sagte sie.
    Trillian räusperte sich. »Ich bleibe hier und passe auf das Haus und deine Gargoyle auf. Dieser Chase fährt ja mit, und dein Wolfsjunges überschlägt sich schier vor –«
    »Hör lieber auf, ihn so zu nennen«, sagte ich mit Blick in den Flur. »Morio wird sich das nicht ewig gefallen lassen, und er sieht zwar schmal und drahtig aus, aber ich vermute, dass er verdammt stark ist.«
    »Du wirst es sicher bald herausfinden«, entgegnete Trillian grinsend. »Wie auch immer, ich bleibe hier, und du und Delilah fahrt da raus.«
    Ich seufzte tief. Trillian würde zu seinem Wort stehen, das zumindest war sicher. Seine moralische Haltung mochte fragwürdig sein, und man konnte davon ausgehen, dass er nichts ohne irgendeinen Hintersinn tat, aber er würde uns nicht im Stich lassen.
    »Das wäre mir sehr lieb«, sagte ich. »Ich zeige dir, wie man Maggies Sahnemahlzeit anmischt und was sie zu fressen bekommt, und du kannst das Haus im Auge behalten.«
    »Dann ist das also abgemacht.« Er beugte sich vor und schnupperte an meinem Tee. »Ich verstehe nicht, wie du dieses Gebräu trinken kannst.«
    »Augenblick mal«, mischte Menolly sich ein. »Bittest du etwa diesen Svartaner, den Babysitter für mich zu spielen? Kommt nicht in Frage.«
    »Entweder das, oder wir müssen Chase hierlassen.«
    Sie seufzte laut, gab aber klein bei. Ich überlegte, ob ich ihr von Chase und Delilah erzählen sollte, beschloss aber dann, das unserer goldblonden Schwester selbst zu überlassen. Menolly würde es ohnehin sehr schnell bemerken.
    »Okay, das war dann wohl alles.« Ich trank meinen Tee aus. Die Verspannungen in meinen Schultern lösten sich allmählich, und ich wollte jetzt wirklich schlafen. »Ab ins Bett. Den Göttern sei Dank, dass erst übermorgen Nacht Vollmond ist, sonst gäbe es morgen eine schöne Bescherung. Gute Nacht, Menolly.«
    Sie nickte mir zu. »Was ist mit Maggie? Ist sie hier unten sicher?«
    »Trillian hält die ganze Nacht lang

Weitere Kostenlose Bücher