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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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beruhigte ich mich. Solange sie nicht versuchte, mir die Krallen zu schneiden, konnte sie mich nach Herzenslust hegen und pflegen. Wenn Camille oder Menolly zurückkamen, würden sie vielleicht einen Hauch von dem Fremden aufschnappen, den ich gespürt hatte, und etwas unternehmen, ehe die magische Signatur verflog. Bis der Mond sich endlich schlafen legte, hatte ich mich vor dem Feuer zusammengerollt und schnurrte laut, während ich immer wieder einnickte. Ich hatte versucht, wach zu bleiben und auf Camille und Menolly zu warten, aber die Wärme der Flammen war zu verführerisch. Sobald ich mich in das dicke Katzenkissen kuschelte, das Camille mir zum Geburtstag geschenkt hatte, glitt ich widerstandslos in Morpheus’ Arme. Deshalb erwachte ich mit einer noch fellbedeckten Pfote, während die andere sich bereits in eine Hand verwandelte.
    Niemand glaubte mir, wenn ich sagte, dass die Verwandlung nicht weh tat. Oh, sie könnte schon schmerzhaft sein, wenn man kein Werwesen war, sondern durch einen Zauber dazu gezwungen wurde, seine Gestalt zu verändern; aber für uns war das so einfach, wie die Kleidung zu wechseln. Da wir gerade von Kleidung sprechen – mein Halsband war verschwunden und verwandelte sich nun ebenso rasch in meine Jogginghose und ein Tanktop. Und Iris hatte recht. Mein Hintern tat weh.
    »Anscheinend ist mein Kätzchen von seinem Ausflug zurück.« Menollys Stimme hallte in meinen Ohren wider, als ich mich von dem Kissen rollte und mit ziemlichem Lärm auf dem Boden landete, nun vollständig verwandelt.
    Ich schaute blinzelnd zum Fenster. Bis Sonnenaufgang blieb kaum eine Stunde. »Bisschen knapp für dich, nicht?«, bemerkte ich etwas heiser. Mein Magen rumorte, und ich stellte fest, dass mir ein wenig übel war. Was hatte ich heute Nacht nur gegessen? Jedenfalls nicht die süße Miss Hausmaus. Nun, da ich nicht mehr ganz so sehr wie eine Katze dachte, beschloss ich, ihr ein paar Käsewürfel zu bringen – ich wusste, wo sie und ihre Familie wohnten. Das arme Ding. Ich musste sie furchtbar erschreckt haben – allerdings hatte sie meine Notlage weidlich ausgenutzt.
    »Du siehst nicht besonders gut aus«, sagte Menolly. Sie saß auf dem Sofa, mit Maggie auf dem Schoß. Das Gargoyle-Baby schlabberte die letzten Reste Sahne mit Zimt, Zucker und Salbei aus einer Schüssel, die Menolly ihm hinhielt.
    Die beiden waren unzertrennlich geworden, seit Camille die kleine Schildpatt-Gargoyle aus der Lunchbox eines Dämons gerettet hatte; diese Freundschaft war eine der seltsamsten, die ich je gesehen hatte. Es würde noch Jahre dauern, bis sich feststellen ließ, ob Maggies Intelligenz sich über das Stadium einer klugen Katze oder eines langsamen Delphins hinausentwickeln würde, aber uns war das egal. Sie war ein ungestümes kleines Schätzchen, und wir alle vergötterten sie...
    »Dafür habe ich eine gute Ausrede«, sagte ich und rieb mir den Po. »Ich habe mir in der Nacht einen Hintern voll Kletten eingefangen.«
    »Herrlich. Mir ging es nicht viel besser. Mein Magen ist alles andere als gut gefüllt. Ich habe Hunger.« Ich verzog das Gesicht, doch sie winkte ab. »Wenigstens bin ich immer schön«, sagte sie und musterte meine ungepflegte Gestalt. »Auch nach der Jagd. Du hingegen siehst aus wie etwas, das die Katze hereingeschleppt hat.«
    Ich warf ihr einen hässlichen Blick zu.
    »Was ist denn los? Hast du über Nacht deinen Sinn für Humor verloren?«
    »Mach mich nicht fertig.« Mein Magen knurrte laut. Ja, ich brauchte etwas zu essen, ganz eindeutig. »Ich habe Hunger, ich stinke fürchterlich, und Iris musste mir eine Menge Fell abschneiden, als ich nach Hause gekommen bin.« Am Morgen nach Vollmond bot ich nie einen hübschen Anblick – normalerweise wollte ich dann nur noch nach oben, duschen, und den ganzen Tag in meinem Hello-Kitty-Schlafanzug verbringen. »Ich wette, deine Opfer finden dich nicht besonders schön«, fügte ich hinzu, weil mir nach einer spitzen Bemerkung zumute war.
    Mit einem fiesen Grinsen erwiderte Menolly: »Meine Mahlzeit ist meistens so gebannt von mir, dass sie alles tut, was ich verlange. Glaub mir, sie lieben es.« Obwohl Camille sie davon überzeugt hatte, den Anonymen Bluttrinkern beizutreten, war Menollys messerscharfer Sarkasmus geblieben. Und obwohl sie meine Schwester war, musste ich schon zugeben, dass Menolly einem eine Scheißangst einjagen konnte. Umwerfend, wie sie aussah, konnte sie sich in eine Ein-Frau-Monstershow verwandeln, wenn sie das

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