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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Ungeziefer-Bekämpfungsspruch.«
    »Du könntest auch einfach Insektenspray nehmen«, sagte Iris und blickte mit einem Glitzern in den Augen auf. »Das wäre vielleicht zuverlässiger.«
    Ich unterdrückte ein Kichern.
    Camille warf Iris einen vernichtenden Blick zu, aber Iris und ich sahen das Lächeln, das sich unter ihrer finsteren Miene versteckte. »Das Spray könnte schädlich für Maggie sein. Und ich weiß, dass meine Magie unzuverlässig ist, aber Morio hilft mir sehr, die launischen Energien zu zügeln, die meine Sprüche beeinflussen.«
    »Bist du sicher, dass du heute Nachmittag nicht noch jemanden außer Morio dabeihaben willst?« Ich hatte wirklich keine Lust, mitzufahren und Smoky um eine Mitfahrgelegenheit anzubetteln, aber ich würde es tun, wenn Camille sich damit wohler fühlte.
    Um ehrlich zu sein, jagte der Drache mir eine Scheißangst ein. Zugegeben, in seiner menschlichen Gestalt sah er umwerfend gut aus, und in Drachengestalt war er ehrfurchtgebietend – aber er war so alt, dass er mehr Macht hatte, als irgendjemand brauchen konnte. Ein kleiner Fehltritt konnte bedeuten, dass man auf der Speisekarte fürs Abendessen landete. Camille wusste ihn zu nehmen, aber er hatte offenbar auch Spaß daran, sich mit ihr zu kabbeln. Wenn das irgendjemand anderes versuchte, würde er denjenigen am Stück verschlingen und dezent rülpsen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, aber Smoky scheint auf mich am besten zu reagieren – ich gehe. Wie wäre es, wenn du Iris zu Hause hilfst? Und dich mal ein bisschen entspannst. Ich habe das Gefühl, dass wir alle ziemlich bald um eine kleine Pause beten werden.«
    Ich war leichtert und beschloss, Iris ein Friedensangebot zu machen. »Klingt gt gut. Iris, darf ich dich heute Nachmittag zum Shoppen in die Stadt fahren? Ich schulde dir was für den ganzen kaputten Julbaumschmuck.«
    Iris’ Miene hellte sich auf. »Shoppen? Sagtest du Shoppen? Versprich mir nur, dass du dich beherrschen und dich nicht mitten in einem Einkaufszentrum verwandeln wirst.«
    Ich wurde rot und nickte. »Ich werde mir alle Mühe geben. Garantieren kann ich nichts, aber jetzt bin ich ja gewarnt. Ich werde auf der Hut sein, wenn Dekorationen in der Nähe sind.«
    Iris schnaubte. »Du meinst, es ist dann meine Aufgabe, dich davon abzulenken? Das ist ja, als sollte man ein Kind mit etwas beschäftigen, während man mit ihm durch die Spielzeugabteilung bummelt.«
    »Ja, so ungefähr.« Ich blickte zu Camille auf. »Gut, ich habe fertig gefrühstückt; ich sehe mir mal dein Auto an.« Ich schlüpfte in meine Jacke und trat hinaus in die lähmende Kälte des Tages.
    Der Vorgarten war kahl, aber im Frühling würde er in prächtigen Farben erstrahlen. Iris war fleißig gewesen, sie hatte überall Gartenzauber und Blumenzwiebeln verteilt, die im nächsten Jahr zum Leben erwachen würden. Doch sogar mit dem gefrorenen Schneematsch, der unseren Parkplatz in Schlamm und die Bereiche vor und neben dem Haus in Tümpel verwandelt hatte, besaß unser Land eine wilde Schönheit. Wir würden es nie zu gepflegten Rabatten und perfekt getrimmten Hecken bringen – das war die Domäne der Elfen und Menschen. Nein, die Feen waren für ihre wilden Landschaften bekannt. Und wir hatten genug von Vaters Blut in uns, um diesen Aspekt an jedem Ort, an dem wir wohnten, zum Vorschein zu bringen.
    Ich blickte zu dem Wäldchen hinter unserer großen Wiese hinüber. Der Pfad zum Birkensee lockte, aber ich hatte zu tun, so gern ich jetzt auch ein wenig herumgestreift wäre. Ich war keine Straßenkatze, die sich in den Gassen der Stadt herumtrieb. Nein, ich blieb lieber auf dem Land und tollte auf den Trampelpfaden und Feldwegen herum, ob als Zwei- oder Vierbeiner. Ich schob die Sehnsucht nach einem stillen Spaziergang beiseite und wandte meine Aufmerksamkeit Camilles Wagen zu.
    Der Lexus war eine Pracht, und Camille hielt ihn in erstklassigem Zustand, zum Entsetzen ihres Bankkontos. Zumindest setzte sie ihre Fähigkeit, so gut wie jeden männlichen VBM mit ihrem Charme umzuwerfen, wirklich nutzbringend ein. Sie schaffte es immer, Preisnachlässe auf Wartungsarbeiten oder Ersatzteile zu bekommen, und auch Menolly und ich nahmen sie mit, wenn an unseren Autos etwas inspiziert werden musste.
    Ich holte den Kristall hervor, den Königin Asterias Bote uns gebracht hatte, und schloss die Augen. Die Magie pulsierte in meiner Hand, und ihr stetiger Rhythmus wärmte meine Haut. Ich war keine Hexe, aber diese Energie hatte eine seltsam

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