Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Wesen von den Füßen, es kippte rückwärts um, und Delilah hieb ihm das Beil mitten in die Brust.
    Keuchend sank ich zusammen. »Ist er tot?«
    Morio krabbelte hin, um nachzusehen. »Ja, der ist tot. Sehr sogar.«
    »Was ist hier los?« Menolly platzte mit ausgemergeltem Gesicht herein. »Ich habe schon fast geschlafen. Was war das für ein Lärm – oh, ich sehe, wir haben Besuch.«
    Ich kroch zu Trillian hinüber. Der Fellgänger hatte einen Bluterguss an meinem Nacken hinterlassen, und ich spürte, wie der Fleck dunkler wurde. Ich war ziemlich sicher, dass auch Morio und Delilah eine Menge Blutergüsse abbekommen hatten. Während Menolly sich um Delilah kümmerte, kniete Morio sich neben mich und Trillian.
    »Ist er –?« Morios Blick stellte die Frage, die ihm nicht über die Lippen kommen wollte.
    Ich beugte mich über meinen dunklen Geliebten und lauschte nach Atemzügen. Da – schwach, aber vernehmlich. »Er atmet, aber er ist schwer verletzt. Er braucht sofort Hilfe. Delilah! Ruf Chase an, er soll auf der Stelle ein AND-Sanitäterteam schicken. Es ist ein Notfall.« Ich zwang mich, ruhig zu bleiben, nahm Trillians Hand und hielt sie fest. »Was hat der Fellgänger mit ihm gemacht?«
    Morio schüttelte grimmig den Kopf. »Ich glaube, er hat ihn mit den Klauen erwischt. Fellgänger stecken voller Gift. Wenn sie jemanden beißen oder kratzen, vergiften sie ihr Opfer meistens.« Er suchte Trillians anderen Arm ab. »Hier – eine lange Schnittwunde. Blutet nicht stark, aber siehst du, wie schnell sie sich entzündet hat?«
    Die Wunde war nicht tief, aber mit einer dünnen Schicht blubbernden Eiters bedeckt. Es drehte mir den Magen um, während ich hilflos zusehen musste, wie die Wunde rasch vor sich hin schwärte und der Eiter zäh über Trillians wunderschöne schwarze Haut rann.
    »Wird er daran sterben?«, flüsterte ich. »Svartaner sind von Natur aus gegen alles Mögliche immun. Das Gift des Fellgängers muss unglaublich stark sein.«
    »Das ist es. Stell dir einen Komodo-Waran auf zwei Beinen vor. Trillian hat eine Chance, wenn er rechtzeitig versorgt wird. Aber er kann nicht hierbleiben. Er braucht medizinische Versorgung, die auf der Erde nicht zur Verfügung steht.«
    Ich nickte mit gerunzelter Stirn. Der Gedanke gefiel mir nicht, aber wenn er überleben sollte, würde er wohl stärkere Magie brauchen, als sie hier wirken konnten.
    »Ja, natürlich. Du hast recht, er muss zurück in die Anderwelt.« Dann erregte ein schwacher Gestank meine Aufmerksamkeit.
    Ich kehrte zu dem Fellgänger zurück und beugte mich über ihn, immer noch nervös, obwohl ich wusste, dass er tot war.
    »Dämonengeruch. Dieses Ding selbst ist kein Dämon, aber er ist kürzlich einem begegnet. Vorhin auf der Straße war ich nicht nah genug, um es zu riechen, aber... Menolly, kannst du den Geruch genauer identifizieren?«
    Menolly kniete sich neben das Wesen und schnupperte mit vor Abscheu verzerrtem Gesicht. »Dämon, allerdings. Ein niederer. Ich würde auf Bad Ass Luke tippen. Vermutlich bezahlt er den Abschaum von Belles-Faire dafür, dass sie uns im Auge behalten. Und uns beschäftigen. Folglich weiß er, dass wir für den AND arbeiten.«
    Ich warf einen Blick nach draußen. Im Osten dämmerte der Morgen, und ich konnte den ersten Schimmer Sonnenlicht am Horizont sehen. Wolken zogen auf, doch es würde noch ein paar Stunden trocken bleiben. »Sonnenaufgang! Menolly, du musst in den Keller. Geh, schnell, und verbarrikadiere die Tür von innen.«
    Sie strich mir übers Gesicht. »Ich wünschte, ich könnte euch heute helfen, aber das kann ich nicht. Passt gut auf euch auf, ihr alle. Wir sehen uns heute Abend.«
    Als sie in der Küche verschwand, setzte Delilah sich zu mir, und ich nahm wieder Trillians Hand. Womöglich war es ein schwerer Fehler, mich wieder auf ihn einzulassen, aber ich wollte verdammt sein, wenn ich ihn kampflos seinen Ahnen überließ.
    »Ich habe Iris angerufen«, sagte Delilah. »Sie wird auf das Haus und auf Maggie aufpassen, solange wir weg sind. Die Buchhandlung muss eben heute geschlossen bleiben.«
    Ich nickte und brachte kein Wort heraus. Morio ließ sich hinter mir nieder und schlang die Arme um meine Schultern. Erschöpft lehnte ich den Kopf an seine Brust. Während wir dasaßen und zusahen, wie Trillians Atmung immer schwächer wurde, hörten wir endlich Sirenengeheul in der Ferne. Die Sanitäter waren unterwegs – aber würden sie noch rechtzeitig kommen, um ihn zu retten?
    Chase eilte herein,

Weitere Kostenlose Bücher