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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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damit es uns nicht ebenso ergeht.«
    Ein Mann hob die Hand. Er war stämmig, hatte eine barsche Stimme und trug zerrissene Jeans und eine Lederjacke. Delilah eilte zu ihm hinüber.
    »Mein Name ist Trey, ich bin vom Olympic-Wolfsrudel. Ich finde auch, dass das ein wichtiges Thema ist, aber wie könnten wir uns zusammenschließen, ohne eine Panik auszulösen? Die Menschen sind auch so schon nervös genug. Seht euch nur die Aufrechte-Bürger-Patrouille oder die Freiheitsengel an. Die werden mit ihren Forderungen immer unverschämter. Früher oder später wird bei einem Konflikt zwischen Menschen und Übernatürlichen irgendwer ums Leben kommen, und dann gibt es einen regelrechten Bandenkrieg.«
    Ich tippte Morio auf die Schulter. »Darf ich darauf antworten?« Er trat beiseite, und ich übernahm das Mikro.
    »Wir haben uns gedacht, wenn wir jetzt eine Organisation gründen und Komitees aufstellen, können wir von uns aus auf diejenigen Gesetzgeber zugehen, die unserem Anliegen offen gegenüberstehen. Wir könnten uns sogar als erstes Ziel vornehmen, herauszufinden, ob irgendwelche Abgeordneten oder Senatoren getarnte Übernatürliche sind. Wenn wir sie aufspüren und für unser Anliegen gewinnen könnten, hätten wir schon einen gewaltigen Vorsprung.«
    Wie ich gehofft hatte, traf meine Bemerkung über mögliche Übernatürliche in der Regierung voll ins Schwarze. Ein Dutzend Hände schossen in die Luft. Ich wandte mich Wade zu. »Würdest du mit einer Liste rumgehen, in die sich jeder eintragen kann, der mit uns zusammenarbeiten möchte?« Er trat sofort in Aktion, und zwei Minuten später wurde ein Klemmbrett herumgereicht; es trugen sich tatsächlich viele Leute ein.
    Da offenbar niemand irgendwelche Informationen zu dem Vampirproblem beizusteuern hatte, ließen wir die Versammlung mit einer Frage-und-Antwort-Runde auslaufen. Als wir fertig waren, hatten wir tatsächlich genug Freiwillige, um gleich mehrere Komitees aufzustellen, darunter eines, das weitere ÜWGruppen ermuntern sollte, sich in unsere neue Freiwilligen-Datenbank eintragen zu lassen. Wade hatte sich bereit erklärt, die nächste Versammlung in einem Monat zu organisieren, damit wir feststellen konnten, was sich bis dahin schon getan hatte. Die einzige Sache, in der wir keinen Schritt vorangekommen waren, war das verfluchte Problem mit den abtrünnigen Vampiren.
    Als ich mich durch die Menge arbeitete, sah ich Roz an einer Wand lehnen und ging zu ihm hinüber. »Es überrascht mich, dich hier zu sehen.«
    Er ignorierte meinen Kommentar und schenkte mir ein faules Zwinkern. »Ihr habt nicht bekommen, was ihr euch erhofft hattet, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Sei nicht allzu enttäuscht. Niemand hier wird in der Lage sein, den Elwing-Blutclan aufzuspüren. Dazu ist Dredge viel zu schlau. Das weißt du nur zu gut, meine Liebe.« Er beugte sich herab, bis seine Lippen mein Ohr streiften, und flüsterte: »Versuche niemals, Dredge und das, was er dir angetan hat, zu vergessen. Wenn du leichtsinnig wirst oder die Vergangenheit ignorierst, wird Dredge dich finden und töten. Ich kann nicht behaupten, ich wüsste, weshalb er hinter dir her ist, aber das ist er. Es ist offensichtlich, ob du das erkennen willst oder nicht. Und was Dredge will, bekommt er auch.«
    »Sei dir da nicht so sicher.« Ich erschauerte. Roz’ Energie hüllte mich ein wie ein sinnlicher Umhang, und zu meiner eigenen Überraschung reagierte ich darauf. Ich beugte mich vor, roch das Pulsieren seines Blutes und spürte die Hitze, die er in Wogen ausstrahlte. »Dredge hat mich einmal gehabt. Er wird mich nie wieder berühren. Wenn ich mich selbst vernichten muss, um das zu verhindern, dann werde ich das bereitwillig tun.«
    »Was hältst du davon, wenn wir stattdessen Dredge vernichten?«, entgegnete Roz und lachte leise. Er hob mein Kinn an, wobei seine Finger mich kaum berührten, und senkte den Kopf. Sein Atem kitzelte mich am Ohr. »Du bist eine Überlebende, kein Opfer, Menolly. Gib dir selbst niemals die Schuld an dem, was passiert ist, und lass nicht zu, dass er gewinnt. Dazu bist du viel zu wertvoll.«
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen, gierig auf ihn und zugleich verängstigt von meiner eigenen Reaktion. Als uns jemand unterbrach, trat ich rasch zurück.
    »Entschuldigung. Ich wollte nicht stören, aber... « Bret stand neben uns und starrte den Incubus nervös an.
    »Was ist denn los?«, fragte ich und versuchte, mich möglichst schnell wieder zu

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