Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
hier, und er pendelte zwischen beiden hin und her.
»Chase, kennst du den Kerl am Wachpult?«, fragte ich, winkte ihn heran und ließ ihn durch das Fenster schauen.
Chase nickte. »Ja. Das ist Yugi. Ein Empath aus Schweden.«
»Menschlich?«, fragte ich.
»VBM, genau wie ich«, sagte er. »Warum, spürst du etwas? Stimmt was nicht?«
»Nein, aber... « Ich verstummte, als Yugi mich entdeckte. Er sprang auf und rief etwas über die Schulter. Drei Männer kamen um eine Ecke geschossen und liefen auf uns zu. »Warum zum Teufel haben sie den Magiesensor nicht gehört? Sie hätten doch nachsehen müssen, was da los war. Zumindest müssten sie den Schuss gehört haben, den du darauf abgefeuert hast.«
»Ich weiß nicht... «, sagte Chase und zückte seine Dienstmarke. Er trat zurück, als die Männer die Türen aufstießen und in den Vorraum platzten. Abrupt blieben sie stehen, als sie Chase sahen.
»Sharah!«, rief Yugi, dem sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. »Detective, was ist mit ihr?«
»Wir müssen sie sofort in den Behandlungsraum bringen. Seien Sie vorsichtig. Hier laufen möglicherweise Vampire frei herum, und sie gehören nicht zur freundlichen Sorte«, erklärte Chase, schob sich zwischen den Männern hindurch und bedeutete uns, ihm zu folgen.
»Sollen wir unten nachsehen?«, fragte Yugi und wies auf die Treppe.
Ich mischte mich ein, noch ehe Chase ein Wort sagen konnte. »Wenn Sie das tun, setzen Sie Ihr Leben aufs Spiel. Gehen Sie wieder rein, sichern Sie diese Tür, und rufen Sie alle Ihre Leute hierher. Dieses Gebäude muss gründlich durchsucht werden. Sie müssen sich darauf vorbereiten, dass die Neulinge vielleicht zurückkommen werden. Der Notausgang unten wurde aufgebrochen und die Alarmleitungen gekappt. Und warum zum Teufel haben Sie den Alarm des Magiesensors nicht gehört? Chase hat das verfluchte Ding von der Wand geschossen, und niemand hat sich auch nur die Mühe gemacht, den Kopf durch die Tür zu stecken und nachzusehen, was da los war. Was glauben Sie eigentlich, wo Sie hier arbeiten? Bei Burger King oder bei einer High-Tech-Spezialeinheit?«
Ich wartete seine Antwort nicht ab, sondern drängte mich an den Männern vorbei, hinter Chase und Delilah her, die die immer noch blutende Sharah auf den Armen trug. Der Geruch ihres Blutes machte mich verrückt, aber ich hatte es bisher geschafft, mich im Griff zu behalten. Ich warf Wade einen Blick zu. Der fing ihn auf und nickte kaum merklich, und ich wusste, dass auch er mit seiner primitiven Natur zu kämpfen hatte.
An der Tür zum Behandlungsraum ließen wir Roz und Trillian den Vortritt, damit sie den Raum abcheckten. Trillian schob den Kopf durch den Türspalt heraus. »Bringt sie rein.«
»Menolly, Wade, wie wäre es, wenn ihr hier draußen Stellung bezieht und die Tür bewacht?«, schlug Roz vor.
Mir lief ein Schauer über den Rücken. Er wusste es. Er wusste, dass dies die reinste Folter war – zu hetzen, zu jagen, dann das Blut zu riechen und doch nicht trinken zu dürfen.
»Danke«, sagte ich leise, und er trat beiseite, um die anderen vorzulassen. Dann nahm er meine Hände in seine.
»Ich weiß. Ich weiß... Bei mir ist es ein anderer Durst, aber ich verstehe sehr gut«, murmelte er. Plötzlich zog er mich in seine Arme und presste die Lippen auf meinen Mund. Ich schnappte nach Luft, als das Feuer seines Kusses durch meinen ganzen Körper brannte. Ich schwamm in den Wellen der Sinnlichkeit, die von ihm ausgingen, und wollte am liebsten darin ertrinken, tief hineintauchen und nie wieder an die Oberfläche kommen.
Roz brach den Kuss ab und hielt mein Kinn leicht in einer Handfläche. »Wenn du mich brauchst, ganz gleich wie, musst du nur fragen. Ich verstehe das Wesen der Jagd. Ich kann deine Anspannung lösen – ich kenne Wege, die du dir nicht einmal vorstellen kannst.« Ohne ein Wort zu Wade wandte er sich ab und verschwand im Behandlungszimmer.
Ich lehnte mich an die Wand und versuchte, die zuckenden Flammen zu dämpfen, die in meinem Bauch züngelten. Wade trat still zu mir. Er berührte mich nicht, sondern blieb einfach dicht neben mir stehen, ein beruhigender, tröstlicher Anker im Meer des Begehrens, das durch jede Faser meines Wesens tobte.
»So viel... zu viel... «, stammelte ich und hatte das Gefühl, dass ich in tausend spröde Scherben zerbrechen würde, wenn vor Tagesanbruch noch irgendetwas passierte.
»Atme tief durch. Konzentriere dich darauf, deinen Hunger loszulassen«, sagte er.
Also atmete ich
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