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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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es nicht. Vielleicht hat sie gar nicht gemerkt, dass es ein Vampir war, der sie angegriffen hat. Vermutlich dachte sie, der Kerl wollte sie vergewaltigen, und irgendein guter Samariter sei rechtzeitig aufgetaucht, um ihn daran zu hindern. Aber ich werde Chase bitten, das zu überprüfen, wenn ich nach Hause komme.«
    »Ich kann mich weiter an nichts erinnern, das euch nützlich sein könnte«, sagte Bret. »Ich hoffe, damit könnt ihr schon mal was anfangen.«
    »Das hast du sehr gut gemacht«, sagte ich. »Wenn dir noch etwas Ungewöhnliches auffällt, ruf mich an, okay?«
    Bret sah aus, als würde er gleich platzen vor Stolz. »Freut mich, dass ich helfen konnte! Und ich bin froh, dass ich den Mund aufgemacht habe. Wenn ihr jemanden für Patrouillen braucht, bin ich euer Mann.«
    Ich berührte ihn sehr leicht und sacht an der Schulter. Die meisten Vampire mochten es nicht, wenn man sie anfasste, und unter uns glich ein solches leichtes Schulterklopfen praktisch einer festen Umarmung. »Bret, mach einfach weiter so. Aber sei vorsichtig. Das Böse in dieser Welt ist viel gewaltiger, als du dir ausmalen kannst. Manchmal ist es mit Abschrecken nicht getan.«
    Ich hielt inne und überlegte, ob ich ihn vor Dredge warnen sollte. Wir waren in unserer kleinen Ansprache nicht auf Einzelheiten eingegangen. Aber was würde das nützen? Falls Bret meinem Meister über den Weg lief, würde Dredge ohnehin den Boden mit ihm aufwischen. »Bleib wachsam und spiel nicht den Helden, außer dir bleibt gar keine andere Möglichkeit. Ich melde mich bei dir.«
    Als er sich abwandte, sah ich Roz an. »Der Woodland Park Zoo liegt in der Nähe von Green Lake. Ich wette zehn zu eins, dass Dredge oder die Neulinge dort ihr Versteck haben.«
    »Ich sehe mich heute Nacht mal um«, sagte Roz. »Und du brauchst mich nicht zu ermahnen, mit wem ich es zu tun habe. Ich weiß es.« Er warf mir eine Kusshand zu und verschwand zur Tür hinaus. Während ich ihm nachschaute, trat Camille zu mir und starrte ebenfalls auf seinen entschwindenden Rücken.
    »Was weißt du über ihn, Menolly?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht genug. Zu viel. Er ist ein Söldner, aber er hat es auf Dredge abgesehen. Diesen Hass kenne ich gut.«
    Sie warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich schüttelte ihn ab. »Komm, wir fangen lieber an, hier aufzuräumen. Die Leute gehen, und ich will noch in der Bar vorbeischauen.«
    Als wir anfingen, die Stühle zusammenzuklappen, klimperte Camilles Handy – »Dare« von den Gorillaz. Sie warf einen Blick auf die Nummer des Anrufers und zog eine Augenbraue hoch. »Hm, das ist Tim – Cleo. Ich gehe lieber ran. So spät ruft er sonst nie an.«
    Sie trat beiseite, und wir räumten weiter auf. Tim Winthrop oder Cleo Blanco, wie sein Alter Ego hieß, war ein flamboyanter Freund von uns. Er war tagsüber Informatikstudent, abends Drag Queen, brillant, klug und witzig. Tims umwerfender Freund Jason hatte ihm kürzlich einen fetten Klunker an den Ringfinger gesteckt. Sie waren verlobt, die Hochzeit sollte im Sommer stattfinden. Tim hatte die Programmierung der ÜWDatenbank übernommen, die er gemeinsam mit Delilah aufbauen würde, und er arbeitete außerdem aushilfsweise für unsere neue Version des AND – allerdings erfuhr er da nur, was er unbedingt wissen musste.
    Plötzlich stieß Camille ein lautes »Verfluchte Scheiße! « aus.
    Delilah fuhr herum. »Was ist passiert?«, fragte sie, doch Camille winkte ab und hörte mit gequälter Miene weiter zu; sie sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben.
    »Wir sind sofort bei dir. Versteck dich irgendwo und komm nicht raus, ehe wir da sind und dir die Losung geben. Ich rufe dann... hm... Lämmchen , alles klar?... Genau, komm nicht raus, bis du mich Lämmchen rufen hörst. Wir kommen, so schnell wir können, Tim. Halte durch. Alles kommt wieder in Ordnung. Das verspreche ich dir.« Sie klappte ihr Handy zu. »Lasst die Stühle. Wir räumen später auf.«
    »Was ist passiert?« Ich ließ den Stuhl fallen, den ich gerade in der Hand hielt. Was auch immer passiert sein mochte, es war schlimm genug, um Camille Angst einzujagen. Was bedeutete, dass es wirklich, wirklich übel sein musste.
    Sie war schon an der Tür, und wir beeilten uns, sie einzuholen. Auf dem Weg zu den Autos erzählte sie uns, was passiert war. »Nach einem von Tims Auftritten hat er mit Erin noch im Wayfarer vorbeigeschaut. Dann sind sie zu Erins Laden gegangen – sie wollten noch ins Kino. Tim war im Hinterzimmer, um

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