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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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keine Gelegenheit, mir etwas anzutun.«
    »Trotzdem werde ich seine Seele noch in der Hölle verfolgen.« Trillian schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Gang zu, aus dem die Angreifer jeden Moment kommen mussten. »Hoffen wir, dass sie nicht alle auf einmal angreifen. Ein Jammer, dass diese Öffnung so großzügig ist.«
    Das brachte mich auf eine Idee. »Muss sie aber nicht sein! Smoky, wenn du dich hier drin verwandelst, müsstest du gerade genug Platz haben. Du wirst nicht kämpfen können, aber du wirst die Kammer ausfüllen, so dass sie gar nicht alle auf einmal hier hereinpassen.«
    »Oh, wunderbar. Du möchtest, dass ich mich zu einem gigantischen Briefbeschwerer mache. Also gut«, sagte er. »Tretet zurück. Ich werde mir Mühe geben, niemanden zu verletzen, aber versprechen kann ich nichts.«
    Als wir zurückwichen, schwoll der Lärm unserer Feinde an. Ehe sie es jedoch aus dem Tunnel schaffen konnten, stieg ein glitzernder Nebel um Smoky auf. Ich hielt mir die Hand vor die Augen und wich zurück, mit Chase an meiner Seite. Der Lärm von berstendem Gestein hallte durch die Höhle, es krachte und polterte, und als ich schließlich einen vorsichtigen Blick riskierte, hockte Smoky in voller Drachenpracht vor uns. Und keine Sekunde zu früh. Drei Männer schossen aus dem Durchgang, warfen einen einzigen Blick auf den Drachen, kreischten und traten so schnell den Rückzug an, wie sie hereingestürmt waren.
    Ich wollte schon erleichtert aufseufzen, als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung hinter mir wahrnahm. Ich wirbelte herum und sah Tyler-alias-Kyoka die Kammer betreten, aus dem Gang zu der Höhle, in der wir Rhondas Leichnam zurückgelassen hatten. Direkt hinter ihm kam der Jansshi-Dämon. Jetzt hatten wir den Salat.

 
Kapitel 19
     
    Kyokas Augen glommen rot wie die eines tollwütigen Hundes im Lichtkegel von Scheinwerfern. Er blickte zu Smoky auf und sagte dann zu dem Jansshi: »Er kann uns nichts anhaben, ohne seine Freunde zu verletzen.«
    Der Jansshi-Dämon nickte. Er war groß und dürr mit aufgedunsenem Bauch und sah aus wie die Karikatur eines Menschen; seine Haut war grünlich, und von den langen Klauen tropfte etwas, von dem ich nur annehmen konnte, dass es Gift war. Als er den Mund öffnete, sah ich seine scharfen, gezackten Zähne schimmern. Er bewegte sich torkelnd, mit tiefgebeugten Knien. Kein Wunder, dass die Werspinnen ihn mochten – er passte wunderbar zu ihnen.
    Mir stockte der Atem. Der Jansshi machte mir eigentlich weniger Sorgen als Kyoka. Tausend Jahre in den U-Reichen mussten ihm völlig neue Perspektiven eröffnet haben, wie man jemandem das Leben schwermachen konnte. Seine Macht war während dieser Zeit vermutlich noch gewachsen, und seine Gesellschaft war nicht die beste gewesen. Zweifellos hatte Lianel ihn noch obendrein inspiriert.
    Camille, Trillian und Morio waren dem Jansshi am nächsten. Sie bildeten einen Halbkreis und warteten darauf, dass er den ersten Zug tat, während Chase, Menolly und ich uns widerstrebend Kyoka gegenüberstellten. Smoky bewachte den Zugang zur Höhle. Da draußen waren eine Menge Spinnlinge, aber sie wussten, was ein Drache mit ihnen anstellen konnte, und blieben außerhalb seiner Reichweite, was bedeutete, dass er uns außerhalb ihrer Reichweite hielt.
    In jeder Schlacht kommt irgendwann dieser eine Augenblick der Ruhe. Diese Stille dauert nur Sekundenbruchteile, während die Gegner einander einzuschätzen versuchen. Dann fällt die Startflagge, und die Reise in die Hölle nimmt ihren Lauf. So standen wir also am Rand des Abgrunds und warteten auf diesen unergründlichen Augenblick, wenn die Muse flüstert: »Jetzt.«
    Kyoka hob die Arme, und als erwachte ich aus einem langen Traum, stürmte ich vor, die Klinge in der Hand. Neben mir zückte Chase seine Waffe und schoss, doch es nützte nichts. Kyoka bediente sich des Körpers eines Menschen, der bereits tot war. Es gab kein Herz, das zu schlagen aufhören konnte. Als Chase sah, dass nichts passierte, griff er zu seinem Nunchaku.
    Rechts von mir trat Menolly in Aktion. Kyoka wirbelte zu ihr herum und murmelte etwas. Sie erstarrte mitten in der Bewegung, als hätte sie sich in Porzellan verwandelt. Scheiße – er kannte Zauber, die bei Untoten wirkten! Ich hieb mit dem langen Dolch nach ihm und traf ihn am Oberarm, aber er lachte nur, trat aus der Drehung zu und traf mich so heftig in den Bauch, dass ich gut drei Meter rückwärts flog. Ich prallte hart auf und rappelte mich gerade

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