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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und Anderwelt überrennen und in Grund und Boden trampeln.
    Wenn wir es schaffen, die Siegel vor ihm zu finden, können wir das empfindliche Gleichgewicht bewahren, über das die Ewigen Alten wachen.
    Im Augenblick steht es zwei zu null für uns. Und Schattenschwinge ist sauer, was ihn noch viel gefährlicher macht. Und unseren Job sehr viel schwieriger.
    Ich sprang aus dem Auto und sah mich im Vorgarten um. Iris war in den vergangenen Wochen fleißig gewesen. Ich hatte es immer so eilig gehabt, dass ich kaum darauf geachtet hatte. Aber jetzt entdeckte ich blühende Narzissen unter den Eichen und Ahornen - eine Fülle gelber Blüten in einem Meer aus Grün, das allerdings eher aus Moos denn aus Gras bestand.
    Rosenbüsche bekamen die ersten Blattknospen, und später würden Hunderte satter, roter Blüten die Luft mit ihrem Duft erfüllen. Um das Haus herum schmiegte sich ein Regenbogen aus Iris- und Gladiolenbeeten, die bald erblühen würden, und zwischen üppigen Flecken aus Hasenglöckchen, Primeln und Tulpen kuschelten sich auch ein paar Traubenhyazinthen.
    Vor einem großen Beet blieb ich stehen. Mein Kräutergarten. Ich hatte ihn früh im letzten Jahr angelegt, als wir noch nicht gewusst hatten, wie lange wir bleiben würden.
    Deshalb hatte ich auch ein paar Setzlinge eingepflanzt, für den Fall, dass wir doch länger hier sein sollten. Jetzt war ich froh um diese Weitsicht. Belladonna und Brennnessel, Thymian und Rosmarin, Minze, Ringelblume und Lavendel und drei Dutzend andere Pflanzen drängten sich in den Beeten, die ich mit Pflastersteinen eingefasst hatte.
    Ich kniete mich neben die Kräuter und konnte sie miteinander flüstern hören.
    Was sie sagten, verstand ich nicht ganz. Dazu hätte ich mich auf sie einstellen, geistig tief in den Boden greifen und mich mit ihnen verbinden müssen. Aber sie waren aktive und bewusste Lebewesen.
    Keine von meinen Schwestern schien mit Pflanzen sprechen zu können, doch bei mir war es Bestandteil meiner Vereinigung mit der Mondmutter. An mehr als einem warmen Sommernachmittag hatte ich mich lang und breit mit irgendwelchen wilden Brombeerranken unterhalten. Natürlich waren die Pflanzen zu Hause in der Anderwelt viel freundlicher und offener als hier.
    Ich atmete tief den Duft satter, lehmiger Erde und nasser Zedern ein, stand auf und ging zu Chase und seinem SUV hinüber. Er öffnete die Heckklappe, und gemeinsam halfen wir Feddrah-Dahns aus dem überdimensionierten Kofferraum.
    Erleichtert stellte ich fest, dass das Einhorn Chase keine Hinterlassenschaften beschert hatte, bis auf ein paar seidige, weiße Haare auf dem Teppich.
    Chase schüttelte stumm den Kopf, knallte die Heckklappe wieder zu und folgte uns zur Treppe.
    »Langsam auf den Stufen«, warnte ich Feddrah-Dahns, als seine Hufe hastig auf dem Holz klapperten. Um ehrlich zu sein, machte ich mir mehr Sorgen um unsere vordere Veranda als um seine Gesundheit. Mit diesen Hufen, über die lange Haare von den Fesseln herabfielen, konnte er an schwächeren Stellen vermutlich glatt ein Loch die Planken treten.
    Als ich die Tür öffnete, prallte ich beinahe gegen Iris, die auf dem Weg in die Küche durch den Flur ging. Sie trug ein Tablett mit halb aufgegessenen Sandwiches, einer Schüssel abgestandener Cheetos und zwei offenen Getränkedosen vor sich her. Delilahs Hinterlassenschaften, kein Zweifel.
    Iris lächelte mir knapp zu. Das Einhorn hatte sie noch nicht entdeckt.
    »Camille, du musst etwas unternehmen. Sprich du mit De-lilah. Ich bitte sie ständig, ihren Müll wegzuräumen, aber das kommt einfach nicht bei ihr an. Man sollte doch meinen, dass sie als Werkatze sehr auf Sauberkeit und Ordnung achtet, aber sie verkommt zusehends ...« Sie verstummte und starrte an mir vorbei. »Da steht ein Einhorn vor der Tür.«
    »Ja ... also ... ich habe da einen Gast mitgebracht«, sagte ich und lächelte schuldbewusst.
    »Wo in aller Welt... wie ... Du meine Güte! Ich bringe nur schnell das Tablett weg!«
    Verlegen eilte Iris in die Küche, und ich führte Feddrah-Dahns ins Wohnzimmer.
    Ich schob den Schaukelstuhl beiseite, damit er genug Platz hatte, bequem zu stehen.
    »Chase, könntest du oben nachschauen, ob Delilah zu Hause ist? Menolly wird bald aufstehen.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. Fünf nach sechs. In zehn Minuten würde sie aufwachen.
    Chase ging zur Treppe, und Iris wuselte herein. Vorsichtig näherte sie sich dem Einhorn und verneigte sich tief. Sie war im Vergleich zu dem gehörnten Hengst so

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