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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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tot wie der Vampir, der sie war. Sie lag stil da, atmete nicht und machte nicht eine einzige Bewegung. Manchmal fragte ich mich, wohin sie in ihren Träumen reiste, aber sie wollte es uns nicht erzählen. Ich wusste nur, dass sie manchmal ihre Erinnerungen durchwanderte.
    Ich küsste Iris auf die Stirn und wollte ihr aufhelfen, als Smoky mich sacht beiseiteschob.
    Er hob Iris mitsamt Maggie hoch und trug sie mühelos die Treppe hinauf. Camille und ich folgten ihm und verschlossen das Bücherregal fest und sicher, sobald wir wieder in der Küche angelangt waren. Smoky stellte Iris neben ihrem Schaukelstuhl ab und bedeutete ihr, sich hinzusetzen.
    »Tee«, sagte er zu Camille.
    Sie nickte und suchte im Durcheinander von Töpfen und Pfannen auf dem Boden herum. Sie fand den Edelstahlkessel - verbeult, aber noch zu gebrauchen -, füllte ihn mit Wasser und stellte ihn auf den Herd.
    Unsere Teekannen waren alle zerbrochen, aber ich schaffte es, vier heile Becher aufzutreiben. Sämtliche Schränke waren ausgeräumt worden, aber ich fand eine Schachtel Kräuterhimmel Limonentraum und ließ in jeden Becher einen Teebeutel fallen.
    Iris zitterte vor sich hin, während Camille bei ihr saß und Maggie im Arm hielt. »Kannst du uns sagen, was passiert ist?«, fragte meine Schwester.
    »Kurz nachdem ihr gegangen seid, habe ich den Abwasch vom Frühstück gemacht und plötzlich ein lautes Krachen aus dem Wohnzimmer gehört. Ich habe nicht gerufen.
    Erstens wusste ich ja, dass ihr alle gegangen wart, und zweitens klang es nicht wie die Tür, sondern eher so, als hätte jemand ein Regal oder sonst etwas umgeworfen. Und dann habe ich es gerochen. Orange und Vanillezucker und Jasmin... da wusste ich, dass Karvanak im Haus war.« Sie ließ den Kopf hängen. »Ich habe mich nicht getraut, durch die Hintertür nach draußen zu laufen, weil ich dachte, er hätte vielleicht Wachen postiert.
    Also habe ich mir Maggie geschnappt und bin in Menollys Keller geschlüpft. Als der Riegel zugeschnappt ist, habe ich jemanden in die Küche kommen hören. Einen Augenblick später, und es wäre zu spät gewesen. Dann gab es einen fürchterlichen Krach, Gebrüll und Scheppern. Ich habe mich im Dunkeln verkrochen und gewartet. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen. Ich hatte mein Handy nicht bei mir, und als ich Menollys Telefon auf dem Nachttisch benutzen wollte, war die Leitung tot.«
    Ich nahm den Hörer aus der Wandhalterung und lauschte. »Kein Freizeichen. Sie müssen draußen die Leitung durchtrennt haben.«
    Camille reichte Maggie an Iris zurück und ging zu den Überresten des Laufstalls hinüber.
    Sie nahm eine große Bratpfanne von der weichen Unterlage, zog das Kissen aus dem Schutt und vergewisserte sich, dass keine Glasscherben daran festhingen. Dann legte sie Maggie auf das Kissen und setzte sich neben ihr auf den Boden.
    Iris ließ mit tiefem Seufzen den Blick durch den Raum schweifen. »Wie sieht es im übrigen Haus aus?«
    »Genauso schlimm wie in der Küche. Bis auf Menollys Höhle. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Vieles wird nicht mehr zu retten sein.« Der Kessel pfiff, und ich bereitete den Tee zu.
    »O Mann, was ist mit dem Flüsterspiegel?« Camille sprang auf.
    »Ich habe nicht darauf geachtet«, sagte ich, und sie rannte zur Treppe.
    Ich presste mir die Fingerspitzen an die Schläfen. Gewaltige Kopfschmerzen pochten schon hektisch in meinem Hinterkopf. Willkommen, Migräne, dachte ich.
    Smoky öffnete die Tür des Kühlschranks. Den hatten die Dämonen offenbar ignoriert. Der Inhalt war unversehrt. Er holte eine Packung Weißbrot heraus, kalten Braten und was man sonst noch für Sandwiches brauchte, und machte sich schweigend an die Arbeit. Eines musste ich ihm lassen: Wenn es darauf ankam, tat er, was getan werden musste, ohne Aufforderung und ohne zu jammern.
    Camille kehrte in die Küche zurück, als Smoky gerade mit einer Platte Roastbeef-Sandwiches fertig war. Alle sahen sie an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Zerbrochen. Wir müssen jemanden durch das Portal zu Königin Asteria schicken und sie fragen, ob sie noch einen für uns hat. Meine sämtlichen Zauberkomponenten sind zerstört. Ein paar fehlen ganz. Und nicht so schlimm, aber sehr ärgerlich - mein Schminkkoffer ist ausgekippt worden, alles kaputt. Ich danke den Göttern für den Parkettboden. Wenn ich im Schlafzimmer Teppichboden hätte, wäre der ruiniert.« Sie zückte ihr Handy. »Ich rufe Morio und Roz an. Wir brauchen Hilfe.«
    Während Camille

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