Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
sich um. »Smoky wird uns helfen, aber er hat gesagt, wir bräuchten nicht in die Nordlande zu fliegen; er kann ein magisches Tor öffnen und den Herbstkönig beschwören, darin zu erscheinen. Er ist der Meinung, den Herbstkönig zu befragen sei die richtige Entscheidung und das Einzige, was wir tun könnten.«
    »Welchen Preis verlangt er?«, fragte Menolly. »Er muss etwas dafür verlangt haben. Wir haben es mit einem Drachen zu tun, mit einem sehr alten noch dazu.«
    Trillian sprang auf und stürmte in die Küche. Es hörte sich an, als wühlte er im Kühlschrank herum. Das war seltsam. Trillian bekam nie Wutanfälle. Er konnte einem mit seiner eiskalten Beherrschung eine Scheißangst machen, und er erlaubte es sich höchst selten, Gefühle zu zeigen. Menolly und ich wechselten einen erstaunten Blick und sahen dann Camille an.
    Sie räusperte sich. »Im Tausch für seine Hilfe habe ich mich bereit erklärt, für eine Woche seine Gefährtin zu werden. Die Einzelheiten werden wir später arrangieren, wenn das Problem mit dem Puma-Rudel geklärt ist. Ich habe versprochen, alles zu tun, was er will, solange es nicht gegen meine Treueide und Verpflichtungen gegenüber euch und der Elfenkönigin verstößt.«
    Konkubine . Sie sprach das Wort zwar nicht aus, aber es hallte trotzdem durch meinen Kopf. O ja, Smoky hatte von Anfang an vorgehabt, sich Camille zu willen zu machen, und jetzt hatte er den perfekten Vorwand dafür gefunden. Schlau von ihm, aber schließlich war er ein Drache, und diese Kleinigkeit durften wir niemals vergessen.
    Ein Scheppern aus der Küche, gefolgt von »Bei allen Göttern, wo ist hier der verdammte Ketchup?« sagte uns, dass Trillian wahrhaftig stinkwütend war.
    Morio schüttelte den Kopf. »Das ist ein hoher Preis, aber es ist deine Entscheidung. Es ist bestimmt nicht leicht, die Mätresse eines Drachen zu sein, aber ich glaube, dass er ehrenhaft genug ist, sein Wort zu halten. So gut er eben kann. Allerdings hat er ziemlich unmissverständlich klargemacht, was für Dienste er von dir erwartet. Ich würde mich vor dieser Woche hübsch ausruhen, Camille«, sagte er mit einem leisen Lächeln. »Du wirst eine vielbeschäftigte Frau sein.«
    Verblüfft drehte ich mich um. Morio hörte sich beinahe so an, als fände er das komisch. Als unsere Blicke sich trafen, zwinkerte er mir zu, und ich wandte meine Aufmerksamkeit hastig Menolly zu, die Camille nur zunickte, als sei die Sache abgehakt – weiteres Nachdenken nicht erforderlich.
    »Und was genau hat er dir dafür versprochen?«, fragte Menolly.
    »Dafür wird er ein Tor in der Barriere der Nordlande öffnen und den Herbstkönig herbeirufen. Menolly, du kommst besser nicht mit. Der Zauber muss am Nachmittag gewirkt werden. Smoky hat darauf bestanden, dass Delilah, Zachary, Morio und ich zu ihm hinauskommen. Trillian hat er allerdings nicht eingeladen.« Camille gestattete sich ein kleines Grinsen. »Ihm gefällt der Gedanke nicht, dass –«
    »Ihm gefällt die Tatsache nicht, dass du mir gehörst und ich dich ihm nur ausleihe. Und dass ich mich damit nur abfinden werde, wenn er dich auch heil und ganz zurückgibt«, sagte Trillian, der wieder ins Wohnzimmer gestapft kam. Er hielt ein großes Sandwich in der Hand, das wirklich unappetitlich aussah.
    Ich marschierte zu ihm hinüber; er hielt sein Riesensandwich über den Couchtisch und versuchte, den herabtropfenden Senf aufzufangen. »Jetzt mal ehrlich, ich verstehe, dass du wütend bist, aber das ist lächerlich. Gib mir das Ding, ich gehe in die Küche und mache dir ein neues. Iris ist wohl schon im Bett, sonst hätte sie das für dich gemacht.«
    Trillian warf mir einen stockfinsteren Blick zu, übergab mir aber seinen Monstersnack, und ich rannte in die Küche, wobei ich das Ding von mir abhielt, damit ich mich nicht bekleckerte. Ich warf die Sauerei in den Mülleimer und wusch mir die Hände. Bevor ich ein neues Sandwich für ihn machte – und auch eines für mich –, warf ich einen Blick in Iris’ Zimmer, um mich zu vergewissern, dass sie und Maggie es sich schon für die Nacht gemütlich gemacht hatten.
    Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, lästerte Trillian über Smoky und beschimpfte Morio, weil er zugelassen hatte, dass Camille auf den Handel einging.
    »Was hätte ich denn tun sollen?«, erwiderte Morio. »Sie ist nicht mein Eigentum. Wenn sie sich von einem Drachen ficken lassen will, werde ich sie nicht davon abhalten. Und um ehrlich zu sein – nach dem, was wir heute an

Weitere Kostenlose Bücher