Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
meine Milch schon fertig – warm, mit einer Prise Zimt und Zucker.
    Ich leckte mir die Lippen. »Ihr zwei wart ja heute schon fleißig. Habt wohl euren häuslichen Tag?« Camille warf mir ein blasses Lächeln zu, und unser Ausflug von gestern Abend senkte sich schwer auf meine gute Laune herab.
    »Denkst du über gestern nach?« Ich rückte mir einen Stuhl zurecht, kostete meine Milch, stellte fest, dass sie genau richtig war, und ließ sie mir schmecken. Vielleicht hatte ich wirklich viel von meinem Optimismus und meiner naiven Alles-wird-gut-Überzeugung verloren, seit wir in die Erdwelt gekommen waren, aber Werspinnen hin oder her – nichts und niemand würde sich jemals zwischen mich und mein Frühstück stellen.
    »Ja, und außerdem habe ich immer noch nichts von Trillian gehört«, antwortete sie.
    Ich runzelte die Stirn. »Vielleicht hat der König der Svartaner ihn dortbehalten. Oder Tanaquar? Ich blicke nie ganz durch, wie Trillian eigentlich in diesen Krieg verwickelt ist, und er hat es mir auch nie gesagt.« Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, ihn danach zu fragen, aber darum ging es jetzt nicht.
    Camille deponierte die letzten Pfannkuchen auf dem Tisch, dann ließen sie und Iris sich auf ihren Plätzen nieder. Wir waren allein – kein Freund saß mit am Tisch – und Menolly schlief sicher in ihrem Unterschlupf. Maggie krabbelte auf dem Boden herum und war vollauf damit zufrieden, mit einem Holzlöffel, den Iris ihr gegeben hatte, auf eine Plastikschüssel zu schlagen. Kichernd lieferte sie uns ein chaotisches Trommelkonzert.
    Gargoyles gingen zwar hauptsächlich auf zwei Beinen, aber wenn sie noch Jungtiere waren, brachten ihre Flügel sie aus dem Gleichgewicht, so winzig diese Anhängsel noch sein mochten; deshalb krabbelten sie eher wie Menschenkinder. Wir hatten Maggie von einem der AND-Mediziner untersuchen lassen, und er war zwar kein Spezialist für Kryptiden, hatte aber erklärt, seiner Meinung nach entwickle sie sich normal. Zumindest so normal, wie es eben möglich war, wenn man ihre Herkunft bedachte.
    »Trillian fungiert als Bote zwischen Tanaquar und dem Svartaner-König. Ich glaube, er heißt Vodox«, sagte Camille. »Ich dachte ja, er sei nach Svartalfheim zurückgekehrt, nachdem ich ihm davongelaufen war; inzwischen weiß ich, dass er die ganze Zeit über heimlich zwischen seiner Stadt und Y’Elestrial hinund hergereist ist. Dass ganz Svartalfheim jetzt mit Sack und Pack in die Anderwelt übersiedelt hat, macht es ihm natürlich leichter, aber wenn Lethesanar ihn erwischt, ist er so gut wie tot.«
    Iris schüttelte den Kopf. »Ein harter Bursche, dieser Junge, aber er steht zu seinem Wort. Ich würde ihn nicht auf hundert Meilen an mich heranlassen wollen, wenn er mein Feind wäre, aber als Freund? Als Freund will ich ihn an meiner Seite.« Sie blickte zu Camille auf. »Es überrascht mich, dass der AND dein Dienstverhältnis noch nicht gekündigt hat – wegen eurer Beziehung, meine ich.«
    »Mich auch, und es macht mir Sorgen«, sagte Camille. »Ich warte ständig darauf, dass das Beil fällt. Na ja, zurück zu Trillian. Er hat die besten Verbindungen, aber alles nur inoffiziell. Er hat keinen Titel, er wird unter der Hand bezahlt, und nur sehr wenige wissen überhaupt, was er tut.«
    Das klang nach Trillian; er gab sicher einen erstklassigen Spion ab. »Was hast du heute vor?«, fragte ich Camille.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich werde wohl auf ihn warten, denke ich. Morio kommt nachher vorbei, wir wollen den Schild untersuchen. Und dann fahren wir raus und besuchen Smoky.« Sie wurde ernst. »Wir werden den ganzen Nachmittag lang weg sein.«
    »Ich weiß, dass er für seine Hilfe einen hohen Preis verlangen wird, aber ich sehe wirklich keine andere Möglichkeit, dorthin zu kommen. Wenn man bedenkt, was wir gestern Abend gefunden haben...  « Ich dachte an die Höhle und die Leiche des Klempners und schauderte.
    Camille schüttelte den Kopf. »Ich weiß. Die Spinnlinge haben diesen Kerl übel zugerichtet. Ich mag gar nicht daran denken, wie sie da herumkrabbeln. Können die sich eigentlich, wenn sie sich verwandeln, auch größer machen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, und das möchte ich wirklich nicht herausfinden.«
    Camille runzelte die Stirn. »Ich auch nicht, aber da sie die Gestalt einer gewöhnlichen Spinne annehmen können, warum nicht? Ich fühle mich nicht mehr sicher. Am besten suche ich gleich mal nach einem

Weitere Kostenlose Bücher