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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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verstrickt. »Du hast recht«, sagte ich. »Ich rufe Zach an.« Ich griff zum Telefon.
    »Warte«, sagte sie, »da ist noch etwas.«
    Ich legte den Apparat wieder hin.
    »Derjenige, der Cromwell getötet hat, hat die Banne um unser Grundstück aufgehoben. Ich war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um es gleich zu bemerken, als ich vorhin nach Hause gekommen bin, aber jetzt spüre ich, dass sie aufgehoben wurden. Nicht ausgelöst, sondern eliminiert, was erklärt, warum es keinerlei Warnung gab. Wer auch immer hier war, hat mächtige Magie zur Verfügung. Nach Mitternacht, wenn der Mond am stärksten ist, werde ich sie wieder aufbauen und versuchen, mehr darüber herauszufinden, wie das passieren konnte.«
    »Eliminiert? Das bedeutet mächtig Ärger.«
    Wenn jemand Camilles Banne einfach so wirkungslos machen konnte, musste derjenige wirklich sehr machtvolle Magie beherrschen. Sie mochte ihre guten und schlechten Tage haben, was Zauber und Sprüche anging, aber wenn sie eines richtig gut konnte, dann Haus und Land mit Bannen sichern. Plötzlich musste ich an Zacharys Besuch in meinem Büro denken. Er hatte erwähnt, dass sein Schamane die Banne nicht hatte aufheben können – wer auch immer sie deaktiviert hatte, musste also stärker sein als Venus. Was gewaltigen Ärger für uns bedeutete, denn Venus’ Magie schien mir schon verdammt mächtig zu sein.
    Ich griff wieder zum Telefon. »Da Menolly ohnehin nicht mitkommen kann, sollten wir so früh wie möglich aufbrechen. Was hat Smoky denn gesagt, wann wir da sein sollen?«
    »Morgen gegen drei«, antwortete Camille. »Ich wecke Iris und sage ihr, dass sie die Buchhandlung morgen allein übernehmen muss. Und Maggie sollte sie lieber mitnehmen. Wenn du Chase bitten könntest, im Lauf des Tages mal nach ihnen zu sehen, wäre ich dir sehr dankbar.«
    Ich nickte und wählte Zachs Nummer. Das Bild von Cromwell, in diesem Netz aufgehängt und total ausgesaugt, ließ mich nicht mehr los. Zacharys Freunde waren natürlich wichtig, aber ich hatte sie nicht gekannt. Cromwell hingegen war ein unschuldiges Opfer, das in ein gefährliches Spiel hineingeraten war. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Und ich würde alles tun, um dafür zu sorgen, dass niemand – kein Mensch, kein Werwesen und auch kein Tier – je wieder so endete wie er.

 
Kapitel 11
     
    Als ich am nächsten Morgen nach einem verspäteten Start – und einer ausgiebigen Dusche – nach unten kam, klopfte Zachary an die Tür. Er hatte schon um diese Uhrzeit einen Bartschatten, der offenbar unbesiegbar war. Damit sah er ein bisschen wild aus, und ich konnte den Blick nicht mehr von ihm losreißen. Ich war mir nicht sicher, was genau ich für diesen Mann empfand, aber ich musste zugeben, dass er sehr gut aussah – auf diese naturverbundene Holzfäller-Art.
    Mein Herzschlag beschleunigte sich, als er mich auf dem Weg ins Wohnzimmer streifte. Ich hielt den Atem an. Zachary roch nach warmem Moschus, Vanille und Zimt, und am liebsten hätte ich die Hand ausgestreckt und seinen Arm berührt und den restlichen Vormittag damit verbracht, faul herumzuliegen und seinen Duft einzuatmen.
    »Ich weiß nicht, ob ich euch sonderlich nützlich sein werde«, sagte er. »Ich habe gestern Abend zum ersten Mal gehört, dass es so etwas wie die Nordlande oder einen Herbstkönig überhaupt gibt.« Er zog seine Jacke aus und setzte sich. »Hättest du einen Kaffee für mich?«, bat er.
    Ich schnupperte. Und tatsächlich, der Duft frisch gebrühten Kaffees trieb aus der Küche herüber. »Ich glaube, Camille hat gerade welchen gekocht. Milch und Zucker?«
    »Nein. Schwarz wie Tinte und dick wie Schlamm. Danke.« Als er die Arme über den Kopf reckte, spannte sich das T-Shirt über seiner muskulösen Brust und der schmalen Taille. Ich versuchte, ihn nicht offen anzustarren, aber ich war wie gebannt. Sein Schweißgeruch drang in meine Nase, und ich erbebte und wusste nicht mehr, was ich sagen oder tun sollte.
    Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Du siehst heute Morgen anders aus«, sagte er.
    »Wie denn?«, fragte ich und wurde rot. Sein Blick war beinahe greifbar, wie warme Finger, die an einem kalten Morgen über meine Haut strichen.
    Zach lachte leise. »Ich bin nicht sicher. Ein bisschen älter. Sprühend vor Leben. Vielleicht bin ich auch nur so müde, dass für mich alles andere so lebhaft aussieht, aber...  du bist irgendwie...  «
    Nach kurzem, peinlichem Schweigen, in dem ich wieder nicht wusste, was ich

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